Insektenfreundlichere Mäharbeiten am Rande der Kreisstraßen
(ra) Der Insektenrückgang und der Verlust natürlicher Lebensräume sorgen auch für besondere Herausforderungen und Neubewertungen bei der Gestaltung und Pflege kommunaler Flächen. Der Landkreis mit seinen Liegenschaften und dem Unterhalt des Straßenbegleitgrüns an den Kreisstraßen hat dabei eine wichtige Vorbildfunktion. Deshalb ließ sich Landrat Josef Laumer am Mittwoch auch vor Ort an der Kreisstraße SR 12 zwischen dem Hafen Straubing-Sand und der Donaubrücke Bogen von Harald Götz (Kreisfachberater) und Matthias Linsmeier (Leiter Landkreis-Bauhof Ittling) persönlich in der Praxis die umgestellten Mäharbeiten erklären.
„Alleine schon wegen der Länge des Kreisstraßennetzes von rund 543 Kilometern und des daran anschließenden Begleitgrüns kommt diesen Flächen eine große Bedeutung als Lebensraum und Wandermöglichkeit von Insekten zu“, so Landrat Josef Laumer. Deshalb soll zukünftig an den Kreisstraßen nur noch dort, wo es die Verkehrssicherheit erfordert, mehrmals jährlich gemäht werden. Weiter vom Fahrbahnrand entfernte Flächen können dann auch ungemäht über den Winter stehen bleiben und dienen so den Insekten als wertvoller Rückzugsraum. Hier bieten sich vor allem Flächen an, wo keine Konflikte mit Beikräutern in zum Beispiel unmittelbar angrenzenden Ackerflächen zu erwarten sind, wie dies eben an der SR 12 durch einen parallel verlaufenden Feldweg der Fall ist.
„Dadurch können wertvolle Strukturen für Insekten am Straßenrand erhalten werden“, betonte Kreisfachberater Harald Götz. „Ich freue mich, dass bei uns die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Stellen so hervorragend klappt“, machte Landrat Josef Laumer mit Blick auf die unkomplizierte Zusammenarbeit zwischen Tiefbauverwaltung und Kreisfachberatung deutlich, zumal sich auch der Landschaftspflegeverband als wertvoller Ratgeber unterstützend mit einbrachte. „Das ist wirklich eine enge und sehr gute Teamarbeit“, bestätigte auch Matthias Linsmeier.
Mit der Kreisverkehrsfläche am Friedenhainsee, einer Fläche am Ortsausgang von Parkstetten und dem Kreisverkehr in Kleinlintach hat der Landkreis bereits in der jüngsten Vergangenheit mit entsprechenden Ansaaten Flächen artenreicher gestaltet und damit für Insekten aufgewertet. „Wir tun in diesem Bereich unser Möglichstes und es wurde ja auch bereits ein Öko-Mähkopf für den Kreisbauhof angeschafft, der eine schonendere Mulchmahd ermöglicht. Wir werden also zumindest teilweise auch die Mähtechnik umstellen“, so Landrat Josef Laumer.