Franz-Xaver Holmer auf der Flucht von Lkw angefahren – Was geschah Stunden vorher?
(jh/pol)) Bevor am späten Freitagabend die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Niederbayern in Straubing davon informiert wurde, dass der gesuchte Franz-Xaver Holmer aus Niederwinkling in Günzburg gefunden wurde, hatte sich in Schwaben offensichtlich einiges ereignet. Zumindest wirft es bei den Ermittlern noch eine Reihe von Fragen über den zwischenzeitlichen Verbleib des 39-Jährigen auf, der dringend verdächtigt wird, am Mittwoch in Oberzeitldorn seine Ex-Geliebte und deren ungeborenes Kind getötet zuhaben.
So viel steht aber bereits fest: Franz-Xaver Holmer wurde am Freitagvormittag von Straßenarbeitern, die an der A7 bei Illertissen (Landkreis Neu-Ulm) Arbeiten durchführen, schlafend auf dem Grünstreifen entdeckt und angesprochen. Holmer hatte zu diesem Zeitpunkt eine leichte Verletzung im Kopfbereich, war offensichtlich stark alkoholisiert und trug keine Ausweispapiere bei sich. Beamte der Memminger Autobahnpolizei übergaben ihn dem Rettungsdienst, der ihn zur Ausnüchterung und Behandlung in ein Krankenhaus brachte.
Da er sich dort verbal aggressiv und behandlungsunwillig zeigte, wurde der zunächst Unbekannte in die Neurologie des Bezirkskrankenhauses Günzburg verlegt, das er gegen 18 Uhr selbst verließ. Wegen noch ausstehender wichtiger Untersuchungen, informierte das Krankenhauspersonal die Günzburger Polizei, die eine Vermisstensuche einleitete. Mehrere Streifenfahrzeuge, Diensthundeführer und ein Polizeihubschrauber kamen dabei zum Einsatz.
Noch während die Suche nach dem Vermissten lief, wurde der Polizei der Zusammenstoß zwischen einem Fußgänger und einem Lkw auf der Bundesstraße 16 bei Günzburg mitgeteilt. Der Fußgänger war vom rechten Windabweiser des Lkw erfasst und verletzt worden. Er musste mit Verdacht auf leichte Brustkorbfraktur und Prellungen vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden. Bei ihm handelte es sich um Franz-Xaver Holmer, der zuvor das Bezirkskrankenhaus verlassen hatte und deswegen gesucht wurde.
Der genaue Unfallhergang, der sich kurz nach 20 Uhr auf der B16 an der Unterführung zur Augsburger Straße ereignete, ist noch Ermittlungsgegenstand der dortigen Polizei.
Im Laufe des Abends war es schließlich Beamten der Günzburger Autobahnpolizei gemeinsam mit dem Günzburger Krankenhauspersonal gelungen, die Identität des Mannes festzustellen. Dabei stellte sich heraus, dass es sich um den 39-jährigen Franz-Xaver Holmer handelt, nach dem die niederbayerische Kriminalpolizei Straubing fahndete.
Nachdem den Beamten die Identität bekannt geworden war, setzte sich der Kriminaldauerdienst der Kripo Memmingen kurz darauf mit den Ermittlern der Kripo Straubing in Verbindung. Der Tatverdächtige befindet sich nicht mehr in einem Günzburger Krankenhaus, sondern wurde zwischenzeitlich in eine andere Klinik verlegt. Über den weiteren Verbleib sollte noch am Samstag ein Haftrichter entscheiden.
Da Franz-Xaver Holmer am Freitagmorgen verletzt aufgefunden wurde, stellte sich natürlich für die Ermittler unter anderem die Frage, wie kam es zu dieser Verletzung? Auch fehlt noch jede Spur von dem hellgrauen Mercedes mit dem amtlichen Kennzeichen SR-HF 909.