Landkreis Landshut

Feuerwehr erhält Notdächer für Hagelunwetter

(ra) Die Versicherungskammer Bayern rüstet die Feuerwehren mit über 200 Notdächern und Planen aus. Damit sind diese für zukünftige Katastropheneinsätze und Großschadenslagen nach Hagel und Stürmen noch besser gerüstet. Im Landkreis Landshut wird das neue Modul „Notdach-Plane“ für Niederbayern stationiert.

Dr. Christian Krams (Versicherungskammer Bayern) und Landrat Peter Dreier bei der Übergabe der Notdächer an die Feuerwehren im Katastrophenschutzzentrum in Ergolding. – Foto: Landratsamt Straubing-Bogen

Dr. Christian Krams, Vorstand im Konzern Versicherungskammer und Pate des Feuerwehr-Engagements, übergab am Freitag die Ausrüstung an den Landshuter Landrat Peter Dreier und den Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Landshut Karl Hahn sowie Nikolaus Höfler, den Vorsitzenden des Bezirksfeuerwehrverbandes Niederbayern.

Hat Sturm oder Hagel ein Hausdach beschädigt, kann es mit einem Notdach effektiv abgedeckt werden. Dadurch ist ein robuster Schutz gegen Regen gegeben und die Menschen können weiter in ihren Häusern wohnen, bis das Dach repariert wird.

Die Freiwillige Feuerwehr Ergolding zeigte, wie das Notdach mit einer Drehleiter angebracht wird. Kreisbrandrat Rudolf Englbrecht und weitere Vertreter der Feuerwehren begutachteten vor Ort die neue Ausrüstung.

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„Bereits nach dem Kumul ‚Jörn‘ im Jahr 2019 haben wir die ‚Aktion Notdach‘ ins Leben gerufen und den Feuerwehren über 100 Notdächer zur Verfügung gestellt“, so Dr. Christian Krams, „Diese kamen auch 2023 nach dem verheerenden Hagelsturm ‚Denis‘ in Bad Bayersoien und Benediktbeuern zum Einsatz, dem bis dato zweitgrößten Ereignis in der Unternehmensgeschichte der Versicherungskammer. Da vor Ort alle Dächer durch riesige Hagelkörner zerstört wurden, haben die Notdächer dort her-vorragende Dienste geleistet. Gute Prävention ist uns ein wichtiges Anliegen, daher weiten wir die Aktion nun mit noch umfangreicherer Ausstattung aus.“

(Anm. der Redaktion: Ein Kumul (lateinisch cumulus, „Anhäufung“) liegt im Versicherungswesen vor, wenn ein einziges Schadensereignis dazu führt, dass viele Versicherungsnehmer eines Versicherers gleichzeitig einen Schaden erleiden.)

Landrat Peter Dreier sagt: „Extreme Wetterereignisse nehmen zu, und mit ihnen die Herausforderungen für unsere Einsatzkräfte. Dank der Notdächer können wir im Landkreis Landshut nun noch schneller und effektiver helfen, wenn Sturm oder Hagel Hausdächer beschädigen. Das schützt nicht nur Gebäude, sondern gibt den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern auch ein Stück Sicherheit zurück. Ein herzlicher Dank gilt der Versicherungskammer Bayern für diese wertvolle Unterstützung, die den Feuerwehren vor Ort ihre Arbeit erleichtert und den Menschen in Not direkt zugute-kommt.“

Nikolaus Höfer ergänzt: „Für uns Feuerwehren ist es wichtig bei Großschadenslagen genügend Notdächer zu bekommen. Wir wollen ja nicht auf ein Haus ein Notdach montieren, aber zum Nachbarn sagen müssen, dass wir kein Material mehr haben und er Pech hat.“

Die Notdächer können bei Bedarf in ganz Bayern eingesetzt werden. Der Landkreis Landshut ist ein idealer Standort für die Notdächer, er liegt verkehrsgünstig und hat ein großes Katastrophenschutzlager

Die Notdächer sind spezielle Planen, die innerhalb weniger Minuten mittels einer Feuerwehr-Drehleiter oder eines Krans auf das Dach gehoben und so befestigt werden, dass kein weiteres Regenwasser in das Haus eindringen kann. Da die Einsatzkräfte das Dach nicht betreten müssen, lassen sich die Notdächer schneller und sicherer aufbringen als herkömmliche Planen. Ein Notdach ist bis zu 18 Meter lang und 16 Meter breit. Die Planen in Ergolding haben eine Gesamtfläche von fast 12.000 qm, was eineinhalb Fußballfeldern entspricht. Damit können etwa 70 bis 80 Häuser abgedeckt werden.

Neben Ergolding im Landkreis Landshut wurden noch drei weitere Standorte für Notdächer in Bayern (München, Rosenheim sowie der Landkreise Fürstenfeldbruck) eingerichtet. Die Versicherungskammer Bayern investiert über 150.000 Euro in die Ausrüstung.

Hagelsturm „Denis“ 2023 war das zweitgrößte Hagel-Kumulereignis in der Unternehmensgeschichte der Versicherungskammer – nur übertroffen vom „Münchner Hagel“ von 1984. Hagel „Jörn“ aus dem Jahr 2019 reiht sich dahinter ein.