Gäubodenvolksfest: Weniger Einsätze für die Sanitäter des BRK
(ra) Nach elf Tagen Volksfest zogen am Montag die Vertreter der Volksfestwache des Bayerischen Roten Kreuzes zufrieden Bilanz. Mit rund 1350 Behandlungen lagen die Zahlen um rund 150 niedriger als noch im Vorjahr. Dabei hielten sich kleinere Hilfeleistungen wie Pflaster die Waage mit größeren Einsätzen.
Auch in diesem Jahr erlebten die Helfer wieder alle Arten der Verletzungen und Krankheiten – vom Insektenstich bis zum Schädel-Hirn-Trauma. 133 Personen mussten dabei vom Festplatz oder der Ostbayernschau in die Wache transportiert werden (-53 Prozent) und 74 kamen ins Krankenhaus (-32 Prozent).
Besonders auffällig: die Zahl der Alkoholeinsätze war in diesem Jahr deutlich geringer als 2015. Waren es im Vorjahr 71, so sind es in diesem Jahr 54. Das bewertet Gesamteinsatzleiter Martin Schmauser positiv.
Syrischer Arzt als Praktikant am Volksfest
Insgesamt hatte das BRK Straubing-Bogen in diesem Jahr über 180 Helfer im Einsatz. Sie leisteten über 5200 Stunden ehrenamtliche Arbeit und sicherten auch den Auszug und die Lampionfahrt ab, freut sich Kreisbereitschaftsleiter Hans Kienberger. Zusätzlich unterstützten 24 Ärzte die Arbeit in der Festwache. Mit dem speziellen Volksfestrettungswagen waren die Sanitäter nicht nur am Fest und der Ostbayernschau unterwegs, sondern halfen auch rund zehn Mal in Stadt und Landkreis aus
Mit Ayman Alkharasan half ein angehender syrischer Arzt vier Tage auf der Festwache aus. Er befindet sich derzeit im Asylanerkennungsverfahren. Nach seinem Praktikum bedankte er sich sehr herzlich bei den Verantwortlichen und kündigte an, künftig ehrenamtlich beim Roten Kreuz helfen zu wollen.
Pilotprojekt SanCarts ein voller Erfolg
In diesem Jahr testete das Bayerische Rote Kreuz erstmals umgebaute Golf-Wagen als Einsatzmittel. Die Vorteile gegenüber den SegWays zeigten sich schnell: Die Helfer hatten sofort eine Trage am Einsatzort und konnten die Patienten schneller in die Festwache bringen. Außerdem reagierten die Festbesucher äußerst positiv auf die neuen Fahrzeuge. Im kommenden Jahr sollen die SanCarts und die Einsätze weiter verfeinert werden, kündigt Kreisgeschäftsführer Jürgen Zosel an, der die Idee für dieses neue Einsatzmittel hatte.
Auch kuriose Einsätze gehören zum Gäubodenvolksfest: Die Helfer des Roten Kreuzes sind nicht nur für die sanitätsdienstliche Versorgung zuständig. Unter anderem halfen sie in dieser Woche einer Rollstuhlfahrerin, deren Akku den Geist aufgegeben hatte. Mit etwas Organisationsgeschick konnten die Helfer den Rollstuhl wieder fit machen. Die Besucherin konnte überglücklich die Heimreise antreten.