Finden Sie das Hörgerät, das zu Ihnen passt
(ra). Ein Hörgerät ist zwar wesentlich unauffälliger zu tragen als eine Brille, sollte sich aber dennoch den Lebensumständen seines Besitzers anpassen. Geräte, die den Alltag einschränken, werden ungern getragen und erfüllen so ihren Zweck nur unzureichend. Ihr Hörgeräteakustiker ist verpflichtet, Ihnen mehrere Geräte zur Probe anzubieten. Achten Sie in diesen Probephasen genau auf Ihren Umgang mit den Geräten.

Wesentliche Aspekte in diesem Zusammenhang sind:
– der Umfang körperlicher Aktivitäten
– die Nutzung technischer Medien
– Ihre Affinität gegenüber technischen Geräten
– optische Ansprüche
– Hautempfindlichkeit
– Durchlässigkeit
– Feinmotorische Fähigkeiten
– Programmauswahl
– Mikrofonausrichtung
– Brillenträger
Der Umfang körperlicher Aktivität
Wenn Sie sich im Alltag viel bewegen, kleine Kinder oder Tiere haben, mit denen Sie frei spielen möchten, sollten Ihre Hörgeräte fest sitzen. Schauen Sie in diesem Falle, ob Im-Ohr-Geräte, wie beispielsweise die Signia-Hörgeräte, für Ihr Hörvermögen geeignet sind. Andernfalls macht es Sinn, beim Akustiker Halterungen für sportliche Aktivitäten zu erfragen.
Die Nutzung technischer Medien
Wer bisher regelmäßig telefoniert hat und viel Musik über das Smartphone hörte, möchte dies auch weiterhin tun. Praktisch sind in diesem Zusammenhang Hörgeräte, die sich direkt über Bluetooth mit dem jeweiligen Endgerät verbinden lassen. Dies können auch Computer oder Fernsehgeräte sein. Manche Geräte sind an einen zusätzlichen Streamer gebunden und dadurch weniger effektiv in der Handhabung.
Ihre Affinität gegenüber technischen Geräten

Wer schon im gewohnten Alltag vor technischen Spielereien zurückschreckt, bevorzugt vermutlich ein weniger komplexes Hörgerät. Andernfalls möchte jemand, der sich viel mit Computertechnik befasst und diesen Dingen aufgeschlossen gegenübersteht, eventuell viele Einstellungen am Gerät selbst beeinflussen können. Dies ist mit Hilfe entsprechender Apps durchaus möglich. Über beide Fälle sollte der Hörgerätetechniker informiert werden, um seine Beratung entsprechend ausrichten zu können. Der Hörgerätehersteller Oticon verfügt über sehr unterschiedliche Bedienoptionen, die sich gut den individuellen Anforderungen anpassen lassen.

Optische Ansprüche
Natürlich soll das Hörgerät seinem Träger vor allem zu einer besseren Hörleistung verhelfen. Ist es ihm jedoch peinlich, durch das Gerät auf seine Einschränkung aufmerksam zu machen, wird er es vermutlich nicht tragen. Es existieren inzwischen sehr kleine Geräte in allen Hörstärken. Dies kann den Preis jedoch deutlich in die Höhe treiben. Ist Ihnen die Unauffälligkeit Ihres Gerätes jedoch sehr wichtig, lohnt die Investition.
Hautempfindlichkeit
Manche Menschen reagieren sehr stark auf die Reibung, die ein Hörgerät auf der Haut erzeugt. Es kann zu Rötungen, Druckstellen und Ausschlägen kommen. Achten Sie in der Probephase genau auf solche Erscheinungen. Es gilt herauszufinden, ob Sie die Einflüsse des Gerätes eher hinter oder im Ohr tolerieren und ob Ihnen hinter dem Ohr andere Bügelformen oder spezielle Ohrpassstücke helfen.
Durchlässigkeit. Sowohl Im-Ohr-Geräte als auch Hinter-dem-Ohr-Geräte mit Ohrpassstücken verschließen einen großen Teil des Gehörganges. Dadurch kann der natürliche Schall Ihren Gehörgang nur noch bedingt erreichen. Dies geht zu Lasten des natürlichen Hörempfindens. Machen Sie den Akustiker auf unangenehme Höreindrücke aufmerksam. Oftmals können gerätespezifische Öffnungen in ihrer Größe verändert werden, um den Höreindruck zu verbessern.
Feinmotorische Fähigkeiten. Die Fingerfertigkeiten des Anwenders sollten grundlegend für die Bedieneigenschaften des Gerätes sein. Wer hier Schwierigkeiten hat, sollte von kleinen Tasten am Gerät absehen und auf Fernbedienungen zurückgreifen können.
Programmauswahl. Je nachdem, wie aktiv Sie Ihren Alltag gestalten, wie häufig Sie zwischen lauten und leisen Umgebungen Wechseln, große Räume betreten, Vorträge halten oder Lärm tolerieren müssen, lassen sich entsprechend angepasste Hörprogramme gestalten, die Sie je nach Situation auswählen können. Achten Sie darauf, dass Ihnen eine ausreichende Anzahl dieser Programme zur Verfügung steht. Bei häufigem Umgebungswechsel empfehlen sich Geräte, die den Programmwechsel selbst vollziehen und die wechselnden Bedingungen selbstständig erkennen.
Mikrofonausrichtung
Hörgeräte differenzierter Bauweise verfügen über eine unterschiedliche Anzahl und Anordnung von Mikrofonen. Dies kann das Richtungshören und Ihre Fähigkeiten zum Einschätzen von Entfernungen maßgeblich beeinflussen. Achten Sie beim Produkttest auf Geräte mit 3D-Technologien.
Brillenträger
Sind Sie gleichzeitig Brillenträger, kann das Tragen von Hinter-dem-Ohr-Geräten unangenehm sein. Testen Sie verschiedene Lösungen für dieses Problem aus. Sie können den Sitz des Gerätes an die Brillenbügel anpassen, eine speziell angepasste Brille erwerben, Kontaktlinsen tragen oder eine Im-Ohr-Variante Ihres Wunschgerätes ausprobieren.