Fridays for Future bekommt in Straubing Unterstützung
Die Straubinger Stadtentwässerung und Straßenreinigung (SER), ein Eigenbetrieb der Stadt Straubing informieren am Freitag, 10. Mai auf dem Stadtplatz gemeinsam mit dem ZAW-SR und der Metzgerei Naber über die Vermeidung von (Mikro-)Plastik. Die Veranstalter verbinden die Aktion damit mit der Bewegung „Friday-for-Future“.
Zwischen 9.30 Uhr und 12.30 Uhr werden SER, ZAW-SR und die Metzgerei Naber auf dem Stadtplatz mit einem Infostand aufzeigen, wie jeder einzelne zur Vermeidung von (Mikro-)Plastik beitragen kann und welche Bedeutung die Boden- und Gewässerreinhaltung auch für regional angebaute Lebensmittel hat.
In Begleitung ihrer Lehrkraft informieren sich an dem Infostand Schulklassen zu den Themen Klärschlamm, Mikroplastik und Verpackungsmüll. Welche (Schad-) Stoffe stecken im Klärschlamm? Was ist Mikroplastik, worin steckt es und wie kann es vermieden werden? Welche Alternativen gibt es zum Plastikmüll und warum ist die Vermeidung von Plastik im Hinblick auf die Gewässer- und Bodenreinhaltung auch für unsere regionalen Lebensmittel wichtig?
Umweltschutz ist ein Thema, das jeden einzelnen von uns etwas angeht. Initiiert durch die schwedische Schülerin Greta Thunberg entwickelte sich mit Friday-for-Future eine weltweite Bewegung: Demonstrieren für den Umweltschutz und für die Einhaltung der Klimaziele. Sicherlich eine Bewegungsgrund, den so Mancher als Argument fürs Schule schwänzen verwendet und damit nur wenig zum Umwelt- und Klimaschutz beiträgt. Globale Schädigungen des Ökosystems, wie die Vermüllung der Weltmeere mit Plastik, sind in aller Munde. Weniger offensichtlich ist jedoch die Verschmutzung heimischer Gewässer und der landwirtschaftlich genutzten Böden mit Plastikmüll, Arzneimittelrückständen, Schwermetallen und weiteren Schadstoffen.
Die SER setzt sich bereits seit 2001 dafür ein, dass Klärschlamm nicht mehr auf die fruchtbaren Felder des Gäubodens als Dünger ausgebracht wird und diese somit verunreinigt. Klärschlamm ist der Reststoff aus der Abwasserreinigung und beinhaltet beispielsweise Mikroplastik. Wegen seiner schmirgelnden Wirkung findet Mikroplastik vor allem bei kosmetischen Produkten wie Zahnpasta, Duschgel oder Peelings seinen Einsatz. Über die Kanalisation gelangen die winzigen Plastikpartikel zusammen mit dem Abwasser ins Klärwerk, wo im Klärungsprozess rund 98 Prozent im Klärschlamm zurückbleiben.
Bei landwirtschaftlicher Ausbringung des Klärschlamms als Dünger wird der Boden nicht nur durch Mikroplastik verunreinigt. Arzneimittelrückstände, Schwermetalle, Chlor, Schwefel sowie Bakterien und Keime gelangen über den Klärschlamm in die Ackerböden und somit in die Nahrungskette. Neben Schadstoffen enthält Klärschlamm zudem den lebensnotwendigen und endlichen Rohstoff Phosphor. Der Klärschlamm aus Straubing und der Umgebung wird über die Mitverbrennung in Kohlekraftwerken und der Zementindustrie entsorgt. Dabei werden jedoch nicht nur die enthaltenen Schadstoffe zerstört, auch der wertvolle Phosphor geht verloren. Die SER stellt den Schülern ihr Konzept zur Rückgewinnung dieses wertvollen Rohstoffes vor und erläutert, warum Phosphor für Menschen, Tiere und Pflanzen lebensnotwendig ist.
Auch durch die Vermeidung von Plastik und Verpackungsmüll kann jeder einzelne von uns einen Beitrag für den Umweltschutz leisten. Der ZAW Straubing informiert die Schüler mit wertvollen Tipps und Tricks über die Vermeidung von Plastik im Alltag. Den Vortrag wird durch eine kleine Stärkung der Metzgerei Naber abgerundet, der seine Rohstoffe und Lebensmittel für seine Metzgerei und Catering regional bezieht.