217 Millionen Euro für Infrastruktur in Niederbayern – auch im Raum Landshut
(ra) Für das Staatliche Bauamt Passau war das Jahr 2024 erneut ein Rekordjahr: Rund 217 Millionen Euro haben wir im Auftrag des Freistaats Bayern und der Bundesrepublik Deutschland in staatliche Hoch- und Straßenbaumaßnahmen in Stadt und Landkreis Passau, in den Landkreisen Freyung-Grafenau, Regen, Deggendorf, Rottal-Inn, Straubing-Bogen und der Stadt Straubing investiert.
„Dieser neue Spitzenumsatz übersteigt die Rekordwerte der Vorjahre um mehr als 15 Prozent. Das ist ein außerordentlich erfolgreiches Jahresergebnis, das unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit großem Engagement und persönlichem Einsatz bei der Umsetzung einer Vielzahl von Bauprojekten erreicht haben“, sagt am Mittwoch Leitender Baudirektor Norbert Sterl, der Leiter des Staatlichen Bauamts Passau.
Das Bauamt mit seinen rund 500 Mitarbeitern, vier Standorten und neun Straßenmeistereien betreut ein Straßennetz von knapp 2.200 Kilometern sowie rund 1.630 Brücken, Lärmschutzwände, Tunnel und sonstige Bauwerke. Im Hochbau plant, baut und erhält das Staatliche Bauamt 970 Gebäude auf rund 330 Liegenschaften.
Allein im Bereich Hochbau betreut das Staatliche Bauamt Passau über 400 Bauprojekte. Zum Aufgabengebiet gehören neben Baumaßnahmen für die staatliche Verwaltung, Polizei und Justiz auch die baufachliche Betreuung von Hochschulen, Universitäten, Museen, Kirchen im Rahmen staatlicher Baupflicht sowie vier Bundeswehrliegenschaften (Kasernen in Bogen, Freyung, Regen und Radarstellung Großer Arber). Die Ausgaben für Planungs- und Bauleistungen im Bereich Hochbau betrugen 2024 rund 111 Millionen Euro.
Im Straßen- und Ingenieurbau wurden im Jahr 2024 insgesamt 106 Millionen Euro investiert. Mit der Freigabe der Ortsumgehung Vilshofen (Lkr. Passau) und der St 2112 bei Altersham (Lkr. Rottal-Inn) wurden zwei große Straßenbaumaßnahmen abgeschlossen. Zugleich begann mit dem Bau der Baustellenumfahrung der Umbau des unfallträchtigen Knotenpunkts der B 12 bei Freyung-Ort. Auch mit dem Bau der Ortsumgehung Auerbach (Lkr. Deggendorf) und Maßnahmen zur Felssicherung an den Felshängen im Donautal und im Bayerischen Wald (Rusel, Elsenthaler Leite) wird die Verkehrssicherheit des Straßennetzes verbessert.
Fast die Hälfte der Mittel im Straßenbau flossen in den Unterhalt der Straßen. Einen wichtigen Anteil daran haben die über 200 Mitarbeiter des Betriebsdienstes, die in neun Straßenmeistereien für eine sichere und gute Befahrbarkeit der Straßen sorgen. Stellvertretend für alle bayerischen Straßenmeistereien hat Verkehrsminister Christian Bernreiter die Straßenmeisterei Deggendorf besucht und sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die hervorragende Arbeit bedankt: „Ein herzliches Vergelt’s Gott! Sie sorgen dafür, dass wir alle sicher ans Ziel kommen.“
Landkreis Straubing-Bogen
Straßenbau
Die Planung der Ortsumgehung Straßkirchen im Zuge der B 8 läuft auf Hochtouren. Bereits im Dezember 2023 hat der Gemeinderat Straßkirchen einen positiven Empfehlungsbeschluss für die Südvariante 6 gefasst, die technische Planung für diese Vorzugsvariante wird nun ausgearbeitet. Dafür fanden im Frühjahr Probebohrungen sowie die Vermessung im Bereich der geplanten Trasse statt.
Der aktuelle Stand wurde in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung am 17. Dezember 2024 dem Gemeinderat sowie den Bürgern vorgestellt. Die nächsten Schritte sind die Fertigstellung der technischen Planung, Aktualisierung des Verkehrsgutachtens, Erstellung der hydraulischen Berechnungen und die Übergabe der Unterlagen an die Landschaftsplanung.
Für den 4-streifigen Ausbau der B 20 zwischen der A 3 und der B 8 bei Aiterhofen wurde die Variantenuntersuchung im Jahr 2024 abgeschlossen. Aktuell läuft die technische Ausarbeitung der Plantrasse mit voraussichtlichem Abschluss Anfang 2026.
Zur Ortsumgehung Geiselhöring-Hirschling werden die im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens eingegangenen Einwendungen bearbeitet.
Für mehr Verkehrssicherheit haben wir mit umfangreichen Sanierungen gesorgt:
- B 8 bei Frauenbrünnl – Erneuerung des Berührschutzes an der Straßenüberführung über die DB
- B 20 Steinach-Ascha – Fahrbahnsanierung auf einer Länge von 6,7 km
- St 2111 Greißing – Bau eines Regenrückhaltebeckens
- St 2125 Niederwinkling-Welchenberg – Fahrbahnsanierung auf einer Länge von 2,1 km
- St 2125 und St 2139 Bogen-Hofweinzier-Bogenberg – Fahrbahnsanierung auf einer Länge von 3 km
- St 2147 OD Zinzenzell Fahrbahnsanierung auf einer Länge von rd. 0,5 km
- St 2648 Heilbrunn – Hötzelsdorf Fahrbahnsanierung auf einer Länge von rd. 3 km
Hochbau
In Erweiterung der Baumaßnahme des Museums NAWAREUM wird das denkmalgeschützte ehemalige Wirtschaftsgebäude (Gärtnergebäude) des Franziskanerklosters saniert. Es wird unter anderem zu einem Pädagogikbereich mit Ausstellungsfläche des NAWAREUM umgebaut. Die Maßnahme hat dieses Jahr mit den Baumeister- und Zimmermannsarbeiten begonnen. Die Arbeiten am Gebäude sollen zu großen Teilen im Jahr 2025 ausgeführt werden.
In Kooperation mit dem Lehrstuhl für energieeffizientes und nachhaltiges Planen der Technischen Universität München unter Leitung von Prof. Werner Lang stehen dabei der Einsatz nachwachsender Rohstoffe, die Reduktion des ökologischen Fußabdrucks der eingesetzten Baustoffe, die effiziente Wärmedämmung des denkmalgeschützten Bestandsgebäudes und die Auswahl zertifizierter, nachhaltiger Baustoffe im Mittelpunkt.
Neu geschaffen wird der Vorplatz für das Museum, der ebenso wie die Wege sowie die Platz- und Hofflächen mit natürlichen Materialien wie Naturstein, wassergebundener Decke oder Schotterrasen ausgeführt wird. Die Gestaltung des Vorplatzes ist 2026 geplant.
Die Bayerische Justizvollzugsakademie in Straubing steht vor einer bedeutenden Erweiterung. Das Staatliche Bauamt Passau plant für die zentrale Aus- und Fortbildungsstätte für bayerische Justizvollzugsbedienstete einen Neubau mit 60 Unterkunftsplätzen, der die wachsenden Anforderungen des Justizvollzugs berücksichtigt. Aufgrund des steigenden Personalbedarfs im Justizvollzug und des Sanierungsbedarfs bestehender Unterkunftsgebäude hat der Haushaltsausschuss im Oktober grünes Licht für einen weiteren Meilenstein gegeben. Das Staatliche Bauamt Passau wurde mit der Projektplanung für den Neubau beauftragt.
In enger Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege wurden zwei wichtige Restaurierungsprojekte im Herzogschloss in Straubing erfolgreich abgeschlossen: Die Reitertreppe wurde umfassend restauriert. Dabei wurden die alten Putzschichten entfernt, das Ziegelmauerwerk sorgfältig instandgesetzt und mit einer schützenden Kalkschlämme versehen. Zusätzlich wurden die Mauerabdeckungen gereinigt und notwendige Kanalisationsarbeiten durchgeführt.
Ein weiterer Meilenstein ist die Sanierung und Umgestaltung des Westturms, des letzten unsanierten Abschnittes des Schlosses. Seit Mitte 2024 stehen diese Räumlichkeiten der Stadt Straubing zur Verfügung.
Der Umbau bietet nun Lagerräume für den Agnes-Bernauer-Festspielverein sowie mehrere Garderobenbereiche mit Sanitäreinrichtungen für Veranstaltungen im Rittersaal. Im Rahmen der Architektouren werden Ende Juni 2025 die sanierten Bereiche des Westturms interessierten Besuchern vorgestellt und können besichtigt werden.
Die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt auf dem Bogenberg wird unter der Projektleitung des Staatlichen Bauamts Passau grundlegend saniert. Im Rahmen der Außenrenovierung, die rund 3 Mio. Euro kostet, werden der Dachstuhl saniert, das Dach neu eingedeckt und die Fassaden sowie Fenster instandgesetzt. Die Arbeiten am Langschiff konnten bereits abgeschlossen werden. Das Gerüst für den Chorbereich ist aufgestellt. Die Arbeiten am Dachstuhl des zweiten Abschnittes werden, sobald es die Witterung erlaubt, fortgesetzt. Parallel dazu laufen die Instandsetzungsarbeiten an den Natursteinbauteilen der Fassade. Als nächste Pakete werden die Arbeiten für Verglasung, Fassadenanstriche und die Sanierung der Epitaphien ausgeschrieben. Parallel hierzu finden vorbereitende Arbeiten für die Innensanierung statt.
Das Büro- und Verwaltungsgebäude des Amts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (ADBV) Straubing wurde energetisch saniert. Die Arbeiten konnten überwiegend an Firmen aus der näheren Umgebung vergeben werden. Zunächst wurde die Terrasse an der ehemaligen Hausmeisterwohnung abgebrochen, anschließend wurden rund 170 Fenster und das Glasdach des Treppenhauses sowie des Wintergartens im Sitzungssaal des Gerichtes erneuert. Dafür hat der Freistaat Bayern 1,7 Millionen Euro investiert, davon stammen 650.000 Euro aus dem Sonderprogramm energetische Sanierung. Der Abschluss der Sanierung wurde mit einem Festakt gefeiert.