Bogen

Gemäldeausstellung von Monika Töpl und Marianne Winter an der Klinik Bogen

(ra) Der Verein der Freunde und Förderer der Klinik Bogen e. V. hat am Dienstagabend an der Klinik Bogen mit einer Vernissage die neue Gemäldeausstellung von Monika Töpl und Marianne Winter eröffnet. Wilhelm Lindinger begrüßte als Fördervereinsvorsitzender die kunstinteressierten Besucher und stellte die beiden Mitglieder des Kunstvereins Deggendorf und Regenbogenvereins Plattling vor, die schon an zahlreichen Ausstellungen mitgewirkt haben.

Beide haben sich über ihr Hobby oder besser gesagt, ihre Leidenschaft zu malen, kennengelernt. Seit mehr als 15 Jahren stellen sie gemeinsam aus. Der Vorsitzende bedankte sich für die Bereitstellung der Bilder, die zum Verweilen einladen und einen wertvollen Beitrag zum Wohlbefinden der Patienten leisten sollen.

Marianne Winter (Mitte) mit Besuchern ihrer und Monika Töpls Gemäldeausstellung, darunter Fördervereinsvorsitzender Wilhelm Lindinger (linkd) und stellvertretender Kreiskliniken-Vorstand Christian Schwarz (2. v. l.).

Auf Bildtitel oder ein Ausstellungsmotto haben beide Künstlerlinnen bewusst verzichtet, um die Phantasie der Betrachter nicht zu lenken oder einzuschränken. Die Malstile sind sich sehr ähnlich und jede verfügt für sich über ein sehr vielfältiges Gestaltungsspektrum. Große Gemeinsamkeiten bestehen in der gestalterischen Ausdrucksweise, was die gegenseitige Inspiration durch das gemeinsame Arbeiten durchleuchten lässt.

Marianne Winter führte persönlich durch die Ausstellung und beantwortete Fragen zum Entstehungsprozess der Bilder, zu den Motiven und Inspirationen sowie zu den verwendeten Maltechniken. Sie schilderte ihre positiven Erfahrungen bereits beim Bilderaufhängen: Hierbei hatten Patienten ganz spontan ihre Freude über die Gemälde geäußert.

Die Besucher erfuhren außerdem, dass die Malerinnen oft ganz unvoreingenommen an die Leinwand herangehen und sich vom Prozess überraschen lassen. „Aus einem orangen Bild kann am Ende auch noch ein grünes werden“, erklärte Marianne Winter. Nach Herzenslust arbeiten sie neben Farbe auch Strukturpaste, Sand, Blattmetall und Stoffe ein.

Mit Gemälden ganz in Grün, der allseits beliebten „Farbe der Hoffnung“ beginnt auch der Weg durch die Ausstellung. Es folgen sehr vielfältige Bilder, die das gesamte Farb- und Formspektrum abdecken: Gegenständliches wie frühlingsfrische Blumen gibt es dort ebenso zu sehen wie Stilleben, einen winterlichen Hirsch, Farbformen, die mit etwas Phantasie Gegenständliches erahnen lassen, und auch komplett abstrakte Bilder. Die Stimmungen reichen von strahlend hell bis tiefdüster, von kräftig und kontrastreich bis hin zu Ton in Ton mit einzelnen kleinen Farbakzenten, die dann umso stärker leuchten. Marianne Winter liebt Erdtöne. Darin kommen metallische Elemente und Strukturen, Blattgold, Silber oder Kupferfarbe besonders gut zur Geltung.

Mut beweisen beide Künstlerinnen aber immer wieder auch zu großflächigen leuchtenden Farben. Auch mal von den eigenen Lieblingsfarben abrücken, sich über den Tellerrand hinauswagen und dafür andere Betrachter begeistern: darin besteht laut Winter das Geheimnis der großen Vielseitigkeit. Nicht alles sei jedermanns Sache, müsse es auch gar nicht sein. „Oft begeistern sich Menschen für Bilder, die man selbst gar nicht unbedingt als ‚schön’ bezeichnen würde“, stellte sie fest.

Vielfalt herrscht auch bei den Formaten, so dass für jede noch so große oder kleine Wand und für nahezu jeden Geschmack etwas Passendes dabei ist. Man kann sich vorstellen, dass die Bilder mit antiken Möbeln ebenso harmonieren wie mit moderner Einrichtung. Ein Stillleben im extremen Hochformat zwischen zwei Türen ließ die Betrachter schmunzelnd übereinstimmen, dass fast jeder im eigenen Haus einen solchen schmalen aber noch kahlen Winkel besitzt.