24. April 2025
NiederbayernRegion Dingolfing-Landau

Zollner: „Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist ein Grundrecht“

(ra) „Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern ist ein Grundrecht, das für alle Frauen gilt, die in unserem Land leben, für Christinnen oder Muslimas, für Deutsche, Migrantinnen oder Flüchtlinge“, das hat Gudrun Zollner, die Vorsitzende der Frauen-Union (FU) Niederbayern, bei der Bezirksversammlung der FU am Samstag in Dingolfing in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen gestellt.

Die Bundestagsabgeordnete stellte dazu die neue Aktion „Selbstverständlich“ der Frauen-Union vor. In einem Impulsreferat rief die bayerische Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, Emilia Müller dazu auf, die Besonderheiten weiblicher Lebensläufe gerechter zu berücksichtigen, um Altersarmut bei Frauen wirksam zu bekämpfen.

„Selbstverständlich“ heiße dabei, dass Frauen und Männer selbstverständlich frei und selbstbestimmt in Deutschland leben könnten. „Dies ist ein Grundrecht“, betonte Gudrun Zollner. Weil aber dennoch Frauen täglich zu Opfern von sexuellen Übergriffen würden, fordere die Frauen-Union mit „Selbstverständlich“ gleichzeitig Respekt vor unseren Gesetzen und gesellschaftlichen

Werten, vor den alltäglichen Umgangsformen und vor dem selbstbestimmten Lebensstil von Frauen und Männern. Diese Gesetze und Werte würden für jeden gelten und seien nicht verhandelbar, machte die FU-Bezirksvorsitzende klar, egal ob ein Täter aus Deutschland stamme oder anderer Nationalität sei.

Gudrun Zollner forderte dazu auf, die gesellschaftlichen Grundregeln müssten in Familie, Schule, Ausbildung und Beruf ebenso vermittelt werden wie in der Integrationsarbeit. „Und sie müssen in der Praxis eingeübt werden“, so die Bundestagsabgeordnete.

FU-Bezirksvorsitzende Gudrun Zollner nutzte ihren Arbeitsbericht vor den Delegierten aus ganz Niederbayern, um auf eine weitere große Aufgabe hinzuweisen: den Schutz von Flüchtlingsfrauen. „Es darf nicht sein, dass diese Frauen, die auf ihrer Flucht so viel mitgemacht haben und traumatisiert wurden, bei uns wieder in Gefahr geraten“, so die Wallersdorfer Bundestagsabgeordnete eindringlich. 2014 habe es in Bayern der Polizei gemeldete 684 Übergriffe gegeben, 2015 seien es bereits 1960 gewesen. Diese Zahlen seien erschreckend, denn man müsse von einer enormen Dunkelziffer ausgehen, da solche Taten selten zur Anzeige gebracht würden. Zum Vergleich: In Deutschland würden gerade einmal zehn Prozent aller Vergewaltigungen angezeigt und davon gerade einmal zehn Prozent aller Täter verurteilt.