Mobile Luftreinigungsgeräte – Thema bei der Grünen-Kreistagsfraktion
(ra) Für die Anschaffung von mobilen Luftreinigungsgeräten gibt es vom Freistaat eine Förderung von 50 Prozent pro Gerät, aber die restlichen Kosten sowie die relativ teuren Wartungs- u. Folgekosten der Luftreiniger muss der Sachaufwandsträger der Schulen, also der Kreis, bezahlen. Nun müssen auch im Landkreis Straubing-Bogen und in den Gemeinden die Entscheidungen für oder gegen die Geräte getroffen werden. Und hier gehen die Meinungen weit auseinander.
Zur Vorbereitung der Kreistagssitzung am Montag, 9. August, in der es ausschließlich um die Anschaffung dieser Luftreinigungsgeräten für die kreiseigenen Schulen geht, traf sich am Dienstag die Fraktion von B90/Die Grünen zur Beratung. Die Sitzung wurde notwendig, da der Kreisausschuss sich mit 7 zu 6 Stimmen für die Anschaffung dieser Geräte ausgesprochen hatte. Dafür ist ein Nachtragshaushalt notwendig. Deshalb muss nun der gesamte Kreistag darüber abstimmen.
Sehr verärgert über die Vorgehensweise der Staatsregierung und des Kultusministeriums zu diesem Thema zeigte sich Fraktionsvorsitzende Anita Karl. Unabhängig von den Folgekosten, die auf die Sachaufwandsträger zukommen, müssen sich aktuell Kommunalpolitiker*innen und die Verwaltung durch die verschiedenen wissenschaftlichen Studien arbeiten, die auch noch verschiedene Aussagen beinhalten.
„Wir sind alle keine Experten auf diesem Gebiet und ich hätte mir hier klare Empfehlungen aus dem Kultusministerium gewünscht“, so Karl. Außerdem unterstützt die Kreistagsfrakton die Forderung der bayrischen Grünen nach einer Kostenübernahme der Staatsregierung für diese Geräte zu 100 Prozent. Infektionsschutz und gute Luftqualität in Klassenräumen dürfen nicht abhängig von der Finanzkraft der Kommunen sein.
Die grüne Kreistagsfraktion hat sich klar für die Anschaffung der Luftreiniger entschieden. Die Mehrzahl der wissenschaftlichen Studien beschreibt eine sehr deutliche Aerosolverminderung in den Klassenräumen durch eine Kombination der bekannten Regeln und zusätzlichen Luftreinigungsgeräten. Natürlich muss auf eine entsprechende Qualität, Wartung und besonders auch auf geräuscharme Geräte geachtet werden.
„Kinder, Jugendliche und betreuende Eltern waren die Verlierer der Pandemie“, bilanzierte die Fraktionsvorsitzende. Die enormen Lernrückstände und die erheblichen psychosozialen Belastungen würden in den Familien noch lange nachwirken. Darum müssten jetzt alle Möglichkeiten genutzt werden, um den Schulbetrieb auch bei wieder steigenden Coronazahlen aufrecht zu erhalten.