Mangelnder Respekt vor den Ordnungshütern führten zu Angriffen gegen die Einsatzkräfte
(pol) Auch wenn die Polizeiinspektion Straubing am letzten Tag des Gäubodenvolksfestes insgesamt ein positives Resümee zu ziehen, während des Festes doch mangelnder Respekt vor den Ordnungshütern auf. Öfters habe es Angriffe gegen die Einsatzkräfte gegeben. Die hohe Polizeipräsenz sowie die selektiven Taschen- und Personenkontrollen seien aber von den und Festbesuchern durchwegs positiv aufgenommen.
Die Zahl der angezeigten Körperverletzungen zum Gäubodenvolksfest 2016 war deutlich rückläufig. Von den insgesamt 36 (66, Zahlen in Klammern, aus dem Vorjahr) Körperverletzungen ereigneten sich 16 (37) in der Innenstadt und 20 (29) am Festplatz. Zumeist verliefen die angezeigten Taten glimpflich. Größere Schlägereien blieben aus bzw. wurden von den Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes bereits abgefangen.
Freilich gingen nicht alle Auseinandersetzungen so verhalten ab wie der Fall eines 26-Jährigen. Dieser kam in der Nacht zum Montag (15. August) kurz nach 4 Uhr zur Polizeiinspektion Straubing und bestand auf die Aufnahme einer Anzeige wegen Körperverletzung. Seinen Angaben zufolge wurde er gegen 1.30 Uhr vor einer Disco in der Innenstadt bei einem Angriff verletzt. Ein unbekannter Täter hatte den jungen Mann mit Wasser bespritzt, weshalb er nun Schmerzen verspürte.
Täter mit steigendem Alkoholkonsum enthemmter
Besonders auffallend war, dass sich die Täter mit steigendem Alkoholkonsum zunehmend enthemmter zeigten. In diesem Zusammenhang ist auch die Gewalt gegen Polizisten ein Thema. Alkoholkonsum oder einfach mangelnder Respekt vor den Ordnungshütern führten zu Angriffen gegen die Einsatzkräfte. Mit drei (1) Anzeigen wegen Widerstandes gegen Polizeibeamte und vier Anzeigen wegen Beleidigung war hier eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr festzustellen.
Mit insgesamt 21 (29) Diebstählen auf dem Festplatz und in der Innenstadt waren die Anzeigen in diesem Bereich rückläufig. Überwiegend bevorzugten die Langfinger hierbei Geldbörsen und Mobiltelefone. Ein besonders hoher Diebstahlsschaden entstand bei zwei Delikten in der Ostbayernschau. In der Nacht zum 13. August hatten Unbekannte von einem Verkaufsstand in einer Ausstellungshalle Matratzen und Bettzubehör im Wert von rund 3.150 Euro gestohlen. Außerdem wurde vermutlich in der Nacht zum 17. August eine mit einem Stahlseil gesicherte Motorsense im Wert von etwa 1.200 Euro aus einem verschlossenen Zelt des Ausstellungsgeländes gestohlen.
Zahl der alkoholisierten Autofahrer stieg
Nach einer deutlichen Steigerung der Fahrraddiebstähle im vergangenen Jahr auf insgesamt sieben angezeigte Fälle, ist während dem Gäubodenfest 2016 ein Rückgang auf zwei Delikte zu verzeichnen.
Sowohl auf das Fahrrad als auch auf ein anderes Kraftfahrzeug hätte so mancher Verkehrsteilnehmer nach seinem Festbesuch wohl besser verzichtet. Bei 25 (22) Fahrzeugführern wurde bei Kontrollen festgestellt, dass sie die zulässigen Grenzwerte teils deutlich überschritten hatten. Ein (1) Verkehrsteilnehmer stand unter dem Einfluss von Drogen. Leider ereignete sich darüber hinaus auch ein (4) Unfall bei denen der Verursacher alkoholisiert war.
Sachbeschädigungen mehr als verdoppelt
Die angezeigten Sachbeschädigungen lagen mit 15 (6) Fällen erheblich über den Zahlen des Vorjahres. Die auf dem Festplatz vermissten fünf (3) Personen konnten allesamt wieder aufgefunden werden. In erster Linie wurden Kinder wieder mit ihren Eltern zusammengeführt.
Erneut wurde in diesem Jahr wieder eine große Anzahl von Gegenständen als verloren bzw. als gefunden gemeldet. Mit 118 (118) Fund- bzw. Verlustanzeigen lag der Wert exakt bei der Anzahl des Vorjahres. Alle nicht bei der Polizei abgeholten Gegenstände wurden dem Fundamt der Stadt Straubing übergeben.
Nebenveranstaltungen ohne erwähnenswerte Vorfälle
Neben dem Gäubodenvolksfest hatte die Polizeiinspektion Straubing auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Nebenveranstaltungen zu betreuen. Der „Festauszug“ am ersten Freitag, die Lampionfahrt an der Donau mit dem Niederfeuerwerk und das Prachtfeuerwerk am letzten Festabend werden hier nur exemplarisch für die vielen weiteren Veranstaltungen angeführt, bei denen die Polizei gefordert war. Im Rahmen der jeweiligen Veranstaltungen kam es trotz der teilweise sehr hohen Besucherzahlen zu keinen erwähnenswerten Vorfällen.
In der Zeit von 9 Uhr bis etwa 2 Uhr war die Volksfestwache wieder von Kräften der Polizeiinspektion Straubing und Unterstützungskräften der Bereitschaftspolizei sowie des Operativen Ergänzungsdienstes Straubing besetzt. Tatkräftige Unterstützung erhielten die Beamten der Polizeiinspektion Straubing auch im Bereich der Innenstadt und im Umfeld des Festplatzes durch die Kollegen der Bereitschaftspolizei, der Operativen Ergänzungsdienste aus Landshut und Passau und Kollegen weiterer niederbayerischer Dienststellen.
Verkehr nahezu reibungslos – kaum nennenswerte Behinderungen
Der Pkw-Verkehr verlief während der gesamten Volksfestzeit nahezu reibungslos. Während der gesamten Zeit des Gäubodenvolksfestes kam es kaum zu nennenswerten Verkehrsbehinderungen. Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre und der neuen Regelung für die Reisebusse wurde auf die An-und Abfahrt besonderes Augenmerk gelegt. An den Samstagen wurden jeweils zirka 100 Reisebusse gezählt.
Erneut zeigte sich die Videoüberwachung als ein äußerst hilfreiches Einsatzmittel. Insgesamt konnten fünf (5) Vorfälle aufgezeichnet werden, die für eine spätere Strafverfolgung von Bedeutung sind. Zahlreiche Streitigkeiten wurden dank der Videoüberwachung vorzeitig entschärft.