Toni Stangl bringt Eindrücke „von unterwegs“ an die Klinik Bogen
(ra) Ein Treffen von Freunden und Förderern der Kunst und der Klinik war die zahlreich besuchte Vernissage zur Ausstellung von Toni Stangl am Montagabend an der Klinik Bogen. Wilhelm Lindinger eröffnete als Fördervereinsvorsitzender die „Reise in die Bilder“ – so auch der Ausstellungstitel – mit einer Laudatio auf die berühmte Malerpersönlichkeit.
Aus Toni Stangls Leben und Schaffen wusste Wilhelm Lindinger dank seiner über 30-jährigen Freundschaft vieles zu berichten, zum Beispiel wie dieser seine frühe Begeisterung für Pinsel und Farbe trotz beruflicher Laufbahn als Maschinenbauingenieur aufrechterhalten und schließlich zum Lebensmittelpunkt ausbauen konnte. Dabei habe ihn zielgerichtetes Lernen, Fort- und Weiterbilden bei namhaften Künstlern vorangebracht.

Seine Karriere umfasst Mitgliedschaften in renommierten Künstlervereinigungen, Ausstellungen im In- und Ausland bis nach Übersee, aktuell auch im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst in München.
Vielschichtige Aquarellmalerei als Markenzeichen
Die in Bogen ausgestellten Bilder würdigte Lindinger als beispielhaft für Stangls ausgereifte Techniken und Fähigkeit, Emotionen zu transportieren. Die besonderen Ansprüche der Aquarellmalerei meistere der Künstler laut Lindinger „mit höchster Konzentration und Mut“. So scheut sich Toni Stangl beispielsweise nicht, bemalte Bildabschnitte wieder abzuwaschen, um besonders transparente Farbschichten zu gewinnen. Die luftige Leichtigkeit, für die Aquarellmalerei steht, reizt er mit diesem meisterhaft beherrschten Effekt maximal aus. „Deshalb sind die Gänge unserer Klinik wie geschaffen als Ausstellungsort für seine Bilder“, freute sich Lindinger.
„Sie können unseren Patienten und allen Betrachtern Lebensfreude vermitteln, ihnen Kraft geben und den Heilungsprozess positiv zu beeinflussen.“ Eine abwechslungsreiche Mischung aus nahen und fernen Landschaften nimmt den Betrachter mit auf die Reise. So findet man darunter unter anderem die Donau, den Perlbach, den Großen Pfahl, bayerische Städte und Dörfer im Landkreis Straubing-Bogen, aber auch Strandszenen, den Lago Maggiore, Mallorca und Reiseskizzen aus dem Iran. Seine „Basilika“ hat Stangl, wie er selbst sagt, „als Mittelding zwischen Bauwerk und Wald“ fast vollständig losgelöst von der Gegenständlichkeit. Die Fenster sind nur angedeutet, während die Säulen an Baumstämme erinnern.
Ein schmunzelnder Beobachter entlarvt mehr als viele Provokateure.
Toni Stangl erklärte, dass er bewusst keine provokanten Bilder ausgewählt habe und diese auch nicht male: „Davon gibt es schon genug. Ich erlaube mir stattdessen, hauptsächlich die erfreulichen Seiten des Lebens einzufangen und auszudrücken.“ Bei der Führung durch die Ausstellung wurde klar, dass der Künstler sich in der Tat nicht als kritischer Kläger sondern stets als schmunzelnder Beobachter gibt, zum Beispiel bei den Motiven „Telefonitis“, „Hallo“ oder „Connected“. Diese zeigen, „wie jeder mit jedem verbunden ist, aber nie an dem Ort, an dem man sich gerade befindet, sondern immer mit den Gedanken ganz woanders“, so Toni Stangl.
Als besonders lebendig lobten die Besucher seine Personenskizzen, die er vor Ort und in Aktion gemalt hat, wie den Saxophonspieler oder den Violinist mit seinem schwirrenden Geigenbogen. Der Fördervereinsvorsitzende dankte dem Künstler für die Präsentation der Ausstellung und wünschte den Betrachtern, insbesondere, wenn sie als Patienten eine Aufmunterung brauchen, viel Freude mit den Bildern. Diese werden bis 8. Juni im Erdgeschoß der Klinik Bogen zu sehen sein.