SPD-Kreisräte: „Das hohe Niveau des Kreismuseums muss erhalten bleiben“
(ff) „Was erwarten Sie sich von ihrem Kreismuseum auf dem Bogenberg?“ Mit dieser auffordernden Frage begrüßte die Museumsleiterin Barbara Michal am Freitag die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion. Die Sozialdemokraten hatten um den Termin nachgesucht, um sich an Ort und Stelle über Stand und Perspektiven der Einrichtung zu informieren und eigene Standpunkte klar zu benennen.
Ausgelöst durch die einleitende Frage zeigte sich dabei unmissverständlich, welch hohen Stellenwert die SPD dem Kreismuseum und der Arbeit von Leitung und den weiteren Beschäftigten beimisst. Fraktionsvorsitzender Martin Kreutz führte aus, die Aufgabe eines Museums sehe man nicht allein im Sammeln und dem Erhalt alter Bilder, Statuen und alter Gerätschaften. Es gehe darum, die Geschichte des Landkreises lebendig zu vermitteln und breites Bewusstsein in Bezug auf das Heute zu schaffen. Die regelmäßig ändernden Ausstellungen im Kreismuseum seien dazu ein unverzichtbarer Beitrag. Auch technisch müsse man auf der Höhe der Zeit bleiben, wofür die personellen Voraussetzungen sichergestellt sein müssen. „Wir sind es uns selbst und unserer Geschichte schuldig, das hohe Niveau des Kreismuseums zu erhalten, pflichtete Kreisrat Fritz Fuchs bei.
Wie Barbara Michal zur Entwicklung des Kreismuseums Bogenberg ausführte, sei 2009 nicht nur dessen 100. Geburtstag gefeiert worden. Wesentlich sei auch der Abschluss einer kompletten Neugestaltung und inhaltlichen Neuausrichtung seiner Dauerausstellung gewesen. Damit habe es sich von einem klassischen Heimatmuseum zu einem Regionalmuseum mit überörtlich wichtigen Themen gewandelt. Die neue Dauerausstellung konzentriere sich jetzt auf die Geschichte der Bayerischen Rauten und auf die Wallfahrt Bogenberg. Dazu seinen Objekte aus der alten Sammlung in neue Zusammenhänge gestellt sowie die Präsentation deutlich reduziert worden.
Beim Gang durch die Ausstellungsräume konnten sich die Besucher sichtbare Eindrücke aneignen. Was aber blieb, so die Museumsleiterin weiter, sei die alte „Heimatmuseumssammlung“. Damit meine sie Objekte von den ältesten Zeiten bis um 1900. Von sakralen Kunstgegenständen bis zur Volkskunst, von Alltagsgerät, Bildern, Textilien bis zu manchen Kuriosa. Also eine spannende „Wald- und Wiesensammlung“ mit vielen inhaltlichen Zugangsmöglichkeiten, wie Michal ergänzend erläuterte.
Als wichtigen Baustein bezeichnete Museumsleiterin Barbara Michal das neu geschaffene Museumsdepot. Während man von 1909 bis Mitte dieses Jahrhunderts in der Dauerausstellung alles zeigte, was man hatte, änderte sich das erst 1962. Damals zog das Museum in den leerstehenden Bogenberger Pfarrstadel um, wo eine Neuaufstellung nach Sachgruppen erfolgte. In den 1990er Jahren wurde dann im Dachgeschoss des Museums ein modernes Depot mit etwa 200 Quadratmetern eingebaut. Gleichzeitig habe man damals die Inventarisation am PC eingeführt. Hundert Jahre lang war das Museum ehrenamtlich geleitet worden. Seit 2010 ist es hauptamtlich mit einer Teilzeitstelle besetzt.
Als entscheidenden Schritt für das Museum bezeichnete Michal den Umzug des Depots von einem landwirtschaftlichen Stadel bei Entau in Kooperation mit der Landkreisarchäologie in ein neues landkreiseigenes Depot. Auf einer Fläche von 700 Quadratmetern sei hier die sachgerechte Aufbewahrung und der Erhalt sichergestellt.
Barbara Michal sprach auch die ÖPNV-Anbindung des Kreismuseums auf dem Bogenberg an. Hier eine bessere Anbindung zu schaffen wäre von Vorteil für das Kreismuseum. Kreisrat Josef Eisenhut unterstützte dieses Anliegen. Er wies aber auf die langen Wege, die man hier gehen muss. Die Sozialdemokraten hatten ja lange für ein Modellprojekt mit On-Demand-Verkehr gekämpft, was jetzt in der Tourismusregion rund um St. Englmar durchgeführt werden soll. Und auch die Umsetzung ist auf Grund der Regularien beim ÖPNV langwierig. Kreutz ergänzte, dass seine Fraktion hier aber dranbleiben werden.
Dies stellte eine gute Überleitung zur Kreistagssitzung am Montag dar. Dort wird die ÖPNV-Grundlagenstudie Thema sein. Aktuell ist der Landkreis mit dem RVV in einer Studie. Ein Wechsel in die Donau-Wald-Verbundraumstudie steht zur Diskussion. Kreutz wies darauf hin, dass ein Wechsel nur im Gleichklang mit der Stadt Straubing stattfinden darf. Weiterhin ist es wichtig, dass man auch über die größeren Verbünde hinweg dann gut vernetzt ist, denn egal welcher Verbund es ist, die Randregionen sollen keinen Nachteil haben, egal welchem Verbundraum man sich anschließt.