KI-Zentrum im DEGGs
(ra) Und das DEGGs? Das wird mehr und mehr Teil der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). Bereits im Frühjahr war das KI-Zentrum der Fakultät für Angewandte Informatik eingezogen. Jetzt zum Start des Wintersemesters können auf rund 1.600 Quadratmetern des ehemaligen Medizinischen Versorgungszentrums bis zu 120 Studierende in Präsenz betreut werden. Außerdem wurden Labore eingerichtet, in denen an digitalen Themen geforscht und gearbeitet wird. Themen, die auch für die weitere Digitalisierung der regionalen Wirtschaft von Relevanz sind.
Prof. Andreas Fischer leitet das Labor für Netzwerktechnologien: „Hier werden nicht nur klassische Internettechnologien erkundet, sondern auch neuartige verteilte intelligente Anwendungen“, erklärt der THD-Wissenschaftler. Algorithmen künstlicher Intelligenz könnten beispielsweise helfen, Ressourcen in Großrechenzentren besser zu planen, Anomalien im Datenverkehr aufzuspüren oder ganz praktisch die Weiterleitung von Paketen zu beschleunigen.
Ebenfalls neu im DEGGs ist ein Labor für High Performance bzw. Quantum Computing. Hier ist Prof. Dr. Peter Faber der Chef. Unter seiner Anleitung werden Themenfelder der Informatik bedient, die eine außerordentlich hohe Rechenleistung benötigen. „Unser Hauptfokus liegt im sogenannten parallelen Rechnen“ sagt Faber und meint damit, dass in solchen Fällen mehrere Varianten eines Problems gleichzeitig gelöst werden. Zum Beispiel kann eine KI unterschiedliche Bereiche eines hochaufgelösten Bildes gleichzeitig nach bestimmten Objekten durchsuchen. Parallele Verarbeitung ist auch die Spezialität des Quantencomputings – die beiden Forschungsfelder ergänzen sich hier im DEGGs hervorragend.
Das DeepLearning-Labor ist das Reich von Prof. Andreas Berl. Kleine autonome Fahrzeuge, Roboterarme und humanoide Roboter prägen den ersten Eindruck. Hochgezüchtete KI-Workstations mit Zugriff auf schnelle Server im Hintergrund erlauben es den Studierenden schnell eigene Erfolge zu erreichen und damit das theoretische Wissen direkt praxisnah einzusetzen.
„Im KI-Zentrum wollen wir die Deggendorfer Studierenden bestmöglich auf die Revolutionen in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Industrie 4.0, Internet of Things, High Performance Computing sowie Quantum Computing vorbereiten“, bestätigt Prof. Berl. In den drei Laboren biete man spezielle Praktika zu Themengebieten wie Netzwerktechnologien, Deep-Learning und High Performance Computing bzw. Quantum Computing. Der Zuspruch ist riesig. So wollten weit über 3.000 Bewerber aus aller Welt einen der 120 Studienplätze für die neuen englischsprachigen Studiengänge Bachelor Artificial Intelligence und Master Artificial Intelligence & Data Science haben. Darüber freut sich Berl sehr: „Wir sind stolz, dass der Studiengang außerhalb Deutschlands so schnell bekannt wurde.“ Auf mehr Bewerber aus Deutschland hoffe man ebenfalls. Denn ein Studium in englischer Sprache fördere die Karrierechancen enorm.