Leisten-, Narben- oder Nabelbruch?
(ra) Bauchwandbrüche zählen weltweit zu den am häufigsten durchgeführten operativen Eingriffen. Bei einer Informationsveranstaltung am Samstagvormittag im großen Hörsaal des Krankenhauses Landshut-Achdorf stellten die verantwortlichen Operateure das Hernienzentrum Niederbayern und die Behandlungsmöglichkeiten vor.

Interessiert verfolgten die Besucher die Vorstellung des Hernienzentrums Niederbayern durch den Ärztlichen Direktor und Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie am Krankenhaus Landshut-Achdorf, Prof. Dr. Johannes Schmidt sowie PD Dr. Lorenz Stötter von der Chirurgischen Praxisklinik Landshut. Mit dem gelben Überweisungsschein des Hausarztes können sich Patienten mit Brüchen am Hernienzentrum Niederbayern vorstellen. Die verantwortlichen Ärzte entscheiden dann je nach individuellem Befund, ob eine stationäre oder ambulante Operation des Bruches erforderlich ist, berichtete Prof. Dr. Schmidt.
Als verantwortliche Operateure sind Prof. Dr. Johannes Schmidt sowie der Chefarzt der Notaufnahme, Dr. Harald Dietz vom Krankenhaus Landshut-Achdorf neben PD Dr. Lorenz Stötter und Dr. Marc Junger aus der Chirurgischen Praxisklinik Landshut im Hernienzentrum Niederbayern tätig. Beide Einrichtungen haben jahrzehntelange Erfahrung in der ambulanten und stationären Versorgung von Bauchwandbrüchen und ergänzen sich optimal. Prof. Schmidt und PD Dr. Stötter stellten die modernen Verfahren vor, die heute zur Diagnose und Behandlung von Brüchen zur Verfügung stehen.
Dr. Marc Junger sprach in seinem Vortrag über den Leistenbruch und die Behandlung und stellte verschiedene Operationsmethoden anhand von Praxisbeispielen vor. Dr. Harald Dietz sprach abschließend über den Narbenbruch. „Nach einer ausführlichen Beratung und wenn keine medizinischen Gründe dagegensprechen, würde ich bei einem Narbenbruch immer zu einer Operation raten“, sagte Dr. Dietz und sprach über die Einschränkungen und Probleme, die Brüche bei den Betroffenen auslösen können. Vorab werde im Hernienzentrum Niederbayern ausführlich über die verschiedenen offenen oder minimal-invasiven Operationsmethoden gesprochen und die für den Patienten individuell beste Behandlung gemeinsam festgelegt.
Dr. Dietz gab auch einen Überblick über die Netze, die als Implantate zur Behandlung eines Bruches eingesetzt werden. Neue, resorbierbare Netze, die sich selbst auflösen, finde er grundsätzlich gut, sagte Dr. Dietz, jedoch fehlten bislang Erfahrungwerte. Die Frage aus dem interessierten Publikum, ob ein Bruch in Vollnarkose oder mit einer regionalen Anästhesie erfolgen könne, sei grundsätzlich von der körperlichen Verfassung und der individuellen Bruchdiagnose abhängig, beantworteten die Ärzte. Die Operation unter Vollnarkose bedeute für den Patienten meist weniger Stress, berichtete Dr. Junger aus seinen Erfahrungen.