20. April 2025
Vereine

Nach Jahrzehnten Pause: Straubinger Rennverein aktiviert seine Züchtertätigkeit

(tr) Der Zucht- und Trabrennverein Straubing macht nun seinem kompletten Vereinsnamen wieder alle Ehre. Seit 1904 trägt der Trabrennverein Straubing den Namen „Zucht- und Trabrennverein“ und in diesem Jahr kommt er auch dieser Aufgabe wieder nach. Er hat die Stute Trine Simoni vom Hengst News of Hanke decken lassen.

Im kommenden Jahr soll dann in Straubing ein Namenswettbewerb gestartet werden und auf der Bahn die offizielle Fohlentaufe stattfinden. Bis dahin wird die tragende Mutterstute vom Rennbahn-Personal hofiert und auf die Fohlengeburt vorbereitet.

Trine Simone auf der Koppelanlage am Rande des Stallbereichs auf der Straubinger Rennbahn. Sie wurde im Frühjahr dem Deckhengst News of Hanke zugeführt und ist nun tragend. Damit aktiviert der Zucht- und Trabrennverein Straubing seine zwischen 1940 und den 70er Jahren betriebene Zuchttätigkeit. - Foto: Zucht- und Trabrennverein Straubing
Trine Simone auf der Koppelanlage am Rande des Stallbereichs auf der Straubinger Rennbahn. Sie wurde im Frühjahr dem Deckhengst News of Hanke zugeführt und ist nun tragend. Damit aktiviert der Zucht- und Trabrennverein Straubing seine zwischen 1940 und den 70er Jahren betriebene Zuchttätigkeit. – Foto: Zucht- und Trabrennverein Straubing

Eigentlich sollte Trine Simoni nach ihrem Wechsel von Berlin nach Straubing auf der Gäubodenbahn ihrer Besitzerin Katja Danull als Rennpferd noch viel Freude machen. Aber Trine Simoni signalisierte, dass sie keine Lust mehr auf eine Rennkarriere hatte und so stand für die junge Pferdebesitzerin im April fest: Trine Simoni braucht keine Rennen mehr laufen. Die sechsjährige Stute hat 50 Starts absolviert und dabei sieben Rennen gewonnen. Peter Simoni, ein passionierter Pferdezüchter der ein Gestüt in Polen bewirtschaftet, hat die Stute in das dänische Gestütsbuch eintragen lassen. Sie stammt vom 2,4 Millionen Euro schweren US-Deckhengst Chipmate ab, ihre französische Mutter Matia de Ceton hat etwas über 26.000 Euro an Rennpreisen gesammelt.

Nachdem Trine Simoni als Rennpferd in Rente ging, entstand beim Rennverein Straubing die Überlegung, die Stute einem Deckhengst zuzuführen. „Wir haben schon öfter überlegt, als Rennverein auch wieder in die Zucht einzusteigen“, erklärt dazu Josef Schachtner. Schließlich trage der Verein diese Aufgabe seit 1904 auch in seinem Namenszusatz und so habe sich die Gelegenheit ergeben, als Katja Danull angeboten hat, die Stute dem Verein zu schenken und im eigenen Stall auf der Rennbahn unterzustellen. Damit knüpft der Straubinger Rennverein an eine langjährige und sehr erfolgreiche Tradition an: 1940 wurde ein Trabergestüt auf der Straubinger Rennbahn gegründet. Das Gebäude steht heute noch und wird an Renntagen als Stallung genutzt. Bis in die 1970er Jahre liefen Zuchtprodukte aus der Rennvereins-Zucht mitunter sehr erfolgreich auf deutschen Rennbahnen.

[the_ad id=“3948″]Auch ein Deckhengst war bald ausgemacht: Der passionierte Pferdezüchter Josef Eder aus Winzer (Landkreis Deggendorf) ist dem Straubinger Rennverein seit vielen Jahren zugetan und hat seinen in diesem Jahr erstmals eingesetzten Denkhengst News of Hanke kostenlos zur Verfügung gestellt. „Wir züchten selbst seit Generationen auf unserem Hof Rennpferde und ich unterstütze sehr gerne die Idee und das Engagement des Straubinger Rennvereins“, sagt Hengsthalter Josef Eder, dessen gleichnamiger Sohn auch regelmäßig in Straubing in den Sulky steigt. Zur Bedeckung wurde die Stute im April auf dem Ederhof in Winzer stationiert und der 108.000 Euro schwere News of Hanke durfte seiner Deckaufgabe im Natursprung nachgehen. Als Rennpferd hat der Elfjährige vor allem in Schweden und Dänemark seine Siege eingefahren und entstammt der Zucht von Jürgen Hanke, der mit Classic Grand Cru auch den schnellsten deutschen Traber aller Zeiten (1.09,6/1609m) gezüchtet hat.

Seit einigen Wochen ist Trine Simoni wieder in Straubing und genießt die Koppelgänge auf dem Rennbahnareal. Spannend wird es dann im Frühjahr kommenden Jahres, wenn die Fohlengeburt ansteht. Besonders ihr Pfleger Bernhard „Striede“ Straßmeier ist um das Wohl der künftigen Pferdemutter besorgt.

Nach der Fohlengeburt ist auch die Straubinger Bevölkerung gefragt: Gemeinsam mit den Medienpartnern soll ein Namenswettbewerb gestartet werden. „Voraussetzung ist dabei, dass ein Bezug zu Straubing oder einer Straubinger Persönlichkeit bestehen soll“, sagt Vorsitzender Josef Schachtner. Denn neben der züchterischen Aufgabe soll der Trine Simoni-Nachkomme auch ein Werbeträger für Straubing auf vier Hufen werden. Offiziell getauft werden soll das Fohlen dann im Rahmen eines Renntags im Frühsommer 2017 auf der Straubinger Rennbahn.

Foto: Trine Simone auf der Koppelanlage am Rande des Stallbereichs auf der Straubinger Rennbahn. Sie wurde im Frühjahr dem Deckhengst News of Hanke zugeführt und ist nun tragend. Damit aktiviert der Zucht- und Trabrennverein Straubing seine zwischen 1940 und den 70er Jahren betriebene Zuchttätigkeit.