LandshutPolizeimeldungen

Telefonbetrüger erbeuten bei Landshuterin Schmuck und Wertsachen

(pol) Erneut haben Telefonbetrüger am Donnerstag eine Seniorin in Landshut um Bargeld und Goldmünzen gebracht. Die Kriminalpolizeiinspektion hat die Ermittlungen übernommen und bittet um Zeugenhinweise zu einer weiblichen Geldabholerin.

Die 87-jährige Frau erhielt gegen 15 Uhr einen Anruf eines angeblichen Staatsanwalts. Demnach hätte ihre Tochter einen schweren Verkehrsunfall verursacht. Um einer Haftstrafe zu entgehen, müsse sie nun eine Kaution hinterlegen, so der Anrufer. In der Annahme, der geschilderte Unfall hätte sich tatsächlich zugetragen, übergab die Seniorin gegen 18 Uhr an eine unbekannte Frau Bargeld und Goldmünzen im Wert von mehreren zehntausend Euro.

Beschreibung der Abholerin

Zirka 165 cm groß, etwa 35 Jahre alt, kräftige Statur, sie sprach deutsch mit osteuropäischem Akzent, schulterlange Haare, bekleidet war die Frau mit einem großkarierten Mantel, dunkler Rock, sie trug einen Schal

Kriminalpolizei bittet um Zeugenhinweise

Wer am Donnerstag in der Zeit zwischen 14.30 Uhr bis etwa 18.30 Uhr im Bereich zwischen der Sandner- und Gabelsbergerstraße, auf Höhe Arnoldweg, bzw. im Bereich des Sportzentrums verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge beobachtet hat, wird gebeten, sich mit der Kriminalpolizeiinspektion Landshut, Tel. 0871/9252-0, oder jede andere Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Werbung

Seien Sie misstrauisch bei Geldforderungen am Telefon

Das Polizeipräsidium Niederbayern appelliert erneut wachsam zu bleiben und sich von den Betrügern nicht täuschen zu lassen. Seien Sie misstrauisch, wenn angebliche Verwandte sofortige finanzielle Hilfe fordern. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und beenden Sie das Gespräch, sobald Sie auch nur den geringsten Verdacht schöpfen. Die Polizei erkundigt sich am Telefon nie nach Ihrem Vermögen oder Wertsachen bzw. fordert am Telefon keine Geldbeträge oder Wertsachen.

Die Masche der Betrüger

In den ersten Minuten des Gespräches zielen die Betrüger darauf ab Stress auszulösen. Mit der Aussage, dass der vermeintlichen Tochter etwas ganz Schlimmes passiert sei, erzeugen sie bei ihren potentiellen Opfern Emotionen und eine persönliche Relevanz. Zeitgleich setzen sie die Angerufenen unter Handlungs- und Zeitdruck. Dadurch wird rationales Denken zum größten Teil deaktiviert und selbstverständliche Verhaltensweisen sind nicht mehr verfügbar. Man schaltet sozusagen in einen sogenannten Notfallmodus bei dem das Ziel ist, diese vermeintliche Bedrohung schnellstmöglich zu beseitigen. Hinzu kommt eine ständige Beschäftigung durch die Täter, damit ihre potentiellen Opfer keine Zeit finden, nachzudenken. In Verbindung mit der Verwendung von Wörtern wie „Polizei“, „Staatsanwaltschaft“ oder auch „Richter“ suggerieren die Betrüger eine vertrauliche Situation und treten autoritär auf.