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Staatsregierung lehnt Antrag auf Ausweitung der Wasserschutzgebiete in Bayern ab

(ra) Die CSU und Freien Wähler stellen sich quer beim Grundwasserschutz in Bayern. Im Umweltausschuss des Bayerischen Landtags lehnten die Regierungsfraktionen am Donnerstag einen Antrag der Grünen Landtagsfraktion zu Wasserschutzgebieten (WSG) ab. Dieser hatte zum Ziel, die WSG in Bayern für einen besseren Schutz des Grundwassers auf das gesamte Einzugsgebiet der Brunnen auszuweiten.

Rosi Steinberger – Foto: Stefan M. Prager

So schneidet Bayern im deutschlandweiten Vergleich schlecht ab: während in Baden-Württemberg etwa 30 Prozent der Landesfläche als Wasserschutzgebiete ausgewiesen sind und der bundesweite Durchschnitt bei etwa zwölf Prozent liegt, sind es in Bayern nur etwa fünf Prozent, in Niederbayern sogar nur zwei bis drei Prozent.

„Das bringt massive Probleme mit sich“, so die Landshuter Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger (Bündnis90/Die Grünen). Schon jetzt müssten niederbayerische Wasserversorger ihr Trinkwasser mit Aktivkohle filtern, um es von Pestiziden zu befreien oder das Wasser mit dem wertvollen Tiefengrundwasser verdünnen, weil es häufig mit zu hohen Nitratwerten belastet ist. Aufgrund der kleinen Wasserschutzgebiete würden sie wenig Möglichkeiten haben, auf den Pestizid- und Nitrateintrag in ihre Brunnen positiven Einfluss zu nehmen.

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Auch die Expertenkommission Wasser, die von der Staatsregierung eigens eingesetzt wurde, stützt in ihrem Abschlussbericht die Forderungen der Landtagsgrünen nach einer Ausweitung der Wasserschutzgebiete. „Die Sicherung einer ortsnahen Trinkwasserversorgung kann nur durch eine Erweiterung der Ausweisung von Schutzgebieten (nach DVGW W101 das gesamte Einzugsgebiet) gelingen“, heißt es darin.

„Wir müssen im Grundwasserschutz endlich weiterkommen, bevor es zu spät ist! Die Ausweitung der Wasserschutzgebiete wäre dafür ein geeignetes Mittel. Doch leider schert sich die Staatsregierung offenbar nicht um den Schutz unseres Grundwassers – der Basis für unser Trinkwasser“, bedauert Rosi Steinberger.