Uhren: Die zwei wichtigsten Trends 2017 im Blickpunkt
(ra) Der Frühling bricht an und die wieder kürzer werdenden Hemdärmel bringen die Uhren am Handgelenk zum Vorschein. Wirft man einen ungenierten Blick auf die Zeitmesser von Liebhabern mechanischer Uhren, fallen vor allem zwei dominierende Trends auf: retro und sportlich – gerne in Kombination. Wir geben einen Überblick zu beiden Trends.
Retro bleibt angesagt
Der Retro-Trend hat längst auch die Welt der Uhren erreicht: Besonders gefragt sind etwa Modelle aus Bronze. Ein Trend, der von der renommierten Uhrenmarke Panerai durch die Veröffentlichung der „Luminor Submersible 1950 Bronzo PAM00382“ initiiert wurde und bis heute ungebrochen anhält. Inzwischen sind auch Hersteller wie Oris, Tudor, IWC oder Zenith mit unterschiedlichen Modellen auf den Zug aufgesprungen.Der Clou: Der unter anderem durch klimatische Einflüsse einsetzende Oxidationsprozess des Materials macht jede Uhr mit der Zeit zu einem Unikat. Dann ziert ein grünlicher Schimmer das Gehäuse, wie man ihn beispielsweise von Kirchturmspitzen kennt.
Im Zuge des Retro-Trends erlebt auch die lange totgeglaubte Taschenuhr ein Revival: An einer feinen Kette herausgezogen, wird sie immer häufiger in den Hosen- und Westentaschen der Männerwelt erspäht. Sowohl seltene und historische Sammlerstücke als auch neue Modelle bekannter Uhrenmanufakturen sind wieder zahlreich auf Online-Marktplätzen zu finden.
Die Hersteller erkennen zunehmend auch die steigende Nachfrage im Einsteigersegment: Der Verfasser dieses Artikels erkennt beispielsweise in der erschwinglichen Tissot Bridgeport Mechanical Skeleton den „tickenden Beweis, dass die Taschenuhr im 21. Jahrhundert angekommen ist“.
Baselworld 2017 zeigt sich sportlich
Besonders im Sommer am Strand, zum Sport oder zum Flanieren in sonnendurchfluteten Parks kommen sportliche Rennfahrer-, Taucher- und Fliegeruhren wunderbar zur Geltung. Sie sind der Inbegriff eines männlichen Accessoires und waren auch auf der diesjährigen Baselworld wieder zahlreich vertreten: Tudor legt beispielsweise mit der Black Bay Chrono einen sportiven Zeitmesser vor, der mit einer 70-stündigen Gangreserve, einer Wasserfestigkeit von bis zu 200 Metern, verschraubten Drückern und Krone sowie einer Tachymeter-Skala nicht nur Fans klassischer Rennfahrer-Chronographen ansprechen dürfte. Eine ähnliche Vermischung unterschiedlicher Uhrentypen gibt es beim sportlich-schicken Scafograf GMT von Eberhard, der Elemente von Taucher- und GMT-Uhren kombiniert.
Der Inbegriff von Sportlichkeit stammt in diesem Jahr allerdings aus dem Hause Omega: Die Schweizer haben für die Taucheruhr „Seamaster Big Blue“, die bis zu 600 Meter tiefe Tauchgänge mitmacht, genau den richtigen Namen gefunden: Hier ist von der Keramiklünette bis zum Zifferblatt und dem sportlichen Textilarmband nahezu alles blau. Lediglich orange Details am Armband, der Lünette und an den Indizes bei 6, 9 und 12 runden den sportlichen Look ab. Besonders einsteigerfreundlich geht es bei der Schweizer Marke Glycine zu: Deutlich unter 1.000 Euro ist die in unterschiedlichen Varianten erhältliche „Combat“ zu haben. Auf der Baselworld wurde die „Combat 6 Vintage“ präsentiert. Sie erinnert stark an Vintage-Fliegeruhren, womit der Schweizer Hersteller nicht zuletzt auch auf den Retro-Zug aufspringt.