Trabrennen

Flash Gordon eröffnet das Rennjahr in Straubing

(tr) Er liebt einfach Straubing wie sonst keine Bahn und zeigt hier immer Bestleistungen: Flash Gordon, ehemaliges „Pferd des Jahres“, hat am Mittwoch einmal mehr seine Begeisterung für diesen Kurs gezeigt und mit Dr. Marie Lindinger siegreich das Rennjahr 2024 in Bayern eröffnet. Für seine Besitzerin hat er einen ersten wichtigen Punkt klargemacht, denn wie ihr Lebensgefährte Sascha Multerer im Interview verriet, hat die routinierte Amazone heuer das deutsche Amateurfahrerchampionat im Visier.

So kann es weitergehen – auch für den Stall Gramüller und Thorsten Tietz: Insgesamt drei Siege holte das Team Lila zum Auftakt des Straubinger Wintermeetings gleich. Und auch Herbert Strobl konnte zufrieden nach München zurückreisen, er hatte zwei Sieger im Gepäck.

Auf der Rennbahn in Straubing
Flash Gordon und Dr. Marie Lindinger waren die ersten Sieger des neuen Straubinger Rennjahres 2024. – Foto: M. Bäumel-Schachtner

Einmal mehr hat Flash Gordon gezeigt: Wenn er auf hundert ist, dann machen ihm äußere Spuren überhaupt nichts aus. Dr. Marie Lindinger konnte trotz weiterer Wege Jasmine Dragon in der Zielgeraden sicher auf Distanz halten, während sich Dream of Action an der Spitze bemühte, aber an einem Fehler scheiterte. Forrest du Rochel komplettierte die Wette. Der hoch gehandelte Workaholic Diamant dagegen scheiterte an einem Startfehler und lief dann nur noch ruhig hinterher. Flash Gordon findet in Straubing alles super außer der Siegerehrung. Deshalb sprang Sascha Multerer für seine Lebensgefährtin in die Bresche und erklärte, dass sie heuer mit dem Amateurchampionat liebäugelt. Der Grundstein ist schon mal gelegt, auch, wenn der noch etwas unkonzentrierte, aber laufgewaltige Neuf du Pape anschließend an einem Fehler scheiterte.

Für die Familie Lindinger war Flash Gordon dennoch nicht der letzte Sieger an diesem Renntag. In ganz feiner Manier kehrte die bildhübsche Tiger Woods As-Tochter Imagine Dragons nach Pause unter neuer Regie von Robert Gramüller zurück auf die Siegerstraße. Überlegen catchte sie Thorsten Tietz nach Hause gegen Eisenberg und Stormy Wood. Und auch Nobel Steel aus dem Stall Wieserhof empfahl sich mit Thorsten Tietz als ein Pferd mit Zukunft. Der Vierjährige hatte mit dem Straubinger Kurs keinerlei Schwierigkeiten und konnte gegenüber den wacker außen marschierenden Lennarth immer wieder spielend zulegen. Jivago du Gers wurde Dritter.

Drei Sieger steuerte der Berliner Catchdriver Thorsten Tietz für das Team Lila, hier gewinnt er mit Noble Steel in überzeugender Manier. – Fotos: M. Bäumel-Schachtner

Wahl-Berliner Thorsten Tietz, der extra angereist war, freute sich über einen leichten Sieg. Nachdem er auch Samburu nach Hause gefahren hatte, musste er auf die Frage von Moderator Hartwig Thöne, ob dies ebenso einfach gewesen war, fast ein wenig aufseufzen: „Das war ein Arbeitssieg“, schnaufte der Derbysieger 2022 leicht entkräftet. Der Grund: Der Ready Cash-Sohn ist zwar top gezogen und talentiert, aber auch ganz schön phlegmatisch und ließ sich um jeden Schritt bitten. Dank der Hartnäckigkeit des Top-Catchdrivers aber klappte es dennoch mit dem ersten Volltreffer des Lasbekers gegen Zazu Diamant und Maneli. Dafür musste Tietz einiges tun.

Zum Auftakt des Renntags sah es fast ein wenig nach Ladies’ Day auf der Straubinger Trabrennbahn aus, denn auch das zweite Rennen wurde von einer Amazone gewonnen. Marion Dinzinger konnte beim zweiten Start mit ihrer Neuerwerbung Eckmuhl Jack dessen ersten Sieg in der neuen Heimat perfekt machen. Der ehemalige Cormy-Schützling, der vor dem Sulky und unterm Sattel knappe 250.000 Euro im gelobten Traberland Frankreich eingelaufen hatte, nutzte die mehrfachen Gangartschwächen im Rennen von Winnetou Diamant, an dem auch noch Juan les Pins vorbeimarschierte, und gewann in toller Manier.

Jede Schwäche der Konkurrenz nutzte Daniel Hinterhäuser mit Lightning H Boko gnadenlos aus. – Fotos: M. Bäumel-Schachtner

Bei den Amateuren zeigte einmal mehr Daniel Hinterhäuser sein Talent an der Fahrerleine. Mit Lightning H Boko fuhr er letztmals gegenüber los und war in der Zielgeraden zur Stelle, als der scheinbar sicher enteilte Iathenus Day aus dem Takt geriet. So konnte die Stute zum ersten Sieg in Bayern eilen und ließ sich auch durch Royal Joker und Jalia Ségé nicht mehr aufhalten. Das war die erste Siegerin aus dem Stall Strobl, den zweiten Volltreffer steuerte Trainer Herbert Strobl selbst bei. Kingman BR dominierte die Stallgefährtin Indirajah, beide zeigten die tolle Strobl-Form. Daisy CG überraschte einmal mehr positiv, während Une de Zeun beim Einstand gleich am Start scheiterte.

Auch im vierten PMU-Rennen strauchelten die Favoriten. Perceval geriet in Front aus dem Rhythmus, Kytana musste zu weite Wege gehen. So war der Weg frei für Henri de Jautais, der schon in Daglfing ein Ausrufezeichen gesetzt hatte, mit seinem Trainer Andreas Geineder, der Kytana und Aperol CG deklassierte und sich für künftige Aufgaben wie Trotteur Français-Prüfungen empfahl.

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Aber zum Schluss des attraktiven neun-Rennen-Tags war dann doch noch einmal alles formgemäß. V6-Bankpferd Ocean Eyes enttäuschte seinen Anhang keineswegs und zeigte, warum er zu Recht im vergangenen Jahr Straubings „Pferd des Jahres“ war. Er ließ Velten Chicago und Figaro Juvel abblitzen und ließ vermuten, dass mit ihm im Wintermeeting erneut schwer zu rechnen ist. Damit konnte sich auch der österreichische Catchdriver Erich Kubes, der regelmäßig für den Stall Schub fährt, schon am ersten Tag des neuen Rennjahres wieder in die Siegerliste eintragen.

Nächster Renntag des fünf Veranstaltungen umfassenden Straubinger PMU-Wintermeetings ist am Montag, 15. Januar ab 11 Uhr.