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20. Mai 2024
Gesundheit

Halluzinogene auf Rezept – Hilft LSD wirklich bei Depressionen?

(ra). Menschen, die an Depressionen leiden fühlen sich allein und oft von ihren gesunden Mitmenschen komplett unverstanden. Sie wissen nicht, wie sie ein funktionierendes Leben führen sollen. Hilf- und Hoffnungslosigkeit prägen ihren Alltag und viele Fälle bleiben unbehandelt. Dabei gibt es heute heutzutage einige Therapiemöglichkeiten. Behandlungen, die den Betroffenen ein erfülltes und halbwegs glückliches Leben ermöglichen können.

Foto: Pixabay

Einen möglichen Ausweg aus der Misere könnte die Therapie von Depression mit Hilfe von LSD darstellen. Kann LSD wirklich depressiven Menschen helfen, ein lebenswertes Leben zu führen?

Depression – eine Volkskrankheit

Unter Depressionen versteht man eine psychische Störung, die durch Interesselosigkeit, Antriebsstörung, Freudlosigkeit und einer gedrückten Stimmung gekennzeichnet ist. Es ist allgemein bekannt, dass es sich bei der Depression, um eine weit verbreitete psychische Störung handelt, die Menschen aller Altersklassen betreffen kann.

Grundsätzlich sind in Deutschland Frauen mit einem Anteil von 11,3 Prozent häufiger betroffen als Männer, bei denen die Quote bei 5,1 Prozent liegt. Insgesamt sind 8,2 Prozent der Deutschen im Laufe eines Jahres an Depressionen erkrankt, das entspricht 5,3 Millionen Bürger*innen.

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Auch noch im hohen Alter fit zu sein, ist der Wunsch eines jeden Menschen. Doch oftmals denken viele dabei nur an die körperliche Fitness. Das geistige Wohlbefinden wird in vielen Fällen eher als zweitrangig angesehen. Dabei ist das Risiko für ältere Menschen, an einer Depression zu erkranken, besonders hoch.

LSD – eine halluzinogene Droge

Grundsätzlich würde man diese halluzinogene Droge wohl nicht mit der Heilung von Depressionen in Verbindung bringen. Tatsächlich aber wurde diese Form der Behandlung bereits an depressiven Menschen getestet und hat sich als effektiv und vielversprechend erwiesen.

Was ist LSD?

LSD steht für Lysergsäurediethylamid und ist ein aus Bestandteilen des Mutterkorns gewonnenes Rauschgift, das bewusstseinsverändernd wirkt. Die Droge ist in Deutschland seit 1971 illegal. Um dieses gesetzliche Verbot zu umgehen sind Drogenchemiker stets motiviert, neue Varianten bekannter psychoaktiver Substanzen zu produzieren. Es gibt beispielsweise das 1cP LSD, was eine Prodrug von LSD ist. Unter einer Prodrug versteht man eine biologische, inaktive Kombination, die erst durch die Metabolisierung im Körper aktiviert wirkt. Manche Prodrugs sind einfacher für den Körper zu metabolisieren als andere. Das heißt, dass die Wirkungszeit einer Prodrug von ihrer molekularen Struktur abhängt. Bei 1cP LSD setzt die Wirkung nach etwa ein bis zwei Stunden ein und die Effekte sind unter anderem Stimulation, Lachen, gesteigerter Sinn für Humor und körperliche Euphorie.

Foto: Pixabay

Das 1V-LSD wirkt dagegen erst nach zwei bis drei Stunden. 1V-LSD ist ein Lysergamid, das auf einer Ergoline Struktur basiert. Das bedeutet, dass das 1V-LSD einige Eigenschaften mit dem des LSD-25 teilt und einen ähnlichen Wirkmechanismus hat. Demnach kann es beim Konsum von Prodrugs auch wie beim echten LSD zu Nebenwirkungen kommen, wie zum Beispiel zu Problemen beim Wasserlassen, Übelkeit oder Muskelkontraktionen.

Die Therapie mit LSD

Überwiegend wird mit dem sogenannten Microdosing gearbeitet. Microdosing beschreibt den Einsatz von Arzneistoffen oder halluzinogenen Drogen in extrem kleinen Mengen. Zum einen wirkt LSD schneller als herkömmliche Antidepressiva, was ein ausschlaggebender Vorteil bei dieser Krankheit ist. Denn Depressionen kosten den Betroffenen viel Lebenszeit. Zum anderen kann der Konsum dieser Droge das Einfühlungsvermögen des Betroffenen positiv beeinflussen. Das kann sich förderlich auf die Arbeit des Patienten mit dem Therapeuten auswirken, besonders bei einer therapieresistenten Depression.

Risiken

“Von einem Risiko ist auszugehen, solange nicht nachgewiesen ist, dass es keine Nebenwirkungen gibt. Sie können auch bei Niedrigdosen auftreten“, warnt Tomislav Majic, Oberarzt der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité, im FOCUS. Denn eine Einnahme von LSD kann Psychosen, Wahrnehmungsstörungen und Flashbacks auslösen. Demnach sollten Betroffene in keinem Falle ohne professionelle, medizinische Betreuung experimentieren.

Auch Prodrugs wie 1cP-LSD und 1V- LSD sind ausschließlich für Forschungszwecke und analytische Zwecke bestimmt. Sie sind nicht für den menschlichen oder tierärztlichen Gebrauch, Verzehr oder Einnahme bestimmt und dürfen nicht für andere Zwecke verwendet werden.

Fazit

Tatsächlich kann LSD depressiv erkrankten Menschen helfen und eine Linderung der Symptome begünstigen, sowie zur Verbesserung der Therapie beitragen. Eine erfolgreiche Therapie mit diesem Halluzinogen ist nicht garantiert und hängt vom Einzelfall ab. Niemals sollte mit Halluzinogenen auf eigene Faust experimentiert werden. Ob die LSD Therapie eine der gängigen Methoden im Hinblick auf den Kampf gegen die Depression wird, wird sich in der Zukunft herausstellen.