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Phänomen Dogecoin: Der Meme-Coin, der aus einem Scherz entstanden ist

(ra). Kryptowährungen genießen immer mehr Anerkennung. Viele Deutsche entdecken gerade, dass es auf dem Krypto-Markt viel zu gewinnen gibt. Und auch auf europäischer Ebene scheint das Interesse zu wachsen, wie eine jüngst veröffentlichte Studie der EZB zeigt. Auch wenn es um Finanzen geht: Nicht allem aus dieser Welt muss zwingend mit blankem Ernst begegnet werden. Der Dogecoin ist das beste Beispiel dafür, dass aus einem Scherz heraus eine etablierte Währung entstehen kann.

Kryptowährung – Foto: Pixabay

Der Dogecoin im Profil

Der Dogecoin ist nicht einfach eine weitere digitale Währung, die sich wie Ethereum, Monero und Co in die Parade der Kryptos einzureihen versucht. Um die Ursprünge zu ergründen, müssen wir ein paar Jahre in die Vergangenheit reisen – in das Jahr 2013. Viele tausende Menschen der ägyptischen Bevölkerung protestierten gegen die amtierende Regierung; US-Präsident Obama begann seine zweite Amtszeit und Microsoft stellte den Dienst Hotmail ein. Alles war im Wandel – auch die Welt der Kryptos. Jackson Palmer und Billy Markus sind Software-Ingenieure zweier bedeutender Konzerne. Beide sind sich nie begegnet, teilen jedoch einen eher ironischen Blick auf die Entwicklung des Bitcoins. Die Internet-Bekanntschaft bringt schließlich eine neue Währung auf den Plan: den Dogecoin. Eine Kreuzung aus Bitcoin und dem Doge-Meme. Die Münze der neuen digitalen Währung ziert das Antlitz des berühmten Shiba Inus. Sein Wert geht gegen null. Vorhanden ist er in unbegrenzter Stückzahl. Es ist, als schreiten Palmer und Markus: „Sieh’ her, Bitcoin, wir können das auch – nur sind wir dabei lustig!“

Es zeigte sich schon kurz nach der Schöpfung des Dogecoin, dass es einen Bedarf an diesem, eigentlich als Scherz gedachten, Zahlungsmittel gibt. Die Website des Coins wird viele tausend Mal geklickt und heute ist der Dogecoin berühmt. Die mediale Präsenz ist beeindruckend groß und zeigt, der Coin kann noch mehr. Was den Dogecoin zu einem echten Phänomen macht, ist die Tatsache, dass die Kryptowährung auch jenseits von Kursentwicklungen eine beeindruckende mediale Präsenz erreicht. Eine Internetrecherche nach dem Meme-Coin zeigt nicht nur an, wo Dogecoin kaufen besonders rentabel ist, sondern auch, wie vielseitig Kryptowährungen sich in der digitalen Welt präsentieren können.

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Wie aus einem Scherz ein Altcoin wurde

Die Ironie, die Markus und Palmer bei dieser Schöpfung im Sinn hatten, sollte zu dem Zeitpunkt fast völlig verbleichen, als Elon Musk im Jahr 2021 ein Meme postete. Vorausgegangen war dem, dass sein Unternehmen Tesla erst einen Teil seines Kapitals in Kryptos angelegt hatte. Wenig später postete Musk ein Dogecoin-Meme und adelte damit die neue Cyber-Münze zu seiner liebsten Kryptowährung. Der Aufschwung begann an dieser Stelle.

Spätestens am 20. April sollte dann klar werden, dass der Dogecoin auch der Aufmerksamkeit der Anleger nicht entgangen war. Über Plattformen wie Reddit organisierten sich unzählige Investoren und planten kollektive Ankäufe. Der Kurs schoss in die Höhe und ließ zeitweise den des Automobilherstellers Ford hinter sich.

Die berühmteste Hunderasse der Welt und das Meme-Phänomen

Die Ursprünge gehen auf das Doge-Meme mit dem Bild der Shiba Inu-Hündin Kabosu zurück. Die Halterin Atsuko Sato hatte das Bild eigentlich für die Aufklärung über Hunde-Erziehung genutzt. Es entwickelte sich später zu dem so berühmten Meme. Verwendet wird es online universell. Thematisch ist es ungebunden und kombiniert das Bild des Hundes oder eines ähnlichen Tieres dieser Rasse mit phrasierten englischen Aussagen. Dabei zielen diese Aussagen meist darauf ab, deskriptiv – also beschreibend – eine Situation darzustellen. Sprachlich erinnern die gewählten Worte an Baby-Sprache. Die hieraus entstandene Art der Satzbildung wird auch als Doge Speak bezeichnet.