Winter mild und nass wie selten – Regional gab es auch viel Schnee
(ra) Der hinter uns liegende Winter zeigte sich in diesem Jahr äußerst facettenreich: Sturmtiefs bescherten wiederholt vor allem Niedersachsen Rekordregenmengen und Hochwasser. Anfang Dezember türmte sich der Schnee in München einen halben Meter hoch, selbst an der sonst schneearmen Nordsee lagen 20 Zentimeter Schnee. Zuletzt sorgte der ungewöhnlich milde Februar für ein frühes Erwachen der Natur.
Sehr mild und sehr nass, mit kurzen kalten Episoden – so lässt sich der Winter 2023/24 zusammenfassen. Meteorologe Niklas Weise: „Es gab in diesem Winter durchaus erwähnenswerte winterliche Phasen: In Südbayern fiel Anfang Dezember ein halber Meter Schnee. Mitte Januar gab es sogar im sonst schneearmen Köln am Rhein eine 10 Zentimeter dicke Schneedecke. Das gibt es nicht in jedem Jahr. Dennoch sollte das nicht über das teils extrem milde Wetter hinwegtäuschen, das diesen Winter überwog. Am Ende steht mit plus 4 Grad im Mittel der drittmildeste Winter seit Aufzeichnungsbeginn zu Buche.“
Regen ohne Ende
Hervorstechend waren in diesem Winter auch die hohen Niederschlagsmengen. In weiten Teilen Norddeutschlands fiel etwa das Doppelte des für die Jahreszeit typischen Niederschlags. In Bremen sowie in Hannover wurde mit rund 300 Litern pro Quadratmeter im Winter noch nie zuvor so eine hohe Niederschlagsmenge registriert (Messbeginn war in Bremen 1891 und in Hannover 1937). Vor allem Niedersachsens Flüsse führten wochenlang Hochwasser. Zum Winterende waren die Böden vollständig durchnässt und konnten keinen weiteren Regen mehr aufnehmen.
Die wenigen trockenen Regionen Deutschland sind mit weniger als 150 gefallenen Regenlitern östlich des Pfälzerwaldes und im Breisgau zu finden. Insgesamt geht der Winter deutschlandweit aber als einer der nassesten seit Beginn der Aufzeichnungen in die Wettergeschichte ein.
Große Unterschiede beim Sonnenschein
Mit weniger als 90 Sonnenstunden in den letzten drei Monaten war das Defizit besonders rund um Hamburg groß. Insbesondere der Februar brachte im gesamten Nordwesten Deutschlands nicht einmal die Hälfte der üblichen Sonnenstunden zustande. Anders in Teilen Süddeutschlands: Von der Schwäbischen Alb bis nach Oberbayern war sowohl der Februar als auch der Gesamtwinter durchaus sonnig. In München gab es mit rund 280 Sonnenstunden im Winter etwa dreimal so viele Sonnenstunden wie in Hamburg.