Geiselhöringer bei bundesweiter Razzia gegen Rechte festgenommen
(jh/ra) Bei einer Razzia gegen Mitglieder der verbotenen rechtsextremistischen Vereinigung „Blood & Honour“, die in insgesamt fünf Bundesländern stattfand, haben die Beamten auch einen Mann aus Geiselhöring in Hessen festgenommen.
Die Beamten suchten dabei vor allem nach Musik-CDs mit verbotenem Rechtsrock-Liedgut und Fan-Artikel mit verbotenen rechtsradikalen Symbolen. Vier Haftbefehle wurden dabei vollstreckt. Auch in Geiselhöring (Landkreis Straubing-Bogen), in Bad Reichenhall und Schönau am Königssee (jeweils Berchtesgadener Land) sowie in Oberaudorf (Landkreis Rosenheim) wurden Wohnungen durchsucht.
Acht Durchsuchungen fanden in Bayern, drei in Thüringen, zwei in Baden-Württemberg und je eine in Hessen und Sachsen-Anhalt statt. Dabei wurden auch vier Haftbefehle vollstreckt. Die in Geiselhöring und Oberaudorf wohnhaften Männer wurden festgenommen.
Die bundesweite Durchsuchung von Wohnungen und Häusern fand im Rahmen von Ermittlungen gegen zwölf Beschuldigte wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen ein Vereinigungsverbot statt, wie die Generalstaatsanwaltschaft München und das Polizeipräsidium Niederbayern gemeinsam mitteilten.
Blood and Honour ist ein rechtsextremes Netzwerk, das es sich u. a. zur Aufgabe gemacht hat, neonazistische Bands miteinander zu koordinieren und die nationalsozialistische Ideologie zu verbreiten. Weltweit ist von bis zu 10.000 Mitgliedern auszugehen. Mit Combat 18 besteht ein „bewaffneter Arm“ von Blood and Honour, der vor allem in Großbritannien und Skandinavien aktiv ist, aber auch in Deutschland Anhänger hat. In Deutschland ist Blood and Honour seit 2000 verboten.
Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern auf Nachfrage gegenüber Medien bestätigte, gehörte auch eine Wohnung in Geiselhöring zu den Zielobjekten. Der in Geiselhöring wohnhafte Mann wurde in Hessen festgenommen. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, durch den Aufbau einer Verwaltungsstruktur der „Blood & Honour Division Deutschland“ mit Sektionen in Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen und Mitteldeutschland das Ziel verfolgt zu haben, die seit dem Jahr 2000 verbotene Organisation in Deutschland wieder zum Leben zu erwecken.