9. Juni 2025
Auto & VerkehrLife-Style

Verkehrswende durch Elektroscooter?

(ra). Auch in der Region wird seit langer Zeit über die Möglichkeiten und Risiken der Verkehrswende diskutiert. Viele Städte klagen über ein zu hohes Verkehrsaufkommen, welches vor allem auf die Straßen konzentriert ist. Ein Mix an Fahrzeugen könnte in Zukunft die Chance bieten, einseitige Belastungen für die Umwelt zu reduzieren. Doch handelt es sich um ein Konzept, zu dem auch die Elektroscooter ihren Teil beitragen können?

Neuer Vorstoß des Verkehrsministers

Verkehrsminister Andreas Scheuer machte zu Beginn des Jahres mit einer eindeutigen Aktion auf sich aufmerksam. Er gab persönlich das Ziel aus, motorisierte Roller für den Straßenverkehr zuzulassen. Geschwindigkeiten von bis zu 20 Kilometern pro Stunde, die bislang aus rechtlicher Sicht ein Problem ohne Zulassung darstellten, wurden mit einem Mal ermöglicht. Die entsprechende Freigabe soll nun dazu beitragen, dass sich möglichst viele Menschen für den Umstieg entscheiden und auf diese Weise den Mix der Verkehrsmittel in Deutschland noch breiter auffächern.

Wie praktisch diese Mittel der Fortbewegung inzwischen in den Alltag integriert werden können, wird bei einem Blick auf das vorhandene Angebot deutlich. Der micro Scooter Shop hält etwa die Gelegenheit bereit, eine Vielzahl an Fahrzeugen zu entdecken, die auf einen praktischen elektrischen Antrieb setzen.

International längst erfolgreich

Ein aktueller Blick auf die Verhältnisse zeigt, dass die E-Scooter in Deutschland längst überfällig sind. Auf dem internationalen Parkett ist es ihnen längst gelungen, sich in die erste Reihe zu drängen und die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich zu ziehen. Auf den Straßen von Madrid, Tel Aviv sowie Paris und Washington ist es schon längst möglich, die Roller in großer Zahl zu entdecken. Für die Menschen dort handelt es sich um eine Chance, längere Strecken bequem zurückzulegen, ohne dabei auf die öffentlichen Verkehrsmittel zugreifen zu müssen.

In Deutschland könnte die neue rechtliche Regelung der Bewegung nun den lang ersehnten Schub verleihen. Schon seit Jahren warten viele Unternehmer darauf, mit den sogenannten Kleinstfahrzeugen arbeiten zu können. Einerseits könnte sich der Erwerb der Verkehrsmittel als lukrative Möglichkeit entpuppen. Auf der anderen Seite besteht die Möglichkeit, mit dem Verleih der Fahrzeuge neue Zielgruppen zu erreichen. Experten gehen davon aus, dass Unternehmer schon bald den Durchbruch in der Szene schaffen werden. Dies könnte wiederum die Verbreitung der neuen Technik unterstützen.

Alternative auf der Kurzstrecke

Vor allem über die kurze Distanz könnten elektrische Roller eine echte Alternative für die Menschen werden. Besonders in eng bebauten Städten, in denen immer wieder kürzere Wege zurückgelegt werden müssen, bietet sich hier die Alternative zum Fahrrad an. An eine Entlastung ist gerade unter diesem Aspekt zu denken. Für Strecken, die zu Fuß nur mit Anstrengung zu bewältigen wären, die jedoch eine Distanz von drei bis vier Kilometern nicht übersteigen, könnte der elektrisch angetriebene Roller die passende Unterstützung sein. Dabei ist er insgesamt handlicher als das Fahrrad und macht damit den vermeintlichen Nachteil der Geschwindigkeit wieder wett.

Noch ist nicht klar, wie lange es dauern wird, bis der endgültige Durchbruch mit der neuen Technik gelingt. Bis dato deutet vieles darauf hin, dass die elektrischen Roller die Fortbewegung in den Ballungsräumen bereits in absehbarer Zeit ergänzen. Langfristig könnte darin die Chance liegen, den Verkehr auf der Kurzstrecke nur zu sortieren. Die Verkehrswende ist allein mit diesem Ansatz jedoch bei weitem nicht gelöst.