Sharing, Tauschen, Second Hand: Die neuen Economy-Trends
(ra). Die Gesellschaft ist im Umbruch. Temporäre Restriktionen, neue soziale und globale Trends tauchen auf, die die meist konsumfokussierte Gesellschaft erschüttern. Findige Unternehmer und Start-ups nutzen die neuen Trends, um erfolgreiche innovative Unternehmenskonzepte zu kreieren, die dem Wunsch der Menschen nach weniger nachgehen. Minimalismus, Nachhaltigkeit, Öko-Bewusstsein und Kostenreduktion sind wichtige Aspekte, die Trends wie Sharing, Tauschen und Second Hand wieder einmal in den Mittelpunkt bringen.
Was ist dran am neuen Economy Trend Sharing und was bringt Tauschen und Verkaufen den Verbrauchern? Wichtige Fragen, denen wir jetzt sofort auf den Grund gehen.
Tauschen und Sharing macht glücklich
Glück ist in vielen Köpfen mit Konsum verbunden, ein großes Haus, das neue Auto oder jede Saison die neueste Mode. Ob dieses Prinzip glücklich macht, stellen aktuell immer mehr Menschen infrage. Was das verstärkte Aufkommen der Tauscher und Sharer bestätigt. Diese alternativen Konzepte basieren auf den Prinzipien der Nachhaltigkeit und sind oft stark mit der Öko-Bewegung verbunden.
Allein in Deutschland liegen Waren mit mehreren Hundert Euro in den Schubladen, die nicht mehr gebraucht werden, aber durchaus voll funktionstätig sind. Warum also nicht auf den Zug des Tauschens oder Second Hand aufspringen, um Ungebrauchtes loszuwerden und gleichzeitig etwas Geld in die Kaffeekasse zu spülen. Eine Win-Win-Situation, die schon beim Gedanken daran die Motivation steigert.
Gleiches geschieht beim Konzept des Sharing. Keiner möchte beispielsweise auf die logistischen Annehmlichkeiten eines eigenen Autos verzichten. Die Optionen, ein Auto auf dem Weg zur Arbeit zu teilen oder einfach für den Tag ganz flexibel auszuleihen, sind sehr attraktiv. Man zahlt nur dann, wenn man wirklich ein Auto braucht. Wartungskosten und Versicherungen für das Jahr entfallen. Die recht geringen Kosten sind für viele Grund, auf diese neuen Sharing-Konzepte zu setzen.
Second Hand ist das neue Neu
Was vor ein paar Jahren noch etwas kritisch beäugt wurde, ist heute ein absoluter Trend. Mehr als 60 Prozent der Deutschen haben schon mal Second Hand gekauft. Das ist ein beachtlicher Anteil, der zeigt, dass dies ein starker kontinuierlicher Trend ist. Dabei sind die Möglichkeiten, gebrauchte Ware zu finden, wesentlich vielseitiger als noch vor einem Jahrzehnt.
Natürlich gibt es immer noch die lokalen Second Hand Läden, die sich primär auf den Bereich der Bekleidung konzentrieren, doch das sind nicht die einzigen Kanäle. Online können technische Geräte auf den unterschiedlichsten Plattformen erworben werden. Sehen Sie sich MPB an, merken Sie, dass es sich hier um hochwertige Fotoausrüstung handelt, die absolut funktionsfähig ist. Käufer und Verkäufer können beispielsweise auf dieser Plattform interagieren. Sie haben beispielsweise eine funktionsfähige Kamera zu Hause, die keiner nutzt. Dann kann diese auf der Plattform landen, um einen neuen Besitzer zu finden.
Ähnliche Plattformen gibt es für Smartphones oder Tablets, die vom Unternehmen refurbished werden, sprich generalüberholt werden und wieder in den Konsumkreislauf eingespeist werden. Das ist ein sehr interessantes Konzept, um ressourcenschonend zu leben und der Umwelt ein wenig Last von den Schultern zu nehmen.
Sharing Economy: Was ist das?
Ein weiterer Trend, der neben Second Hand in den letzten Monaten immer beliebter geworden ist, wird als Sharing Economy bezeichnet. Auf welche Dinge oder Dienstleistungen sich der Trend bezieht, kann sehr unterschiedlich sein. Angefangen vom Carsharing bis hin zum Teilen von Streamingdiensten oder anderen Unterhaltungsangeboten ist alles dabei.
Viele Start-ups wie Uber oder AirBNB haben ihren Erfolg auf solchen Konzepten aufgebaut. Dabei liegt der wichtigste Vorteil natürlich im Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit der einfachen Möglichkeit, Wohnraum oder Auto-Verfügbarkeit im Netz anzugeben, hat sich dieser Trend zu einem echten Boom entwickelt. Diese Konzepte sind nicht gänzlich neu, denn bereits vor mehr als zehn Jahren waren Plattformen wie „Mitfahrgelegenheit“ online, auf denen jeder anzeigen konnte, wann Platz im Auto auf einer bestimmten Strecke war.
Heute können über entsprechende Anbieter freie Autos in der Innenstadt gefunden werden. Sie werden über die App gebucht und schon hat man einen fahrbaren Untersatz für den Tag.
Diese Branchen sind besonders sharing-affin
Die Autobranche ist natürlich eine der Ersten, die mit dem Begriff Sharing in Verbindung gebracht wird. Doch auch die Wohnungsbranche gewinnt immer mehr an Bedeutung. Einstige Start-ups wie AirBNB haben sich zu millionenschweren weltweiten Unternehmen entwickelt. Das Konzept basiert auf der Vermietung eines freien Zimmers im eigenen Haus. Doch auch andere Strategien sind im Netz zu finden. So können ganze Wohnungen für einen bestimmten Zeitraum getauscht werden.
Wer für eine gewisse Zeit in eine andere Stadt muss, kann sich einfach die passende Wohnung ertauschen oder mieten, ohne sich mit dem offiziellen Papierkram wie Stromversorger, Telefon oder anderem zu beschäftigen. Gleichzeitig kann die eigene Wohnung inseriert werden, damit diese nicht leer steht. Dieses Konzept funktioniert nicht nur in den Großstädten, sondern in allen Regionen.
Diese Konzepte lassen sich ohne Weiteres auf andere Bereiche ausweiten. So sind Gemeinschaftsgärten keine Seltenheit mehr. Gerade in Großstädten sind Gärten oft ein begehrtes und rares Gut, warum also nicht einfach teilen?
Geht Foodsharing zu weit?
Weltweit werden Millionen Tonnen Lebensmittel einfach so weggeschmissen, während es gleichzeitig so viele Menschen gibt, die an Hunger leiden. Ein unfaires Paradox, das schwer zu beheben ist. Die Reduktion von Lebensmittelmüll kann jedoch mit einigen interessanten Ansätzen in Angriff genommen werden. Im Sinne der Nachhaltigkeitsbewegung sind Apps auf dem Markt, die genau dieses Thema aufgreifen. Zwar teilt man die Lebensmittel nicht direkt mit dem Nächsten, doch die Tipps und Rezepte sorgen dafür, dass bewusster gewirtschaftet werden kann und einfach weniger weggeschmissen wird.
Trends mit Weitsicht
Sharing und Second Hand sind definitiv Trends, die Ihre Daseinsberechtigung haben und die die oft sehr konsumbezogene Gesellschaft verändern können. Obwohl ein Großteil der Deutschen Dinge eher nur mit Bekannten teilen würde, nutzen sie doch Dienstleistungen wie Carsharing, die von Unternehmen verwaltet werden. Smarte Unternehmenskonzepte bilden schnell einen treuen Kundenstamm und erzielen attraktive Einnahmen.
Die Sharing Economy besteht bereits seit einigen Jahren, doch die Vielfalt der Angebote hat vor allem in der letzten Zeit zugenommen. Gemeinschaftsgärten in Großstädten, Fahrradverleih, Wohnungstausch und Carsharing via App sind einige Beispiele, mit denen die Beteiligten für wenig Geld alle Dienstleistungen und Konsumgüter nutzen können. Es scheint eine ideale Lösung innerhalb der Minimalismus- und Nachhaltigkeits-Trends zu sein, die die Reduktion persönlichen Eigentums empfehlen, um freier, individueller und entspannter das Leben zu genießen.