ZAW-SR: Ergebnisse des Wirtschaftsjahres 2021hat Berechnungen übertroffen
(ra) Im Kompostwerk des Zweckverband Abfallwirtschaft Straubing Stadt und Land (ZAW-SR) geht es rund – in doppelter Hinsicht. Noch nie war der Absatz an Kompost und Erdsubstraten so hoch wie in diesem Jahr. Das Material, das im natürlichen Recycling-Kreislauf in Aiterhofen in höchster Qualität hergestellt wird, findet reißenden Absatz. Dies berichtete am Mittwoch Gudrun Späth, zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim ZAW-SR gegenüber Medien.
Auch andere Sekundärrohstoffe erleben eine Hochphase. Das verhalf der Bilanz des ZAW-SR im Jahr 2021 zu einem überraschend guten Ergebnis. Vor allem Altpapier und Altmetall erzielten im vergangenen Jahr unvorhersehbare Rekorderlöse. Die Corona-Krise wirbelte den Markt durcheinander – für die Gebührenzahler zum Vorteil. Manche Sekundärrohstoffe waren gefragter denn je. Zusätzlich zur Umweltrelevanz spricht die finanzielle Seite deutlich für die Trennung der verschiedenen Abfälle und deren Vermarktung.
Insgesamt berichten die Verantwortlichen des ZAW-SR sehr positiv über das vergangene Wirtschaftsjahr. Im Vergleich zum Vorjahr mit einem negativen Jahresergebnis von 1,432 Millionen Euro liegt der Jahresverlust 2021 bei lediglich 61.957 Euro. Neben den Rekorderlösen bei der Altpapier- und Schrottvermarktung trugen das Gebührenwachstum durch eine Zunahme an Abfallbehältern sowie höhere Erlöse von den DSD-Betreibern zu der guten Entwicklung bei.
Die Umsatzerlöse belaufen sich 2021 auf 15,833 Millionen Euro und liegen damit knapp 15 Prozent höher als 2020. Dem gegenüber stehen die um 4,5 Prozent gestiegenen Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Abschreibungen, Personalaufwendungen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 15,895 Millionen Euro.
Der ZAW-SR zeichnet sich Ende 2021 als sehr gesundes Unternehmen mit einem Bilanzvolumen von 32,882 Millionen Euro aus. Die Investitionen lagen in 2021 bei 806.646 Euro. Der Rechnungsprüfer der Stadt Straubing wie auch der Rechnungsprüfungsausschuss des ZAW-SR gaben den Jahresabschluss 2021 uneingeschränkt frei.
Wenig Auffälligkeiten – Abfallwirtschaftliche Entwicklung 2021
Die Restmüllmengen, die im ersten Coronajahr 2020 sprunghaft um 11 Prozent angestiegen waren, gingen mit 4 kg pro Person leicht zurück. Sie liegen mit 156,5 Kilogramm pro Person unter dem bayerischen Durchschnitt, der 2019 mit 182 Kilogramm pro Person ausgewiesen wurde (LFU).
Bei den Sammelmengen der Wertstoffe zeigten sich 2021 kaum Auffälligkeiten. Lediglich die Grüngutmengen wuchsen aufgrund der feuchten Witterung im Vergleich zu den trockenen Vorjahren an, erreichten aber noch immer nicht die bisherigen Maximalwerte.
Rechnet man alle vom ZAW-SR erfassten Abfälle zusammen, so wurden von 92.202 Tonnen rund 72 Prozent getrennt erfasst, um sie der Verwertung zuzuführen. Knapp 28 Prozent mündeten im Müllkraftwerk Schwandorf. Deponiert wurden lediglich 120 Tonnen. Dabei handelte es sich im Wesentlichen um nicht verwertbare, inerte Abfälle aus dem Baubereich wie zum Beispiel gips- oder asbesthaltige Materialien und Glaswolle. Mengen, welche durch Baufirmen direkt in den Deponien angeliefert wurden, sind hier nicht eingerechnet. Im Großen und Ganzen zeigte sich das Jahr 2021 stabil.
Die Pandemie forderte 2021 freilich auch in den Anlagen und Betrieben ihren Tribut. Wie allgemein im öffentlichen Leben mussten Besucherinnen und Besucher der Wertstoffhöfe aufgrund der Abstandsregeln etwas Geduld mitbringen. Der Sperrmüllflohmarkt im Entsorgungszentrum blieb fast ein halbes Jahr geschlossen und öffnete erst wieder im Juni 2021 seine Pforten. Auch die traditionelle Aktion „Sauber macht lustig“ fand als Spezialausgabe im persönlicheren Rahmen statt. Die Verantwortlichen hoffen, die Sammelaktion am 25. März 2023 wieder als große Gemeinschaftsveranstaltung organisieren zu dürfen.