8. Mai 2025
Landshut

Klinikum Landshut: 300 Mitarbeiter verabschieden sich von Prof. Holstege

(ra) „Ach Axel sei nicht traurig“, sang der Klinikums-Chor am letzten Mittwochabend in den Bernlochner Stadtsälen. „Die Zukunft soll sein voller Glück, wir danken Dir“. Rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren gekommen, um sich von ihrem Ärztlichen Direktor und Chefarzt Prof. Dr. Axel Holstege zu verabschieden. Nach 19 Jahren dankten ihm Oberbürgermeister Hans Rampf, Geschäftsführer Nicolas von Oppen, die Kollegen des Klinikums, niedergelassene Ärzte, Wegbegleiter und Patienten. Gleichzeitig stellte der neue Ärztliche Direktor Prof. Stephan Holmer, den neuen „Leberpapst“ des Klinikums vor, nämlich Prof. Dr. Matthias Dollinger, der zuletzt am Universitätsklinikums Ulm tätig war.

Holstege stammt gebürtig aus Bergheim in der Nähe von Köln. Aufgrund seiner späteren erfolgreichen Tätigkeit in Regensburg wurde Prof. Holstege 1997 auf die Chefarztposition der Medizinischen Klinik I im Klinikum Landshut berufen. Die Klinik vertritt heute die Bereiche Infektionskrankheiten, Diabetologie, Endokrinologie, Rheumatologie, Nierenheilkunde und Leberheilkunde. Zu seinen beispielhaften Leistungen gehörten in Landshut der Aus- und Aufbau der endoskopischen Abteilung. Er führte modernste Behandlungsverfahren wie z .B. die Minilaparoskopie, die Kapselendoskopie oder Chromoendoskopie ein – dabei immer so schonend wie möglich für den Patienten. In seiner Funktion als Leiter des Zentrallabors hat Prof. Holstege das Spektrum stetig erweitert und die automatisierte Analytik vorangetrieben.

Darüber hinaus hat sich Holstege auch über die Grenzen von Landshut hinaus verdient gemacht, z. B. im Berufsverband der Deutschen Internisten. So war er beispielsweise an der Entwicklung der deutschen Leitlinien zum Darmkrebs, zum Aszites und zur Divertikelkrankheit beteiligt. „Leitschnur für all sein professionelles Handeln war für Holstege immer die wissenschaftliche Wahrheit, das Wohl der Patienten und die Gerechtigkeit“, so Prof. Volker Groß, ehemaliger Kollege und Laudator von Prof. Holstege. „Sein moralischer Kompass war stets der Wegweiser für sein Handeln“.

Geschäftsführer Nicolas von Oppen verabschiedete Chefarzt Prof. Holstege mit der Lebensphilosophie des Rheinländers „Et kütt wi et kütt, et hätt noch immer jot jejange“. „Es kommt so, wie es kommen soll, wird schon gut gehen“. Den Menschen in Landshut und der Region habe er einen großen Dienst erwiesen. Unzähligen Patienten hat er sich angenommen, leistete Beistand, oftmals weit über seine ärztliche Tätigkeit hinaus. Auch die Ausbildung lag ihm sehr am Herzen. „Rund 200 Assistenzärzte bildete er in den 19 Jahren aus“, so Oberbürgermeister Hans Rampf. Seit 2009 trug Holstege als Ärztlicher Direktor nochmals eine besondere Verantwortung für das Klinikum. Maßgeblich war er daher auch an der strategischen Entwicklung des Klinikums beteiligt. „Sie haben für große Kontinuität und höchste Qualität gesorgt“, so von Oppen.

In die Fußstapfen von Prof. Holstege tritt ab 1. Juli 2016 Prof. Dr. Matthias Dollinger. Der gebürtige Mittelfranke ist in München aufgewachsen und hat dort auch sein Medizinstudium abgeschlossen. Es folgte ein Auslandsaufenthalt von neun Jahren in Edinburgh, Schottland, wo Dollinger wissenschaftlich und klinisch tätig war. Im Jahr 2003 erlangte er die Qualifikation zum Internisten, 2005 zum Gastroenterologen. Der folgende neunjährige Lebensabschnitt führte ihn an die Martin-Luther-Universität in Halle. Dort war er leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik I, Leiter der Endoskopie sowie später kommissarischer Klinikleiter. 2012 wechselte er als Leiter für die Leberheilkunde an das Universitätsklinikum Ulm. Zu seinen weiteren Qualifikationen gehören ein DEGUM-Zertifikat der Sonographie, die Zusatzbezeichnung Proktologie und medikamentöse Tumortherapie. Sein medizinischer Schwerpunkt liegt auf den interventionellen Verfahren an den Gallenwegen, der Bauspeicheldrüse, des Darms, der Leber und in der Behandlung von gastrintestinalen Tumoren. „Dollinger hat große wissenschaftliche Expertise, die national und international gefragt ist, seine Publikationsliste ist dementsprechend lang“, so Holmer.