Vortrag: Jakob Sandtner und seine Stadtmodelle
(ra) Auf Einladung des Historischen Vereins für Straubing und Umgebung referiert am Donnerstag, 16. November um 19.30 Uhr im Pfarrsaal von St. Jakob (Pfarrplatz 11a) Dr. Thomas Paringer, Archivdirektor am Bayer. Hauptstaatsarchiv in München zum Thema „Das Große im Kleinen. Jakob Sandtner und seine Stadtmodelle“.
Zwischen 1568 und 1574 verfertigte der Drechslermeister Jakob Sandtner aus Straubing fünf auf eigenen Vermessungen beruhende Modelle der bayerischen Hauptstädte. Das erste Modell aus dem Jahr 1568 stellt seine Heimatstadt Straubing dar. Um 1570 wurde es Herzog Albrecht V. (1550 bis 1579) bekannt, der es erwarb und Sandtner in den Jahren 1570 bis 1574 mit weiteren Stadtmodellen der übrigen herzoglich bayerischen Haupt- bzw. Regierungsstädte München, Landshut, Ingolstadt und Burghausen beauftragte.
Die heute im Bayerischen Nationalmuseum in München ausgestellten Werke Sandtners stellen die bedeutendsten und bekanntesten Stadtmodelle des 16. Jahrhunderts dar. Sie wurden integrale Bestandteile der Münchner herzoglichen Kunstkammer, deren Schöpfer Herzog Albrecht V. war. Sie waren dort Teil eines programmatischen Komplexes, in dem das Herzogtum Bayern im Sinne einer „Bavaria Illustrata“ mit verschiedenen Kunstwerken repräsentiert wurde. Letztlich diente die Darstellung des Landes und insbesondere seiner fünf Hauptstädte in Form der Sandtnermodelle also der Herrschaftsdarstellung Albrechts V. als eines Fürsten der Renaissance.
Der Vortrag beleuchtet neben der Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte der Sandtnerschen Stadtmodelle auch den kulturhistorischen Hintergrund, fragt nach Vorbildern und nicht zuletzt nach der Biografie des Künstlers selbst.
Bei freiem Eintritt sind Vereinsmitglieder und Interessierte zum Besuch dieser Veranstaltung in den Pfarrgemeindesaal von St. Jakob (Pfarrplatz 11a, 94315 Straubing) eingeladen.