Region Straubing

Sonderausstellung „Luther HIER – In und um Straubing“

(ra) Im Gäubodenmuseum Straubing wird am Mittwoch, 24. Mai eine neue Sonderausstellung eröffnet. Bis zum 10. September könnten sich die Besucher einen Überblick über die Entwicklung der Protestanten in Straubing verschaffen. Die Ausstellung ist von Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

Evangelische Kirche in Straubing, im April 1945 zerstört
(Archiv Christuskirche Straubing)

Im 16. Jahrhundert war Straubing ein Zentrum der Reformation in Niederbayern, doch musste sich die Stadt schließlich der ausschließlichen Katholizität des Herzogtums Bayern beugen. Erst mit den Veränderungen ab 1803 bildeten sich langsam protestantische Gemeinden. So wurde das 1853 in Straubing eingerichtete Pfarrvikariat, welches von Landau a.d.I. über Mallersdorf, Kötzting, Neukirchen a. hl. B., Regen, Zwiesel über Deggendorf bis Hengersberg reichte, 1896 zu einer eigenständigen Gemeinde. Zentrum war die drei Jahre zuvor eingeweihte Kirche in Bahnhofstraße, die 1945 durch Bomben zerstört wurde.

Während die neue Christuskirche 1957 wieder eingeweiht werden konnte, wuchsen die protestantischen Kirchengemeinden in Niederbayern durch Flüchtlinge stark an. In Straubing wurde eine zweite Pfarrstelle errichtet, in weiter entfernten Orten wurden Pfarrstellen und Pfarrvikariate genehmigt und Kirchen erbaut.

Anfang der 1990er Jahre wuchs die Straubinger Gemeinde noch einmal stark an: Mit dem Fall des „Eisernen“ Vorhangs“ kamen evangelische Christen vor allem aus Siebenbürgen und der Sowjetunion nach Straubing. Als Teil der protestantischen Gemeinden nehmen sie wie auch diese selbst am gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben der Stadt Straubing prägend teil.