19. April 2025
Gesundheit

Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Die häufigsten Ursachen und Symptome

(ra). Der Begriff Nahrungsmittelallergie wird oft mit Nahrungsmittelunverträglichkeit verwechselt. Es ist wichtig zu beachten, dass eine Nahrungsmittelallergie nur einer von vielen möglichen Gründen für eine Lebensmittelunverträglichkeit ist. Doch welche Ursachen können Unverträglichkeiten noch haben, welche Beschwerden und Symptome können bei den verschiedenen Nahrungsmittelunverträglichkeiten auftreten und wie können sich Menschen mit Verdacht auf eine Unverträglichkeit Gewissheit verschaffen?

Was ist eine Nahrungsmittelunverträglichkeit?

Eine Lebensmittelunverträglichkeit, meist als Nahrungsmittelunverträglichkeit bezeichnet, kann als ein Zustand definiert werden, bei dem nach dem Verzehr eines bestimmten Lebensmittels oder einer bestimmten Zutat unerwünschte Wirkungen auftreten.

Die Nahrungsmittelunverträglichkeit unterscheidet sich von der psychologischen Nahrungsmittelaversion, bei der die Person ein Nahrungsmittel überhaupt nicht mag und glaubt, dass das betreffende Nahrungsmittel eine bestimmte Reaktion hervorruft.

Foto: Pexels/Daria Shevtsova

Und was ist dann eine Nahrungsmittelallergie?

Eine Nahrungsmittelallergie tritt auf, wenn es eine bestimmte Immunreaktion im Körper als Reaktion auf die Einnahme eines bestimmten Lebensmittels gibt. Allergien manifestieren sich in Gruppen, sodass Menschen, die auf bestimmte Lebensmittel allergisch reagieren, auch auf andere Umweltfaktoren wie Staub, Tierhaare oder Pollen allergisch sein können.

Eine echte allergische Reaktion beinhaltet eine abnormale oder veränderte Reaktion des Gewebes auf ein Antigen. Ein Antigen kann ein Protein, eine proteingebundene Substanz, ein Lebensmittelzusatzstoff oder ein Polysaccharid sein. Das Antigen verbindet sich mit einem Antikörper und erzeugt eine Immunantwort, die zu Zellschäden und der Freisetzung von Histamin führt.

Wie kann eine Nahrungsmittelunverträglichkeit diagnostiziert werden?

Eine Unverträglichkeit diagnostizieren und von einer Nahrungsmittelallergie unterscheiden ist gar nicht so schwer. Betroffene Personen müssen nicht mehr unbedingt einen Arzt aufsuchen, um eine Untersuchung machen zu lassen.

Es gibt heute die Möglichkeit Nahrungsmittelunverträglichkeiten zuhause testen zu können beziehungsweise die Probe zu Hause zu entnehmen und im Anschluss in ein zertifiziertes Labor zu senden, um eine präzise Analyse erstellen zu lassen.

Die Ursachen und ihre Symptome

Nahrungsmittelunverträglichkeiten können unterschiedliche Ursachen haben und daher auch völlig unterschiedliche Beschwerden und Symptome verursachen. Auch bei Unverträglichkeiten kann es zur Freisetzung von Histamin kommen, obwohl es sich nicht um eine allergische Reaktion handelt.

Die Symptome sind denen einer Allergie sehr ähnlich und können Kopfschmerzen, Schwellungen, Nesselsucht, Erbrechen und Verstopfungen oder Durchfall umfassen. Histamin, das auch bei echten allergischen Reaktionen freigesetzt wird, wird als Reaktion auf Lebensmittel wie Käse, Schalentiere oder Erdbeeren freigesetzt.

Eine weitere häufige Ursache sind Stoffwechselstörungen. Der Mangel an Enzymen, die für die Verdauung der Nahrung verantwortlich sind, kann viele Arten von Nahrungsmittelunverträglichkeiten verursachen. Beispielsweise verursacht ein Lactase-Defizit, dem Enzym, das für die Verdauung von Milch verantwortlich ist, eine Laktoseintoleranz.

Eine weitere Ursache für eine Unverträglichkeit des Darms gegenüber einem bestimmten Protein kann Zöliakie sein.  Bei dem Protein handelt es sich um eines, das bevorzugt in Weizen, aber auch in anderen Getreidesorten vorkommt und als Gluten bezeichnet wird.

Zu den häufigsten Symptomen dieser Variante gehören Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Erbrechen und starke Magenschmerzen. Auch Kopfschmerzen und allgemeines Unwohlsein sind bekannte Symptome.

Die Wirkung von pharmakologischen Wirkstoffen

Eine weitere Variante der Nahrungsmittelunverträglichkeit können pharmakologische Wirkstoffe sein. Einige Nahrungsmittel können wie Drogen wirken, besonders wenn sie in großen Mengen eingenommen werden.

Die bekannteste dieser Substanzen ist Koffein, das in Tee, Kaffee, Schokolade und Cola enthalten ist. Eine große Aufnahme von Koffein kann Zittern, Migräne und Herzklopfen verursachen. Zu den weiteren pharmakologischen Wirkstoffen in Lebensmitteln gehören Histamin, Tyramin, Tryptamin und Serotonin.

Diese Stoffe kommen vor allem in Lebensmitteln wie Rotwein, Käse, Hefeextrakt, Avocado und Banane vor. Bei empfindlichen Menschen können diese Lebensmittel Nesselsucht, Hitzewallungen und Kopfschmerzen verursachen.

Reaktionen können durch viele Lebensmittel und Inhaltsstoffe verursacht werden, die noch nicht vollständig erforscht werden konnten. Es kann sich um Unverträglichkeiten handeln, es kann sich aber auch um andere Reaktionen handeln.

Lebensmittelzusatzstoffe, insbesondere Tartrazin und Natriumbenzoat, können Nesselsucht, Rhinitis und Asthma verursachen. Hefen können bei manchen Menschen eine Reihe von Reaktionen hervorrufen, hauptsächlich Hauterkrankungen.

Symptome, die häufig auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit hinweisen

Es gibt Symptome, die stark auf eine Unverträglichkeit gegen bestimmte Lebensmittel hinweisen. Treten die Beschwerden und Symptome direkt oder schnell nach dem Verzehr bestimmter und für Unverträglichkeiten bekannte Lebensmittel oder Speisen auf, können diese stark auf eine Unverträglichkeit hindeuten und sollten genauer analysiert werden.

Zu den typischen Symptomen gehören asthmaähnliche Beschwerden wie Atembeschwerden und geschwollene Atemwege. Gastrointestinale Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Blähungen. Des Weiteren können Ekzeme, Nesselsucht, eine laufende Nase und Angioödeme (Schwellung der Blutgefäße) auftreten, wenn ein Nahrungsmittel verzehrt wird, dass eine Unverträglichkeit verursacht.

Bei unerkannten Unverträglichkeiten kann es auch zu langfristigen oder chronischen Beschwerden und Symptomen kommen und dazu gehören nicht nur körperliche Probleme. Langfristig können Unverträglichkeiten auch zu Depressionen, Angstzuständen, Müdigkeit, Migräne und Schlaflosigkeit führen.