JU fordert Stärkung der dualen Berufsausbildung
(ra) Der Mangel an Fachkräften stand am Freitag im Mittelpunkt der Sitzung des JU-Kreisverbandes Straubing-Bogen, die im Landgasthof Wurm in Bärndorf (Stadt Bogen) stattfand. Der Kreisvorsitzende und Kreisrat Max Höcherl hatte dazu als Referenten den Vorsitzenden des Landesausschusses für Berufsbildung der Bayerischen Staatsregierung, Reinhard Böckl, eingeladen. Der JU-Kreisverband möchte sich stärker mit dem Thema Fachkräftesicherung auseinandersetzen und einen zielführenden gesellschaftlichen Beitrag für die Region leisten.
Reinhard Böckl betonte, dass die Zukunft der Region insbesondere von der Qualifikation der hier lebenden Menschen abhänge. In Bayern könnten derzeit nur zwei von drei Ausbildungsplätzen besetzt werden. Es fehle also nicht an einem Angebot, sondern vielmehr an der Nachfrage durch die jungen Menschen. Die Teilnehmer der Sitzung waren sich schnell einig, dass den Eltern bei der Berufswahl der Jugendlichen eine Schlüsselrolle zukomme. Die Verantwortlichen in Politik seien gefordert, der Gesellschaft und besonders den Jugendlichen wieder mehr die Chancen einer beruflichen Qualifizierung zu verdeutlichen. „Gerade im Ostbayerischen Raum, der geprägt ist von starken und krisenfesten mittelständischen Unternehmen, ist es wichtig, jahrhundertlange Handwerkstradition zu unterstützen und zu fördern“, so der stellvertretende JU-Kreisvorsitzende und Stadtrat von Bogen, Josef Brunner.
Für uns alle ist es unfassbar, was sich derzeit in Europa abspielt. Unser Mitgefühl und unsere uneingeschränkte Solidarität gehören der ukrainischen Bevölkerung.
Max Höcherl, Kreisvorsitzender der JU Straubing-Bogen
Reinhard Böckl zeigte Vorschläge auf, die Attraktivität der beruflichen Bildung steigern zu können. „Die Möglichkeiten dafür sind durch das Berufsbildungsgesetz bereits gegeben und müssten nur genutzt werden“, appellierte er. Dabei sollten die Aufgaben der Berufsschule in den Kernpunkten neu definiert werden. Warum sollte zum Beispiel die technische Ausstattung der beruflichen Schulen nicht für die Fortbildung genutzt werden? Warum sollten Berufsschulen für leistungsstarke Auszubildende das Angebot im Bereich der Fortbildung nicht erweitern? Entsprechende Kompetenzen und die nötige Motivation seien bei den Lehrer*innen vorhanden. „Vor allem auch ökonomisch ist es sehr sinnvoll die vorhandenen Räumlichkeiten für berufliche Fortbildungen zu nutzen“, erklärte Böckl.