Elisabeth Attenberger und Frieda Steininger erhalten besondere Auszeichnung
(ra) Mit dem „Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ wurden am Dienstag Elisbeth Attenberger und Frieda Steinberger – beide aus der Gemeinde Neukirchen – ausgezeichnet. Staatsminister Helmut Brunner überreichte den beiden Frauen die hohe Würdigung.
Für ihren außergewöhnlichen sozialen Einsatz hat Landwirtschaftsminister Helmut Brunner vier Persönlichkeiten aus Niederbayern das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht: Georg Forstner aus Pilsting (Lkr. Dingolfing-Landau), Heidi Lehner aus Hohenthann (Lkr. Landshut) sowie Elisabeth Attenberger und Frieda Steininger aus Neukirchen (Lkr. Straubing-Bogen).

Elisabeth Attenbergers Ehemann Max erlitt 1995 ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Dieser Moment veränderte ihr ganzes Leben. Nichts war mehr so, wie es vorher war. Sie hat aber nicht aufgegeben, sondern sich dem Schicksal gestellt. Die Pflege ihres Mannes und die Bewirtschaftung des großen landwirtschaftlichen Hofes war jeden Tag eine neue Herausforderung. Für sie ist es seit zwei Jahrzehnten selbstverständlich, dass sie für ihren Mann da ist.
Darüber hinaus pflegte sie noch jahrelang aufopferungsvoll beide Schwiegereltern, die bettlägerig und nahezu voll pflegebedürftig waren. Ihre Schwiegermutter Anastasia Attenberger verstarb im Jahr 2012 nach über zehnjähriger Pflege.

Mit bewundernswerter Liebe und Fürsorge sowie unter Zurückstellung ihrer persönlichen Interessen und Bedürfnisse pflegt und versorgt Frieda Steininger mit ganzer Kraft ihren Sohn Stefan, der seit seiner Geburt schwer körperbehindert ist. Ihr Leben hat eine ganz andere Wendung genommen als sie es sich bestimmt vorgestellt hatte. Bei allen Verrichtungen des täglichen Lebens ist ihr Sohn rund um die Uhr auf ihre Hilfe und ihre Fürsorge angewiesen. Trotzdem setzt sie sich unermüdlich dafür ein, dass Stefan am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann. Er besuchte zuerst die „Papst-Benedikt-Schule“ in Straubing, anschließend bereitete er sich im Pater Rupert Mayer Zentrum auf einen Beruf vor. Seit September 2010 arbeitet er nun bei den St. Josef Werkstätten in Straubing. Bewundernswert ist es auch, dass Frieda Steininger ihre Berufstätigkeit nach der Geburt der beiden Kinder (sie hat noch eine Tochter) zwar unterbrochen, jedoch nach einigen Jahren durch eine Tätigkeit auf Heimarbeitsbasis und später halbtags bei einem Unternehmen wieder aufgenommen hat.
Die hohe Auszeichnung ist nach den Worten des Ministers ein Zeichen der Wertschätzung für ihr herausragendes Engagement. Wörtlich sagte Brunner: „Wir brauchen Menschen wie Sie, die sich mit Leib und Seele, aus ganzem Herzen und mit vollster Überzeugung für ihre Mitmenschen einsetzen. Sie sind unverzichtbare Vorbilder für unsere Jugend.“
Dem Minister zufolge gewinnt die häusliche Pflege zunehmend an Bedeutung. In Bayern werden rund 70 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause versorgt, meist von Familienmitgliedern: „Wer einen Angehörigen pflegt, stellt seine eigenen Bedürfnisse oft hinten an. Dieser Einsatz verdient unsere besondere Anerkennung“, so Brunner.