IHK: 160 neue Fachkräfte und ein neuer Weiterbildungsabschluss

(ra/jh) Premiere am Donnerstagabend in Straubing: Bei der Abschlussfeier der IHK-Weiterbildung im Magnobonus-Markmiller-Saal haben erstmals auch die „Industrietechniker“ ihre Zeugnisse erhalten. Diese Weiterbildung ist neu im Programm der IHK-Akademie Niederbayern. Insgesamt überreichten IHK-Präsident Thomas Leebmann sowie der Ehrengast, der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung Friedrich Hubert Esser, an rund 160 erfolgreiche Weiterbildungsabsolventen aus sechs Fachrichtungen Zeugnisse und Urkunden.

„Es liegt eine anstrengende Zeit liegt hinter Ihnen“, honorierte Thomas Leebmann die Doppelbelastung der Absolventen von Lehrgang und Berufsleben. Damit hätten sie nicht nur Entschlusskraft und Stehvermögen gezeigt, sie hätten vielmehr bewiesen, dass sie sich selbst motivieren können. „Sie haben sich mit ihrer Fortbildungsprüfung als Fach- und Führungskräfte in der Industrie qualifiziert“, sagte Leebmann weiter. Die Teilnehmer hätten Wissen und Fertigkeiten erworben die sie aus der Masse der Bevölkerung herausheben, weil sie ihre berufliche Fortbildung – besser als jede andere Ausbildung – dazu befähige, ihre Ideen praktisch umzusetzen. Auf den Arbeitsmarkt bezogen heißt das: „Alle Prognosen gehen davon aus, dass bis im Jahr 2030 beruflich qualifizierte Personen im sechstelligen Bereich fehlen werden. Deutschland braucht also genau solche Leute wie Sie!“

Auf die neue Weiterbildungsmaßnahme zum Industrietechniker eingehend meinte der IHK-Präsident: „Der Industrietechniker ist eine neue technische Fortbildung als Schnittstelle zwischen Entwicklung und Produktion.“ Alle Absolventen erinnerte er daran, dass sich die Welt rasant wandle. „Wer sein Wissen nicht immer auf dem aktuellen Stand hält, der fällt zurück“, mahnte er und verwies darauf, auch zukünftig die vielfältigen Weiterbildungsangebote bei der IHK und anderen Bildungsträgern zu nutzen.

Friedrich Hubert Esser lobte die „hervorragende Leistung“ der Absolventen und sah das Ergebnis als einen Beweis für ein leistungsfähiges Berufsbildungssystem in Deutschland. Seinen Erkenntnissen zufolge sei in den vergangenen Jahren die Bereitschaft, an Weiterbildungsangeboten teilzunehmen, gestiegen. Das Berufsbildungssystem – inklusive dem Dualen System bei der Ausbildung – habe nicht nur zu einer niedrigen Jugendsarbeitslosigkeit, sondern auch zu einer hohen Wirtschaftsleistung geführt.

Esser räumte ein, dass durch Automatisierungen in verschiedenen Branchen Berufe wegfallen. Dafür würden aber neue Berufe entstehen. Diese Verwerfungen können durch Fortbildungen kompensiert werden. Dennoch werden im Pflege- und Gesundheitsbereich, bei Beherbergungsbetrieben und in der Gastronomie sowie in der Baubranche Kräfte fehlen.

Als Prüfungsbeste wurden ausgezeichnet: Kathrin Ortner (Elektrofachkraft in der Industrie), Andreas Stöger (Geprüfte Industrietechniker – Fachrichtung Maschinenbau), Johannes Stadler (Geprüfte IT-Projektleiter), Matthias Hieninger (Geprüfte Konstrukteure), Alexander Furmann (Geprüfte Technische Fachwirte) und Lena Biser (Geprüfte Wirtschaftsfachwirte).

Absolventen aus der Stadt Straubing und dem Landkreis Straubing-Bogen:

Geprüfte Konstrukteure:
Christoph Ebner, Bogen
Josef Fuchs, Bogen
Matthias Hieninger, Neukirchen (Prüfungsfester)
Vitali Vazenmiller, Bogen

Geprüfte Technische Fachwirte:
Stefanie Bunke, Straubing
Alexander Furman, Straubing (Prüfungsbester)
Hannes Taffner, Parkstetten

Geprüfte Wirtschaftsfachwirte:
Jennifer Fritsch, Laberweinting
Laura Hilmer, Perkam
Markus Lermer, Leiblfing
Jessica Merkl, Bogen
Hannah Rövekamp, Straubing
Sonja Schneider, Aiterhofen