Straubings ödp-Stadtrat will Zigarettenmüll zum öffentlichen Thema machen

(ra) Nach einer zweiten Sammelaktion der ÖDP am Samstag in Straubing ist Stadtrat Hans-Jürgen Hahn entschlossen, die Verschmutzung der Gäubodenstadt mit Unmengen von Zigarettenkippen zum öffentlichen Thema zu machen: „Nach der Aktion auf dem Theresienplatz vorige Woche haben wir nun auch auf dem Ludwigsplatz innerhalb weniger Stunden tausende von Kippen eingesammelt“ berichtet der ÖDP-Stadtrat. 

Es sei eigentlich deprimierend festzustellen, wie rücksichtslos manche Menschen mit ihrem unmittelbaren Lebensraum umgehen. Allerdings sei der Informationsstand oft mangelhaft: „Viele Leute wissen einfach nicht, dass ein Zigarettenstummel eine Vielzahl von Giften wie Arsen und Cadmium enthält und insgesamt eine Portion Microplastik darstellt.“ Hotspots der Verschmutzung auf dem ganzen Stadtplatz seien die Umgebungen von Sitzgelegenheiten. „Obwohl dort öffentliche Mülleimer mit Aschenbechern stehen, liegt rundum alles voller Kippen“ stellt Hahn fest. Auch an den Abwasserabläufen sammeln sich die Zigarettenreste, wie von den ÖDP-Aktiven bei der Sammelaktion vielfach festgestellt wurde.

Er will das Thema nun in den Stadtrat bringen und wird deshalb einen Antrag an Oberbürgermeister Markus Pannermayr einreichen. Hahn will einerseits wissen, wie oft seitens der Stadtreinigung das Umfeld von Spielplätzen von Kippen gereinigt wird, weil Kleinkinder durch Zigarettenabfälle besonders gefährdet sind. Auch soll geprüft werden, ob noch mehr deutlich gekennzeichnete spezielle Zigarettenabfallbehälter angebracht werden können. Vor allem aber will der ÖDP-Stadtrat erfahren, wie das Verbot des Wegwerfens von Abfällen in der Stadt geahndet wird. Die Stadt ist nämlich gemäß der aktuellen Gesetzeslage berechtigt, deutliche Bußgelder bei Verstößen gegen das Abfallgesetz zu erheben. Hahn stellt die Frage, ob „jemals auch nur ein einziger Euro Bußgeld für das Wegwerfen von Zigarettenresten erhoben worden ist.“