Zwei Siege bei der Sachsentour der Roten Raben
(hs) Mit zwei Siegen kehren die Roten Raben von ihrer Sachsentour zurück: Zuerst besiegten sie am Samstagabend ESA Volleys Grimma mit 3:0, bevor sie am Sonntagnachmittag einen 3:1-Erfolg gegen den VCO Dresden folgen ließen. Mit 25:19/25:13/22:25 und 25:22 hatten sie am Ende die Nase vorne und schließen mit 64 Punkten und der Vizemeisterschaft ihre erste Saison in der 2. Bundesliga Pro ab. Zudem haben die Roten Raben mit Cayetana Lopez Rey die beste Spielerin der Saison 2024/25 in ihren Reihen.
25:14/25:23/26:24 hieß es nach 72 Minuten in der ausverkauften Muldentalhalle in Grimma. Dabei hatten die Vilsbiburger Damen schon vor der Begegnung einen Rückschlag zu verkraften: Raben-Trainer Alberto Chaparro musste in der vierwöchigen Spielpause an der Schulter operiert werden. Da der Genesungsprozess nicht so verlief, wie geplant, konnte er die Mannschaft nicht begleiten. Das Coaching an der Seitenlinie übernahm dafür die erfahrene Co-Trainerin Dona Kastrati. „Die Mannschaft hat noch einmal gezeigt, was in ihr steckt. Alle haben super durchgezogen“, sagte sie nach dem Spiel. Dabei meinte sie im Detail: „Wir haben im Angriff clever gespielt, waren in der Defense ganz stark. Lediglich in der Annahme hatten wir unsere Probleme“. Dona Kastrati vertraute in allen drei Sätzen der Starting Six mit Zuspielerin Irene Ramos, den beiden Außengreiferinnen Cayetana Lopez Rey und Crystal Burk, Diagonalspielerin Madleen Piest , den beiden Mittelblockerinnen Laura Bergmann und Julia Brandhuber sowie Libera Emely Brodowski.
Sie begründete die Aufstellung mit den Leistungen der vergangenen vier Wochen, wo sie bereits das Training geleitet hatte, schränkte aber ein: „Es waren Nuancen“.
Schon vor der Begegnung hatte die Mannschaft versprochen, noch einmal alles zu geben und sich würdig aus der Saison zu verabschieden. So traten die Roten Raben im ersten Satz auch auf. Hoch konzentriert ließen sie die Gastgeberinnen niemals zu Entfaltung kommen: Beim 6:1 und 10:4 für die Roten Raben musste Grimmas Trainer Jorge Munari bereits seine beiden Trainer-Auszeiten nehmen. Doch die Vilsbiburger Spielerinnen ließen sich nicht beirren und stellten, lautstark angefeuert von einer großen Rabenfan-Gruppe, nach 21 Minuten auf 25:14.
Wesentlich engagierter begannen die Gastgeberinnen im zweiten Satz. Das zeigte sich auch am Spielverlauf: Keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen, die Führung wechselte ständig hin und her. In der entscheidenden Phase lagen die Roten Raben in Führung und hatten beim 24:22 den ersten Satzball. Den ersten konnte Grimma noch abwehren, doch der Zweite ging an die Vilsbiburger Damen; Grimma konnte zwei Danke-Bälle nicht verwerten und den dritten setzten sie ins Aus.
Ein ähnliches Spiel erlebten die lautstarken und begeisterten Rabenfans im dritten Satz. Wieder konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen. Allerdings hatte man als Zuschauer das Gefühl, dass die Spielerinnen der Roten Raben jederzeit alles im Griff hatten. Beim 24:22 hatten sie den ersten Matchball. Allerdings schafften die Gastgeberinnen den 24:24-Ausgleich. Doch wie im zweiten Satz versenkten die Gastgeberinnen den entscheidenden Ball ins Aus und in 27 Minuten hatten die Roten Raben die Roten Raben die drei Punkte unter Dach und Fach.
Tags drauf in Dresden hatten die Roten Raben nur zu Beginn ihre Probleme. Zwar gingen sie gleich mit 3:1 in Führung, mussten dann aber die Youngster aus Dresden mit 9:6 ziehen lassen. Doch dann besannen sich die Damen aus Vilsbiburg auf ihre Qualitäten. Sie waren zwingender in ihren Angriffsaktionen und zogen bis auf 16:12 davon. Grundstock waren allerdings mehr Sicherheit in der Annahme und vor allem gefährlichere Aufschläge, gegen die die Damen des VCO oftmals kein probates Mittel fanden. So ging der erste Satz am Ende deutlich mit 25:19 an die Roten Raben.
Ähnlich ging es im zweiten Satz weiter: Die Roten Raben agierten druckvoller und nutzten, im Gegensatz zu den VCO-Spielerinnen, ihre Chancen effizienter. So hatten sie sich nach kurzer Zeit auf 10:3 und 16:6 nach vorne gearbeitet. Zu diesem Zeitpunkt hatte Raben-Coach Dona Kastrati bereits munter durchgewechselt: So waren Jeannette Huskic für Madleen Piest und Jenni Liu für Irene Ramos ins Spiel gekommen. Von Beginn an sorgte Nadine Burbrink auf der Mittelblockposition für Druck. Sie ersetzte Laura Bergmann, die in der Endphase des Spieles für Julia Brandhuber wieder kam. Laura Bergmann war es auch, die den zweiten Satzball zum 25:13 verwandelte.
So konnten die Roten Raben ganz entspannt in den dritten Satz gehen. Sie starteten auch gleich erfolgreich und konnten sich teilweise bis zu vier Punkte absetzen. Allerdings waren die VCO-Spielerinnen augenscheinlich nicht gewillt, sich wieder so abschießen zu lassen, wie im zweiten Satz. Sie warfen noch einmal alles in die Waagschale und hielten den Satz bis zum Ende offen.
Gerade im Block und im Angriff waren die VCO-Damen erfolgreich und holten beim 24:22 ihren ersten Satzball und Spielführerin Lina Merz war es, die das 25:22 besorgte und damit den ersten Satz für den VCO holte.
Da witterte der Dresdner Nachwuchs natürlich Morgenluft und machte genauso weiter. Allerdings verschärften die Roten Raben die Gangart, agierten zielführender und lagen bald mit 10:5 in Führung. Durch eine Aufschlagserie von Crystal Burk zogen die Raben sogar auf 15:5 davon. Doch dann riss der Faden bei den Roten Raben erst einmal. Dank einer Aufschlagserie von Sally Marong kam Dresden auf 19:16 heran; und ließ nicht locker. Doch ein Netzfehler von Dresden und ein erfolgreicher Angriff von Cayetana Lopez Rey bedeuteten für die Roten Raben am Ende das 25:22 und den 3:1-Sieg.