Landkreis Straubing-BogenNiederbayern

Gemeinde Wiesenfelden setzt „starkes Signal für die Energiewende“

(ra) Niederbayern ist in Sachen regenerative Energien Spitzenreiter unter den bayerischen Regierungsbezirken. Dass dem so ist, sei vor allem dem Engagement der niederbayerischen Landkreise, Städte und Gemeinden zu verdanken, wie Regierungspräsident Rainer Haselbeck am Freitag bei einem erfreulichen Anlass an der Regierung sagte. Erfreulich deshalb, weil zwei weitere tatkräftige Mitstreiter für das „Team Energiewende Bayern“ gewonnen werden konnten: die Stadt Freyung und die Gemeinde Wiesenfelden, die Haselbeck jetzt offiziell als Teamunterstützer ernannte.

Urkunde für Wiesenfelden
Bei der Übergabe der Urkunde an ersten Bürgermeister Andreas Urban (Mitte) und dritten Bürgermeister Martin Kolbinger (links) aus Wiesenfelden betonte der Regierungspräsident: „Sie setzen ein starkes Signal für die Energiewende in Niederbayern. Danke für Ihr Engagement“. – Foto: Regierung von Niederbayern

Um das Ziel Energiewende zu erreichen, stehen die Zeichen in Niederbayern auf Beschleunigung: Der Regierungsbezirk nimmt im bundes- und bayernweiten Vergleich mit einem Anteil von über 85 Prozent erneuerbarer Energien am Stromverbrauch eine Spitzenposition ein. Am Ball bleiben und mit voller Kraft weiter anschieben lautet dort die Devise und, wie Regierungspräsident Rainer Haselbeck ausdrücklich betonte, „immer mit dem Ziel einer nachhaltigen, sicheren, aber vor allem bezahlbaren Energie für unsere Bürgerinnen und Bürger, für unsere Kommunen und Unternehmen vor Augen“.

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Der Regierungspräsident bekräftigte: „Damit die Energiewende gelingt, müssen wir unser Wissen und unsere Stärken bündeln. Niederbayern tut genau das! Unsere niederbayerischen Landkreise und Kommunen beweisen täglich in der Praxis, dass es funktioniert. Sie leisten Herausragendes. Denn Sie sind es, die vor Ort den grundlegenden Wandel beim Klimaschutz, bei der Energiewende umsetzen und stemmen müssen, damit das bayernweite Ziel Klimaneutralität bis 2040 erreicht wird. Sie nehmen die Bürgerinnen und Bürger bei der Energiewende mit. Sie informieren, beraten und diskutieren mit den Menschen vor Ort. Gerade dieses Miteinander, das wir hier in Niederbayern pflegen, ist einer der Hauptzutaten für unseren Erfolg bei der Energiewende.“

Stadt Freyung und Gemeinde Wiesenfelden „Vorreiter und ‚Best Practice-Beispiele‘“

Dieses Miteinander ist auch auf Regierungsbezirksebene zu spüren: Erst kürzlich hat die Regierung gemeinsam mit dem niederbayerischen Landkreistag einen Aktionsplan zur Energiewende entwickelt. Dazu zählen auch die Stadt Freyung und die Gemeinde Wiesenfelden, die Haselbeck am Freitag im „Team Energiewende Bayern“ willkommen hieß und als „Best Practice-Beispiele“ würdigte.

Beide Kommunen haben Nahwärmenetze erschlossen, die Straßenbeleuchtung auf LED umgestellt, und rüsten die eigenen Liegenschaften mit Photovoltaikanlagen aus. Im Gemeindegebiet von Wiesenfelden tun drei Windräder ihren Dienst und in Freyung gibt es ein Energiesparprojekt mit allen städtischen Feuerwehren, zählte Haselbeck einige Punkte einer langen Liste mit bereits umgesetzten und geplanten Projekten auf.

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„Das zeigt eindrucksvoll, dass beide Kommunen keine Anstrengungen gescheut und auch das notwendige Geld in die Hand genommen haben, um die Energiewende bei sich vor Ort voranzubringen und umzusetzen. Sie nehmen eine wichtige Vorreiterrolle ein“, so Haselbeck und dankte dem ersten Bürgermeister der Stadt Freyung, Dr. Olaf Heinrich, sowie den beiden Bürgermeistern der Gemeinde Wiesenfelden, Andreas Urban und Martin Kolbinger, für ihr wertvolles Engagement.

Bürgermeister Andreas Urban: „Wir setzen die Energiewende entschlossen um. Viele Projekte wurden bereits realisiert und sind im Gange. Uns ist es wichtig, unseren Bürgern und Unternehmen hier ein Vorbild zu sein. Wir sind dabei, das in den vergangenen Jahren erschlossene Wärmenetz, an dem bereits diverse Liegenschaften und private Haushalte angeschlossen sind, zu erweitern. Im Gemeindegebiet stehen bereits drei Windräder, auch hier ist eine Erweiterung, je nach Möglichkeit, vorgesehen. Diverse Liegenschaften der Gemeinde sollen im kommenden Jahr mit PV-Anlagen und einem Speicher ausgerüstet werden. Die energetische Sanierung älterer Gebäude unserer Kommune haben wir ebenfalls im Blick. In den nächsten Jahren wollen wir auch in anderen Ortsteilen die kommunale Wärmeplanung voranbringen. Wir möchten für unsere Bürgerinnen und Bürger, für Kommunen und Unternehmen Vorreiter sein und unsere Erfahrungen teilen, damit die Energiewende schnell und unkompliziert vorangeht. Der gemeinsame Austausch ist wichtig und setzt Weiterentwicklung voraus.“

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Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich: „Die Stadt Freyung hat bereits sehr früh auf regenerative Energie und nachwachsende Rohstoffe gesetzt. Bereits vor 14 Jahren wurden die städtischen Dächer mit Photovoltaikanlagen versehen. Vor zehn Jahren wurde ein kommunales Nahwärmenetz aufgebaut, das heute über 100 Immobilien mit Wärme aus Waldhackgut aus der Nähe versorgt. Zahlreiche weitere Maßnahmen – von der Umstellung der kompletten Straßenbeleuchtung auf LED bis zum Umbau der Heizungsanlagen in nahezu allen kommunalen Gebäuden auf nachwachsende Rohstoffe aus der Region – wurden bereits umgesetzt. In einer neu gegründeten Gesellschaft mit der örtlichen Sparkasse und dem Bayernwerk projektieren wir große PV-Freiflächenanlagen unter Beteiligung der Bevölkerung vor Ort. Wir handeln nach dem Motto: Ökologie und Ökonomie müssen gemeinsam gedacht werden. Jeder Euro, den wir nicht ins Ausland überweisen für Öl oder Gas kann die regionalen Wirtschaftskreisläufe stärken. Jede Kilowattstunde, die wir einsparen können, ist besser als eine Kilowattstunde aus Ökostrom.“