6. Oktober 2024
Life-Style

Casinospiele im Überblick

(ra). Klassische Eleganz oder modernste Technologie, schnell oder zeitintensiv, reines Glück oder ausgeklügeltes Kalkül? Casinospiele bieten all das und mehr. Beliebt sind sie in Deutschland seit den Anfängen der Spielbanken vor mehr als 200 Jahren. Die 65 staatlichen Häuser in der Bundesrepublik zählen zu den Dauerbrennern, was gepflegte Abendunterhaltung angeht, vor allem, weil das Glückspielangebot meist durch edle Gastronomie und Events ergänzt wird.

Casinospiele
Foto: Pixabay

Seit Juli 2021 dürfen Zocker zudem in Online Casinos mit einer Zulassung aus Deutschland spielen. Die veränderte Gesetzgebung hat die virtuellen Casinos unter die legalen, regulierten Glücksspieleinrichtungen aufgenommen. Wie groß das Interesse an Slots, Roulette, Poker, Blackjack und anderen Casinospielen ist, zeigt sich an den Zahlen. Für 2023 wird der deutsche Gesamtumsatz in den Online-Casinos auf rund 1,65 Milliarden Euro geschätzt. Bis 2028 soll er laut Prognosen auf rund 2,29 Milliarden Euro steigen. Ein stattlicher Teil davon fließt als Steuer an Bund und Länder.

Am beliebtesten bei den Zockern sind die schnellen Slots, die auf Software-generierten Zufallsgeneratoren und damit reinem Glück basieren.

Wer selbst soweit möglich Einfluss auf den Ausgang von Casinospielen nehmen möchte, hat die Chance dazu bei den Kartenspielen. Am einfachsten zu erlernen ist das international als Spitzenreiter bei den Kartengames geltende Blackjack. Weil der Zocker selbst in vollen Runden lediglich gegen den Dealer antritt, muss er sich nur auf einen Gegner konzentrieren. Das Ziel beim Blackjack ist es, am Ende den gleichen oder einen höheren Punktwert als der Dealer zu haben, ohne dabei die Grenze von 21 zu überschreiten.

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Weil das Regelwerk besagt, dass der Dealer eine weitere Karte nehmen muss, wenn er 16 Punkte oder weniger auf der aufgedeckten Hand hat, und ab 17 Punkten halten muss, bieten seine Handlungen keine Überraschungen. Statistische Wahrscheinlichkeiten, die sich vorab oder im Online-Casino studieren lassen, geben Anfängern Anhaltspunkte, welche Kartenkombinationen vielversprechend und welche weniger aussichtsreich sind.

Wer außer über etwas mathematisches Verständnis auch über ein gutes Gedächtnis verfügt, kann beim Blackjack seine Chancen durchs Kartenzählen verbessern. Asse können als 1 oder als 11 Punkte gezählt werden, Bildkarten gelten jeweils als 10, und Punktekarten behalten ihren Wert. Je mehr hohe Karten aus dem Schlitten ausgespielt sind, desto stärker verändern sich die Wahrscheinlichkeiten. Die erfolgreichsten Kartenzähler waren von einem Professor trainierte Studenten der Elite-Universität MIT, die über Jahrzehnte Millionengewinne in den internationalen Casinos kassierten. Ihre Geschichte wurde unter dem Titel „21“ verfilmt.

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Ein gutes Gedächtnis, mathematisches Wissen, und psychologisches Verständnis sind die Grundpfeiler für Erfolg im Poker. Die Regeln sind simpel und basieren für alle Varianten auf dem gleichen Prinzip. Wer zum Schluss die stärkste Hand aus eigenen und aufgedeckten Gemeinschaftskarten bilden kann, gewinnt den Pot.

Texas Hold‘ em ist die weltweit beliebteste Pokerversion und wird mit 5 Karten gezockt. Was das Spiel zum Denksport macht, sind die schiere Anzahl an Kartenkombinationen, die Auswirkungen der Sitzordnung auf die eigenen Chancen und der psychologische Aspekt. Online-Pokerrechner helfen dabei, einschätzen zu lernen, welche Starthände überhaupt als lohnend gelten. Das sind deutlich weniger als die meisten Anfänger denken. Erfahrene Zocker bleiben nur in rund 20 Prozent der Hände dabei.

Weil viele dieser Kombinationen ebenfalls nicht von vornherein fast unschlagbar sind, kommt es auf die Menschen hinter den Karten an. Erfahrene Pokerspieler nutzen die einzelnen Runden, um so viel wie möglich über ihre Kontrahenten und deren Strategie zu lernen. Wer erkennen kann, welcher Zocker häufig blufft, sich überschätzt oder im Gegenzug leicht bluffen lässt, kann seinen nächsten Zug besser planen.

Deutlich entspannter geht es bei aller Spannung bei dem klassischen Kesselspiel Roulette zu. Das in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Frankreich erfundene Spiel gilt als das Casinospiel schlechthin. Die Regeln sind simpel. Der Croupier wirft eine Kugel in einen sich drehenden Kessel mit 37 Fächern von 0 bis 36 im europäischen Roulette und 38 Fächern dank einer zusätzlichen 00 im amerikanischen Roulette. Solange die Kugel rollt, dürfen Einsätze auf dem Tableau gemacht werden. Gesetzt werden kann bei den einfachen Chancen auf die Farben rot und schwarz, die die Zahlen von 1 bis 36 markieren, auf hoch/tief oder auf gerade/ungerade. Kommt die 0, bleibt der Einsatz unverändert. Ansonsten verdoppelt er sich im Gewinnfall.

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Wer auf ein Dutzend, also die Zahlen 1 bis 12, 13 bis 24 oder 25 bis 36 beziehungsweise auf eine der drei Kolonnen auf dem Tableau setzt, erhält im Gewinnfall den dreifachen Einsatz.

Den höchsten Gewinn mit dem 35-fachen Einsatz gibt es beim Plein, wobei auf einzelne Zahlen gesetzt wird.

Dass die meisten Casinospiele eine lange Tradition besitzen, heißt nicht, dass es gerade im elektronischen Bereich ständig Neuerungen gibt. Während bei den Slotspielen augmentierte Realität zu den Novitäten zählt, bilden bei den klassischen Casinospielen immer häufiger Live-Tische ein Bindeglied zwischen Online-Casino und den herkömmlichen Spielbanken. Dabei sitzt ein Dealer aus Fleisch und Blut dem Tisch vor. Sein Bild wird aus diversen Blickwinkeln aufgenommen und gestreamt, so dass der Zocker selbst auf dem eigenen Sofa ein echtes Casinogefühl bekommt. Klassisches Spiel und modernste Technologie werden so immer realistischer verbunden.  Wie sehr die Zocker das schätzen, zeigt sich an den steigenden Umsätzen.