17. April 2025
Straubing

Leitbetriebe der regionalen Holzbranche befassen sich mit Mitarbeitersuche

(ra) Bei einem Treffen des Netzwerks Forst und Holz am Dienstag bei C.A.R.M.E.N. e. V. in Straubing holten sich regionale Leitbetriebe der Holzbranche Anregungen zur professionellen Mitarbeitersuche bei einem Headhunter und verweisen auf das enorme Zukunftspotenzial ihrer Branche.

14.000 Menschen in Niederbayern haben bereits heute einen Beruf in der Holzbranche. Rund 500 davon bei den anwesenden Partnern im Netzwerk Forst und Holz. Damit die Nachfrage nach Holz und Holzprodukten auch dauerhaft befriedigt werden kann, bemüht sich die Branche um noch mehr Arbeitskräfte und so stehen die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) plötzlich im Wettbewerb mit der Industrie, die ihrerseits auf die im Handwerk ausgebildeten Kräfte setzt.

Grund genug für das Netzwerk Forst und Holz beim C.A.R.M.E.N. e.V., zu einem Themenabend einzuladen, bei dem die Frage im Mittelpunkt steht: „Was kann die Holzbranche von den Methoden zur Mitarbeiterfindung und Mitarbeiterbindung von der Industrie lernen?“ Als Diskussionspartner und Impulsgeber konnte Marcus R. Niedermeier von HCN-HolzConsultingNiedermeier gewonnen werden, der in München eine Personal- und Unternehmensberatung, speziell für die Holzbranche, führt.

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Niedermeier stellt fest, dass sich die Holzbranche vom Arbeitgebermarkt zum Bewerbermarkt entwickelt hat: Ob Lehrling oder berufserfahrener Ingenieur: Die Auswahl für Arbeitnehmer ist derzeit hoch und so gewinnt der attraktivste Betrieb. Daher ist es auch für Handwerksbetriebe wichtig, die Vorteile des eigenen Unternehmens im Speziellen, sowie der Holzbranche im Allgemeinen, permanent zu kommunizieren. Zum Beispiel können kleinere Firmen mit flexiblen Firmenfahrzeugregelungen punkten, da diese in der Industrie oft sehr strikt geregelt sind.

Auch bei der Lehrlingsgewinnung, reicht es schon lange nicht mehr aus, auf genügend Lehrwillige vom Ort des Firmensitzes zu hoffen. Jugendliche sind heute deutlich mobiler und Industriebetriebe bieten kostenlose Bus-Transfers vom Wohnort zu den großen Industrieanlagen. Da können Handwerksbetriebe mit einem deutlich höheren Erlebniswert Ihrer Ausbildung punkten, schließlich werden Lehrlinge von Anfang an den Betriebsalltag eingebunden. Noch immer haftet der Holzbranche ein verstaubtes Image an. Längst überholt, wie die Teilnehmer betonen. Denn in der Holzbranche führt die zunehmende Technisierung zu einer selbstverständlichen Nutzung der Computertechnik in allen Phasen der Auftragsbearbeitung.

[the_ad id=“8202″]Die Arbeitswelt der Holzprofis verlangt nicht nur, aber auch hochqualifizierte Mitarbeiter. Mit ein Grund, warum viele Betriebe auf das duale Studium setzen. Handwerkliches Geschick, Kreativität und Unternehmertum, statt stures Abarbeiten immer gleicher Handgriffe, sind gefragt. Die Holzbranche bietet nicht nur einen Job, sondern langfristige Perspektiven mit Aufstiegschancen vom angelernten Maschinenhelfer bis zum eigenverantwortlichen Unternehmer.
Wichtig ist es, so Niedermeier, den Mitarbeitern Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung zu bieten und zum Beispiel Verantwortung für Projekte und Personal zu übertragen. Um herauszufinden wer dafür geeignet ist, haben sich auch im Handwerk Mitarbeitergespräche mittlerweile fest etabliert.

Auch die Nutzung der sozialen Medien ist ein wichtiges Kettenglied bei der Mitarbeitersuche und der Mitarbeitersicherung. Hier gibt es gute Möglichkeiten potentiellen Bewerbern, aber auch jenen, die mit handwerklicher Ausbildung in der Industrie arbeiten und zurück ins Handwerk wollen, die Vorzüge der eigenen Firma ins Bewusstsein zu rufen. Entschließen sich Firmen die Dienste von Unternehmens- und Personalberatern in Anspruch zu nehmen, ist es wichtig, auf deren Branchenerfahrung, Professionalität und Neutralität zu achten.