Max Kruse – Fußballer und Pokerst
(ra). Max Kruse ist allen deutschen Fußballfans ein Begriff – und dies obwohl der Kicker nicht die größten Ergebnisse für den Fußball lieferte. Neben unzähligen Länderspielen punktete er auch bei der Qualifikation für die EM 2016. Nicht nur im Fußball konnte sich der berühmte Kicker beweisen, auch beim Pokern feierte er bereits große Erfolge. Wir werfen einen Blick auf seine Vergangenheit und darauf, was er heute macht. Wo kommt Max Kruse her und gibt es für ihn eine Zukunft beim Fußball?

Fußballer und Pokerstar
Max Kruse ist nicht nur für seine außergewöhnliche Fußballgeschichte bekannt, sondern feierte bereits große Erfolge abseits des Rasens. Neben seiner Kicker-Karriere spielt der Fußballer leidenschaftlich Poker. Das Spiel zählt bei iGamern auf der ganzen Welt zu den beliebtesten Spielen, weshalb alle gängigen Casinos Poker Games in ihrem Repertoire haben. Sowohl online als auch offline finden regelmäßig Turniere mit hohen Preisgeldern statt. Im Laufe der Jahre nimmt Kruse an zahlreichen nationalen und internationalen Turnieren teil und gewinnt nicht selten größere Geldsummen. Ein Highlight seiner Poker-Karriere ist die Teilnahme am World Series of Poker 2014 in Las Vegas, wo er sich unter den 241 Teilnehmern den dritten Platz sichern kann. Schlagzeilen macht der Kicker auch mit einem Pokergewinn von 75 Tausend Euro bei einem Turnier in Berlin, welchen er wenig später im Taxi vergessen haben soll.
Auch zuletzt verzeichnete Max Kruse große Erfolge am Pokertisch. Während er durch einen Muskelfaserriss 2022 nicht Fußball spielen konnte und in Wolfsburg suspendiert wurde, nutzte er seine Chance zum Pokern. Bei der World Series of Poker Europe im King’s Resort in Rozvadov gewann er sein erstes Live-Turnier bei dem Event im No Limit Hold’em. Dafür erhielt er ein WSOP-Bracelet und sein bis dato höchstes Preisgeld von etwa 135 Tausend Euro. Und auch zwei Wochen später konnte er bei der Deutschen Pokermeisterschaft als Zweitplatzierter rund 50 Tausend Euro mit nach Hause nehmen. Auch wenn der Kicker weiterhin gute Chancen für große Gewinne beim Poker spielen hätte und erst durch das beliebte Kartenspiel richtig bekannt wurde, hört man zuletzt von ihm, dass er sich wieder voll auf den Fußball fokussieren möchte.
Aufstieg zum Profikicker
Das Fundament für seine spätere Profikarriere legte der Kicker bereits 1992 in seinem Geburtsort Reinbek. Dort spielte er beim TSV Reinbek. Ihm eilte bereits in seinen jungen Jahren der Ruf als Problemkicker voraus. Dennoch schaffte der junge Wilde es 2006 zum SV Werder Bremen, für dessen Verein Kruse anfangs in zwei Mannschaften spielte. Der Aufstieg in den Profikader gelang Max Kruse bereits in der darauffolgenden Saison 2007/08. Im Jahr darauf folgte der Wechsel zum FC St. Pauli, wo der Kicker in die zweite Bundesliga abstieg. Ein weiterer Transfer zum SC Freiburg brachte ihn 2012/13 in die erste Bundesliga. Doch auch dort sollte Kruse nicht lange bleiben. In der nächsten Saison wechselte er zu Borussia Mönchengladbach, um wenig später in der Saison 2014/16 beim VfL Wolfsburg unter Vertrag genommen zu werden.
Während der vielen karrieretypischen Wechsel wurde Max Kruse 2013 für ein Länderspiel in die Nationalmannschaft berufen. Dort konnte sich der Kicker allerdings nicht durchsetzen und musste den Kader für die WM 2014 wieder verlassen. Seine zweite Chance bekam er bei der EM 2015, wo er im Qualifikationsmatch gegen Georgien den 2:1 Siegtreffer erzielte, durch den sich die Nationalmannschaft als Gruppenerster für die EM 2016 qualifizieren konnte.
Durch Vorfälle außerhalb des Spielfeldes wurde Kruse im März 2016 vom damaligen Bundestrainer Löw für die Länder-Testspiele gegen England und Italien aus dem National-Kader ausgeschlossen. Erst 2021 durfte der Kicker sich über die Einberufung in den Kader der deutschen Olympiaauswahl für das Turnier 2021 der Olympischen Sommerspiele freuen. Die Mannschaft schied allerdings leider bereits in der Vorrunde aus.

Woher kommt Max Kruse?
Wenn einem Fußballer, der noch wenig nennenswerte Erfolge verzeichnen konnte, eine Biografie gewidmet wird, wird es spannend. In dem Werk kommen sein Vater, etliche Kickerkollegen, sein Berater und ein Pokerprofi zu Wort. Klar wird, dass der deutsche Fußballer vor allem durch seine Skandale bekannt ist. Wie zum Beispiel der vergessene Rucksack mit dem Pokergewinn in einem Berliner Taxi, das für immer verschollen blieb. Er trägt das Image eines Skandalprofis, denn die Erwartungen und den Lebenslauf eines Profikickers erfüllt Max nicht. Er spielte in seinen Anfängen in einem Amateurklub, ihm fehlt die taktische Disziplin und er wird dadurch häufig als „schlampiges Genie“ bezeichnet.
Dennoch zeigt die Biografie auch, dass Kruse sich seinen Erfolg hart erarbeitet hat und auf seinem Weg viele Opfer bringen musste. Es wurde ihm von seinem Vater früh beigebracht, dass man ohne Fleiß kein Gewinner sein kann. Im Fachjargon wird Kruse außerdem häufig als Unterschiedsspieler betitelt. Ihm wird die Rolle zugeteilt, aus dem taktischen Plan auf dem Platz ausbrechen zu können, weil er durch seine hochgradige Spielintelligenz, die ihm Mitspieler und Trainer attestieren, Situationen schneller erkennen kann als andere. Dadurch wird er zum Bonus der Mannschaft in der er spielt. Wenn Max Kruse den Ball hatte, konnte daher alles passieren.
Seine Zukunft beim Fußball
Aktuell ist der Fußball-Nationalspieler vereinslos, dennoch möchte der Kicker seine Karriere am Fußballplatz fortsetzen. Im Gespräch mit Journalisten betont Max Kruse, dass er im Sommer 2023 Fußball spielen will. Wo ist ihm nicht wichtig, betonte der Spieler, der zuletzt für den VfL Wolfsburg spielte.
Als Option steht eine Rückkehr zum aktuellen Zweitligisten FC St. Pauli im Raum. Für die Mannschaft spielte Kruse bereits von 2009 bis 2012. Zu dem Hamburger Verein hat der 35-Jährige eine starke Verbindung und schließt daher eine Rückkehr auf keinen Fall aus.
Während der Transferphase im Winter blieb der Offensivspieler vereinslos, was möglicherweise auf seine lange verletzungsbedingte Pause 2022 zurückzuführen ist. Doch Kruse hat hart für seine Rückkehr trainiert und ist mittlerweile wieder voll einsatzfähig und bereit für einen neuen Spielervertrag. Aber nicht nur seine Verletzung führte zum Ausstieg aus dem letzten Verein. Sein damaliger Coach bemängelte den fehlenden Fokus und mangelndes Engagement bei dem bekannten Fußballer.
Wenn Max Kruse zurück auf den Platz will, muss er also nicht nur beweisen, dass er körperlich wieder bereit ist, 90 Minuten auf dem Platz Vollgas zu geben. Der 35-Jährige muss seinen Kritikern auch zeigen, dass er seine innere Haltung verändert hat und seine mentale Stärke und Konzentrationsfähigkeit zu hundert Prozent dem Fußball und seiner Mannschaft gehört. Schafft er das, hat er gute Chancen, seine Fußballkarriere noch einmal neu zu entfachen.