Landkreis Straubing-BogenStraubing

Psychosoziale Notfallversorgung im Raum Straubing konstituiert sich

(ra) Situationen, die jeder kennt: Ein schwerer Unfall, traumatisierte Hilfs- und Einsatzkräfte, geschockte Angehörige. Professionelle, psychische, Hilfe ist in solchen Situationen notwendig. Diese gibt es natürlich schon seit vielen Jahren, auch im Landkreis Straubing-Bogen und der Stadt Straubing. Am Donnerstag wurde der psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) in Stadt und Landkreis mit der Gründung einer gemeinsamen Arbeitsgemeinschaft eine offizielle Struktur gegeben.

Von links: Stellvertretender Landrat Andreas Aichinger, Leiter PSNV/Fachberater PSNV Christian Schmid, Leiter PSNV/Fachberater PSNV Pfarrer Patrice Banza-Kabwende, Leiter PSNV/Fachberater PSNV und Sprecher der ARGE Dr. Andre Müllerschön, Stellvertretende Sprecherin der ARGE Gabriele Hecht, Leiterin PSNV/Fachberaterin PSNV Astrid Aschenbrenner, und Michael Groß (Stellvertretender Leiter Amt für Katastrophenschutz der Stadt Straubing, von links). – Foto: Landratsamt Straubing-Bogen

Zur ersten ARGE-Sitzung trafen sich Vertreter*innen von Katholischer und Evangelischer Kirche (Notfallseelsorge), BRK, Kreis- und Stadtfeuerwehrverband, Malteser Hilfsdienst, Polizei, Bergwacht, THW, Landratsamt und Stadt im Landratsamt.

Mit Christian Schmid (Notfallseelsorge Evangelische Kirche), Dr. Andre Müllerschön (BRK, Bergwacht), Pfarrer Patrice Banza-Kabwende (Notfallseelsorge Katholische Kirche) und Astrid Aschenbrenner (Malteser Hilfsdienst) erhielten vier Personen ihre Ernennungsurkunde zum Leiter/Fachberater PSNV. Alle haben den entsprechenden Lehrgang an der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried mit Erfolg absolviert.

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„Mit dem Fachberater PSNV steht in Zukunft der Führungsgruppe Katastrophenschutz eine wichtige Expertise zur Bewältigung einer Großschadenslage mit einer Vielzahl von Betroffenen direkt im Stabsraum zur Verfügung“, freut sich Helmut Steinbauer, zuständiger Sachbearbeiter Katastrophenschutz am Landratsamt, über die zukünftige Unterstützung in diesem Bereich. Stellvertretender Landrat Andreas Aichinger stellte die nicht immer einfache und oftmals auch belastende Arbeit der Einsatzkräfte heraus.

Die PSNV wendet sich an Betroffene (PSNV-B) bei einem Großschadens-/Katastrophenereignis, bei der Überbringung einer Todesnachricht, im Zusammenhang mit einem plötzlichen Todesfall (zum Beispiel erfolglose Reanimation, Suizid, etc.), bei einem schweren Verkehrs- oder sonstigen Unfall, bei bzw. nach einem Brand und kann sich neben Leiter/Fachberater auch auf weitere Mitglieder*innen verlassen. „Bei der Betreuung Betroffener ist es besonders wichtig, dass sie sofort und noch am Einsatzort in Zusammenarbeit mit den Rettungsaktionen beginnt“, betont Steinbauer.

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Aktuellstes Beispiel des Einsatzes von PSNV-B (Betroffenen) Kräften war der Busunfall mit Schulkindern vor rund drei Wochen im Bereich der Gemeinde Laberweinting. Zwei Kräfte waren vor Ort und kümmerten sich um die Schulkinder und deren Eltern.

Zum Sprecher der ARGE PSNV wurde Dr. Andre Müllerschön gewählt, zu seiner Stellvertreterin Gabriele Hecht (BRK). „Es geht jetzt darum, unser theoretisches Wissen in die Praxis hier in der Region in Stadt und Landkreis ein- und umzusetzen, um das ganze System ins Rollen zu bringen“, so Müllerschön. Deshalb wurden auch quartalsmäßige Treffen der Arbeitsgemeinschaft vereinbart, um die entsprechenden Strukturen zu verfestigen und auch in die Köpfe aller zu kommen. „Die Vernetzung ist eine ganz wichtige Aufgabe der ARGE“, betonte Dr. Müllerschön abschließend am Ende der ersten offiziellen Sitzung.