29. April 2025
Landkreis Landshut

Fortbildung des zertifizierten Darmzentrums am Krankenhaus Landshut-Achdorf

(ra) Seit einigen Jahren zählt die Viszeralmedizin zu den innovativsten Fächern der klinischen Medizin. Die Entwicklung neuer Verfahren, um Tumorerkrankungen im oberen wie auch unteren Gastrointestinaltrakt zu behandeln, bietet aktuell viele moderne chirurgische Möglichkeiten, die für Patienten schonender verlaufen und eine schnellere Genesung versprechen. Bei einer gut besuchten Fortbildung für Kollegen aus der Medizin stellte das zertifizierte Darmzentrum am Krankenhaus Landshut-Achdorf am Mittwochabend im Hörsaal im Landratsamt neue Behandlungsverfahren vor und lud zur Diskussion ein.

Von links: Oberarzt Mohamed Aly, Chefarzt Prof. Dr. Johannes Schmidt, Oberärztin Dr. Nicola Stein und Chefarzt PD Dr. Bruno Neu vom zertifizierten Darmzentrum am Krankenhaus Landshut-Achdorf informierten über die interdisziplinäre Therapie von gastrointestinalen Tumoren – Foto: LAKUMED Kliniken

Minimal-invasive Operationen von gastrointestinalen Tumoren etablieren sich verstärkt. Prof. Dr. med. Johannes Schmidt, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie sowie Privatdozent Dr. med. Bruno Neu, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Onkologie, präsentierten verschiedene Fälle aus dem oberen und unteren Verdauungstrakt und stellten die Behandlungsmöglichkeiten zur Diskussion.

PD Dr. Bruno Neu zeigte einen Fall mit Rezidiv eines Speiseröhrenkarzinoms nach erfolgter Strahlen- und Chemotherapie und stellte die Frage, wie weiter zu verfahren sei. Eine erneute Bestrahlung der Speiseröhre kann nicht mehr durchgeführt werden. „Mit der endoskopischen Submukosadissektion haben wir aber heute die Möglichkeit, Rezidive – auch in der durch die Vorbehandlung verhärteten Schleimhaut – im Gesunden zu entfernen“, sagte PD Dr. Bruno Neu.

Prof. Dr. Johannes Schmidt widmete sich Tumoren im Darmtrakt: Operation oder abwarten und kontrollieren? – diese Frage diskutierten die Kollegen im ersten Fall nach Remission eines Rektumkarzinoms und Radiochemotherapie. Grundsätzlich hat sich die minimal-invasive Chirurgie im Bereich der Viszeralchirurgie etabliert, so Prof. Schmidt. Ob eine onkologische Nachresektion notwendig ist oder eine endoskopische Kontrolle nach Abtragung eines Kolonkarzinoms ausreicht, diskutierten die Teilnehmer der Fortbildung bei der zweiten Fallvorstellung.

Kolon- und Rektumoperationen werden am Krankenhaus Landshut-Achdorf überwiegend in SILS-Technik durchgeführt – einem laparoskopischen Eingriff über einen einzigen kleinen Bauchschnitt. Vorteil für die Patienten: ein kleineres Operationstrauma bei gleichwertigen onkologischen Ergebnissen, so die Erfahrungen der Chirurgen. Die Vor- und Nachteile dieser minimal-invasiven Therapien wurden bei der Fortbildung lebhaft diskutiert.