52 Prozent der Arbeitsplätze durch die Digitalisierung bedroht?
(ra) Studien besagen, dass 52 Prozent der Arbeitsplätze in Dingolfing-Landau durch die Digitalisierung wegfallen könnten. Darauf machte am Samstag bei der Weihnachtsfeier der Senioren im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) im Dingolfinger Postbräu der niederbayerische DGB-Regionsgeschftsführer Andreas Schmal aufmerksam.
Obwohl die Gewerkschaften in den letzten Jahren in der Bundespolitik, nicht zuletzt durch den Einsatz der SPD-Minister in den letzten beiden Großen Koalitionen, vieles für die Arbeitnehmer erreichen konnten, sei für Schmal die Wahrnehmung bei der Bevölkerung eine andere. Für die Überwindung der Finanzkrise 2008/2009 konnten die Gewerkschaften dafür sorgen, dass ganz besonders unsere Region gut durchgekommen sei und nun die Ernte für die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes und des Investitionsprogramms für die Kommunen einfahren könne.
Wichtig sei auch die Einführung des Mindestlohnes gewesen – ganz entscheidend für die positive Entwicklung der Renten. „Aber wir Gewerkschafter kämpfen weiter für die Rente mit 65 und ein Rentenniveau von mindestens 50 Prozent“, unterstrich Schmal.
Leider sei das Ergebnis der diesjährigen Landtagswahlen in Bayern für die DGB-Gewerkschaften ernüchternd. „Im Koalitionsvertrag von CSU und Freien Wählern kommen die Arbeitnehmerrechte gar nicht vor“, stellte der Gewerkschaftler fest. Von einem Tariftreuegesetz bei staatlichen Aufträgen mit dem Steuergeldern auch der Arbeitnehmer sei keine Rede mehr. „Das ist mehr als enttäuschend“, so Schmal. Auch auf die Veränderungen in der Arbeitswelt durch die Digitalisierung finde sich nichts bei der schwarz-orangen Koalition, obwohl Studien besagen, dass 52 Prozent der Arbeitsplätze in Dingolfing-Landau durch die Digitalisierung wegfallen könnten. Auch fehlen den Gewerkschaften im neuen deutlich nach rechts gerückten Landtag zunehmend die Ansprechpartner mit Verständnis für die Rechte der Arbeitnehmer.