Broschüre: Schneller Zugang zu Kulturschätzen der Heimat
(ra) Sie ist 37 Seiten stark, vorläufig nur online verfügbar (als Pdf-Dokument) und wendet sich vor allem – aber beileibe nicht nur – an Lehrer an allen Schularten in Stadt und Landkreis Landshut: die in gut zwei Jahren erarbeitete Heimatbroschüre, die Kreisheimatpfleger Stefan Rieder am Dienstag im Beisein von Landrat Peter Dreier und OB Alexander Putz der Öffentlichkeit präsentiert hat. Sie ist eine Art Wegweiser durch Archive, Museen, Kunst- und Kulturszene der Region Landshut.
Die Wege, die diese Broschüre weisen will, sind vielfältig: Insbesondere aber soll sie nach den Worten Stefan Rieders Lehrern, von der Grundschule über Berufsschulen bis zum Gymnasium, kompakt und schnell praktikable Zugänge öffnen zu Ansprechpartnern und Institutionen.
Die Lehrpläne aller Schulen böten Anknüpfungspunkte, sich eingehend, anschaulich und lebensnah mit der Geschichte und Kultur der Heimatregion zu befassen, sagte Rieder bei der Präsentation im Großen Sitzungssaal des Landratsamts. Aber allzu oft fehlten Kontakte und Orientierung vor Ort – bedingt gerade auch durch die häufige Fluktuation in den Lehrerkollegien, schilderte Rieder, der als Lehrer aus eigener Anschauung solche Probleme kennt und ihnen entgegenwirken will.
Lehrer: Forscher aus Reihen des Historischen Vereins
Landrat Peter Dreier erinnerte daran, dass es vor allem Lehrer aus der Mitgliederschaft des 1830 gegründeten Historischen Vereins für Niederbayern (HVN) waren, die sich – lange vor professionellen Wissenschaftlern – größte Verdienste erworben haben um die Erforschung der Vergangenheit der Heimat sowie um die Beschreibung und den Erhalt ihrer Traditionen. Der Landrat dankte dabei Gerhard Tausche, dem Leiter des Stadtarchivs Landshut und 1. Vorsitzenden des HVN, der neben Rieder die treibende Kraft bei der Herausgabe der Broschüre war.
In den Dank schloss Landrat Dreier besonders die Kreisheimatpfleger mit ein, die hoch engagiert ihre Arbeit leisteten – Monika Weigl (Altdorf), Peter Barteit (Vilsbiburg) und Anton Meier (Landshut). Er hoffe, dass dieses kleine Handbuch von den Lehrern stark angenommen werde und dass es ihnen gelinge, den jungen Leuten die herausragende Geschichte der Region Landshut nahezubringen, betonte Dreier.
„Heimat ist dort, wo die Bäume dich kennen“
OB Putz führte in seinem Grußwort aus, es sei bemerkenswert, dass es für das deutsche Wort Heimat in etlichen Sprachen, darunter Englisch und Französisch, keine unmittelbare Entsprechung gebe. Heimat sei im Wesentlichen ein Gefühl, sagte er und zitierte ein Sprichwort aus Sibirien: „Heimat ist nicht dort, wo du die Bäume kennst, sondern, wo die Bäume dich kennen.“
Geschichte, Tradition und Kultur sichtbar und begreifbar zu machen, das sei eine der großen Aufgaben, die Lehrern gestellt sei. Er freue sich daher, dass mit dieser Heimatbroschüre eine Brücke zu den Schulen und in den Bildungsbereich hinein geschlagen werde, sagte Putz.
Von Geschichtsstunde bis zur Doktorarbeit
Beim Bau dieser Brücke haben viele Hände angepackt, wie Stefan Rieder darlegte, eine hiesige Werbeagentur wurde beauftragt, zahlreiche Menschen verschiedener Institutionen lieferten Fotos und Daten. Besonders hob der Kreisheimatpfleger das Engagement der Landratsamts-Mitarbeiterin Carina Heigl hervor (Sachgebiet Wirtschaft und Kreisentwicklung), bei der die Fäden zusammengelaufen sind.
Die Broschüre sei ein Wegweiser zu vielen Institutionen, Vereinen, Heimatpflegern, Archiven, Museen und historischen Stätten, aber auch zu Theater-Ensembles und Künstlern der Region Landshut. Von Ideen für Geschichtsstunden in Schulen bis zu Material-Fundgruben für Abschluss- und Doktor-Arbeiten reiche das Spektrum des Informations-Angebots, das durch die Broschüre eröffnet werde, stellte Rieder fest. Man werde nun darangehen, bei Schulen und Lehrern für dieses Angebot zu werben.
Die neue Heimatbroschüre kann von der Seite des Landkreises Landshut heruntergeladen werden (acht MB) über den Link https://www.landkreis-landshut.de/Landratsamt/Publikationen.aspx.