Ereignisreiche Jahre in der Geschichte der Feuerwehr Gossersdorf – Teil 2
(ra) Die Vergangenheit hielt für die Freiwillige Feuerwehr Gossersdorf die verschiedensten Schwierigkeiten bereit. Doch durch Zusammenhalt und das persönliche Engagement einzelner konnten sie gemeistert werden. Nach dem ersten geschichtlichen Rückblick auf die Jahre 1875 bis 1925 berichten wir heute über die Zeit danach bis 1975.
Mit neun Jahren Verspätung fand am 10. Juni 1934 das 50-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe statt. Gründe für diese verspätete Feier lassen sich in der Situation in der Weimarer Republik mit Inflation und aufkeimendem Nationalismus und auch im Einfluss der neuen Machthaber vermuten, die derartige Feste für ihre Ziele instrumentalisierten.

Während der Kriegsjahre fehlte es bei der Feuerwehr an Männern. Deshalb wurde eine Damenlöschgruppe gegründet. Die Übungen fanden unter Anleitung des Kommandanten Josef Herrnberger während dessen Fronturlaub statt. 1944 wurde ihr Können auf die Probe gestellt, als die Darre (Anm. der Redaktion: Eine Darre ist eine Anlage zum Trocknen oder leichten Rösten von Malz und Getreide) der Schloßbrauerei Gossersdorf brannte.
1950 wurde gegenüber des Bräuhauses ein neues Feuerlöschgerätehaus erbaut, die Kosten hierfür beliefen sich auf 5.630 DM. Im Jahr darauf wurde der Feuerlöschteich, der sich im Bereich des jetzigen Spielplatzes befand, ausgebaut und die erste Motortragkraftspritze Typ TS 8 um 500 DM vom Kloster Kostenz gekauft.
Ebenfalls im Jahr 1951, am 18. Juli, feierte die Feuerwehr Gossersdorf ihr 75-jähriges Gründungsfest. Wie schon im Jahre 1934 war auch 1951 die Feuerwehr Kasparzell der Patenverein.

1953 wurde die erste Sirene angeschafft. Sie befand sich auf dem Bräumeisterhaus, dem Gebäude rechts der Toreinfahrt ins Schloss, und blieb dort bis zum Bau des heutigen Feuerwehrhauses.
Ein Jahr später baute Johann Meier zum Transport der Motortragkraftspritze einen Anhänger. Im Jahre 1956 wurde ein Schlauchtrockenturm errichtet. Die Kosten hierfür beliefen sich auf 2.825 DM.
1968 kaufte die Gemeinde ein gebrauchtes Bundeswehrauto, welches Johann Meier daraufhin umbaute. Das Fahrzeug diente als Schlepp- und Spritzenmannschaftswagen. Am 15. Juni des selben Jahres fand die feierliche Fahrzeugsegnung statt.

Zwei Jahre vor dem eigentlichen Jubiläum fand im Jahr 1973 vom 13. bis 16. Juli das 100-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe statt. Wieder übernahm die Feuerwehr Kasparzell die ehrenvolle Aufgabe des Patenvereins.
Vorausschau: Vom 25. bis 28. Juli 2025 feiert die Feuerwehr in Gossersdorf (Gemeinde Konzell/Landkreis Straubing-Bogen) ihr 150-jähriges Gründungsfest.