Trabrennen

Nach Zwangspause meldet Erfolgstrainer beim Renntag in Straubing wieder Chancen an

(ra) Seine Fans lieben ihn. Alle Siege werden stets enthusiastisch beklatscht. Der bayerische Trabrennsport ohne Rudi Haller, das ist wie die Weißwurst ohne Senf. Als der Sympathieträger am 8. Oktober in Gelsenkirchen nach dem Rennen mit Uccellone eine Herzattacke erlitt, stand Traberdeutschland still und betete mit der Familie. Nun hat sich der auch in Italien und Frankreich erfolgreiche Pferdemann erholt. Beim Renntag am Montag ab 11.15 Uhr auf der Straubinger Trabrennbahn ist der Mann in Gelb und Lila wieder zurück und nimmt drei Fahrten wahr.

Rudi Haller ist nach einer gesundheitlich bedingten Zwangspause am Montagmittag in Straubing wieder zurück im Sulky und sollte bei seinen drei Fahrten auch gleich erste Siegchancen anmelden. – Foto: Wilfried Schaffrath)

Klar, dass ihm alle besonders die Daumen drücken. Die Aussichten mit allen drei Startern sind super und jeder gönnt ihm sicherlich die erste Siegerschleife im neuen Jahr. Auch in der 1 Euro-V6-Wette ab dem dritten Rennen mit 4.000 Euro Garantie muss Rudi natürlich bei jeder Fahrt auf den Schein.

Bis Rudi Haller tatsächlich wieder zu bewundern ist im Sulky, muss man sich bis zum fünften Rennen gedulden. Zum Renntagsauftakt stehen drei PMU-Prüfungen auf dem Programm. Am Sonntag wenden sich die deutschen Augen nach Frankreich, wo der Prix d’Amérique ausgetragen wird. Und am Montag wenden sich hoffentlich viele französischen Augenpaare nach Straubing, auf eine Bahn, die den Franzosen schwer ans Herz gewachsen ist, was die guten Umsätze aus dem Land des Hexagon zeigen.

Das Amateurfahren zum Auftakt der 2 Euro V3-Wette mit 1.000 Euro Garantie ist eine ziemlich offene Kiste. Be the One zeigte seine beste Leistung zuletzt mit Daniel Hinterhäuser, überhaupt hat sich der Hengst voll gefunden. Perceval (Martin Geineder) wurde zuletzt defensiv eingesetzt und ging wieder einmal glatt. Velten Chicago (Peter Platzer) kann an einem guten Tag alle überlaufen. Peyton Manning (Marcus Gramüller) siegte in Italien und kann bei passendem Verlauf der Gegner aller werden. Die startschnelle Flying Chantall (Dr. Conny Schulz) lief in sehr guter Garnitur überhaupt nicht übel. Auch der Rest des Feldes wäre keine Riesensensation.

Werbung

Danach führen alle Wege über einen glattgehenden Neuf du Pape (Christoph Schwarz). Racing-Manager Marcus Gramüller macht keinen Hehl daraus, welch große Meinung man von dem Vierjährigen hat. Für „Mr. Zuverlässig“ Royal Joker (Christoph Fischer) bleibt da vielleicht nur der Ehrenplatz, um den er sich mit Violet F (Erich Kubes) und X Lover Diamant (Marion Dinzinger) streiten könnte.

Zum Auftakt der V6-Wette im dritten Rennen können sich die Wetter auf ein Aufeinandertreffen zweier starker Amazonen freuen. Dr. Conny Schulz fährt zum ersten Mal „Pferd des Jahres“ Ocean Eyes, dem beim jüngsten Ehrenplatz in Top-Zeit wahrlich kein Zacken aus der Krone brach. Jeronimo (Dr. Marie Lindinger) verstand sich in Wien mit seiner Fahrerin super, scheint aber Daglfing einen Tick lieber zu mögen als Straubing. Ein rauer Januarwind könnte den beiden Damen von King Occagnes (Marian Tux) und Lambo Fortuna (Andreas Fischer) entgegenblasen. Auch Henri de Jautais (Martin Geineder), der zuletzt in ganz anderer Klasse unterwegs war, ist ein Sieganwärter.

Bärenstark war das Debüt von Marilyn Boko (Peter Platzer) in Straubing. Die etwas eigenwillige, aber enorm laufstarke Stute konnte ihren Besitzer selbst verblüffen. Ihr stellt sich Imagine Dragons (Christoph Schwarz) in den Weg, die in aussichtsreicher Lage aus dem Tritt und um mindestens um eine gute Prämie kam. In diesem Rennen kann auch die Vierwette gespielt werden. Der startschnelle Guns’n Roses S (Erich Kubes) bricht zum Schluss immer ein wenig ein, ist uns aber heute dennoch einen nachdrücklichen Hinweis wert. Stormy Wood (Robert Pletschacher) läuft zuverlässig ins Geld. Lennarth (Vitus Schwaiger) versteht sich mit seinem heutigen Fahrer super, der Dauerläufer kann bei passendem Verlauf weit vorne enden.

Werbung

Ja, und dann ist es endlich wieder soweit: Rudi Haller steigt zum ersten Mal heuer in den Rennsulky. Mit Inaaya sollt er sofort erste Siegchancen besitzen. Die Corleone-Tochter sprang zuletzt an der Innenkante zeitig mit galoppierenden Pferden fast schon wie aus Solidarität mit, gab zuvor aber ein tolles Comeback. Die Zähne ausbeißen könnte sich die Stute aber an Sonshine Di, die mit stolz geschwellter Brust als Seriensiegerin aus Österreich anreist und Klaus Dresel einen Auslandssieg bescheren könnte. Eisenberg (Andreas Geineder) sollte erneut gut laufen. Indirajah (Lukas Strobl) kann eigentlich gar nicht springen und kann auch mal überraschen.

Von Sieg zu Sieg eilt Nobel Steel (Christoph Schwarz). Der vierjährige Wallach möchte seine weiße Straubinger Weste behalten, trifft aber heute auf anspruchsvollere Gegner als zuletzt. Iathenus Day (Erich Kubes) sprang zuletzt mit dem Sieg vor Augen nach weiten Wegen. Kingman BR (Lukas Strobl) war nur von Neuf du Pape geschlagen und kam noch sehr gut auf. Jogi Löw (Robert Pletschacher) kennt nichts als Bestleistungen. Zum Auftakt der 2 Euro-Finishwette mit 1.000 Euro Garantieauszahlung sollte man diese vier Pferde allesamt mitnehmen.

Danach tritt ein weiteres Mal Rudi Haller an. Viking Victory, den er steuert, lief zuletzt sehr gefällig, war nur von einer starken Siegerin geschlagen. Samburu (Christoph Schwarz) sollte allein schon aufgrund seiner Abstammung dem Rennen seinen Stempel aufdrücken, zuletzt sprang sich der beim ersten Start sehr phlegmatische Ready Cash-Sohn gleich ins Aus. Dahinter ist auf den Plätzen einiges möglich.

Zwei Haller-Waffen werden dann im letzten Rennen des Tages abgefeuert, in der auch eine Dreierwett-Garantie von 2000 Euro ausgelobt ist. Deutschlands „Pferd des Jahres 2022“ Idefix bestätigte den Daglfinger Volltreffer in Wien. Rudi Haller hat seinen mittlerweile sechsjährigen Wallach dem deutschen Silberhelm Christoph Schwarz anvertraut. Der Trainer selbst steuert mit Flash Gordon auch ein „Pferd des Jahres“, und zwar in Straubing. Der mittlerweile neunjährige Ganymede-Sohn muss längst nicht mehr beweisen, dass er in Straubing eine Weltmacht ist und dass ihm auch harte Rennen nichts ausmachen. Very Special One (Peter Platzer) läuft sich ebenfalls immer mehr in Rennform und kann heute wieder ein Stück weiter sein.