Shakespears „Sturm“ auf der Bühne des kleinen theaters
(ra) Die Großproduktion aus der letzten Spielzeit ist wieder im kleinen theater Kammerspiele Landshut am Sonntag, 18. Dezember um 19 Uhr erneut zu sehen „Der Sturm“ ist eines von William Shakespeares Meisterwerken. Es stammt aus der weisen und reifen Spätphase seines Schaffens.

Es geht um die märchenhaft-fantastischen Mächte von Leidenschaft und Magie. Es geht um Ohnmacht und Macht. „Der Sturm“ ist eine bunte und kluge Parabel auf das menschliche Leben in seinen Untiefen und Strömungen, aufbrausend zwischen Ebbe und Flut.
Prospero einst rechtmäßiger Herrscher von Mailand rettete sich mit seiner Tochter Miranda vor vielen Jahren auf eine Insel , nachdem sein Bruder Antonio ihn entmachtet hatte. Prospero lernt die Magie und macht sich die Geister untertan- Allen voran Luftgeist Ariel .Gemeinsam entfachen sie einen fürchterlichen Sturm, der ein Schiff auf dem sich seine früheren Gegner befinden in Seenot bringt und sie auf dieser Insel stranden lässt. Auch Prosperos unterwürfiger Knecht Caliban, ein unförmiges Monster und Ureinwohner der Insel taucht auf und gemeinsam mit seinen beiden Saufkumpanen Stephano und Trinoculo schmiedet er Mordpläne. Die beiden Gruppen irren auf der Insel herum- aber Prospero überlässt nichts dem Zufall.
Im kleinen theater Kammerspiele Landshut inszeniert der Intendant Sven Grunert das Stück um den zauberkundigen Inselherrscher Prospero und seine liebliche Tochter Miranda, um die Hexe Sycorax, den listigen Luftgeist Ariel und den schrägen, monströsen Caliban, um Gestrandete voller Vorgeschichte und um derb-sinnliche Trunkenbolde. Ein Märchentraum als wunderbarer Theatertraum für die Zuschauer:
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„Der Sturm“ spielt auf einer Insel. „Der Sturm“ ist eine Insel. Und so wird auch das kleine theater zu einer Insel der Fantasie außerhalb der Realität, außerhalb von Raum und Zeit. Grunert hat sich schon mehrere Male als Meister der Shakespeare-Inszenierung bewiesen: Er lässt die Fantasie und magische Zwinggewalt der vielschichtigen Texte ebenso Bühnenwirklichkeit werden wie die zwischenmenschlichen Fallstricke, die Liebeleien und Feindschaften mit sich bringen. Und gerade „Der Sturm“ bietet in unterschiedlichsten Dimensionen einiges: Prospero, der charismatische, von seinem eigenen Bruder gestürzte Herzog von Mailand, jetzt als Inselherrscher mit Zauberkräften, sieht die Zeit gekommen, die gestörte Ordnung wiederherzustellen. Machtspiele, Machtstrukturen, Machtmissbrauch – bei Shakespeare ein Dauerthema!