Mallersdorf-Pfaffenberg

Ein Jahr Herzkatheterlabor an der Klinik Mallersdorf

(ra) Chefarzt Dr. med. Werner Schmid, Leiter der Abteilung für Innere Medizin und Kardiologie an der Klinik Mallersdorf, ist Internist und Kardiologe mit Zusatzqualifikation Interventionelle Kardiologie (minimal-invasiven Untersuchungen und Eingriffe im Herzkatheterlabor) und Hypertensiologie (Untersuchung und Behandlung des Bluthochdrucks). Zum einjährigen Bestehen des Herzkatheterlabors zog er am Freitag eine erste Bilanz.

Chefarzt Dr. med. Werner Schmid mit Team im Herzkatheterlabor der Klinik Mallersdorf. – Foto: Klinik Mallersdorf/Elisabeth Landinger

Herr Chefarzt Dr. Schmid, welche Untersuchungen und Eingriffe wurden im ersten Jahr des Mallersdorfer Herzkatheterlabors am Standort hauptsächlich durchgeführt?

Wir konnten hier bei koronarer Herzerkrankung bereits zahlreiche Engstellen in den Gefäßen erkennen, durch eine Druckdrahtmessung die Notwendigkeit einer Stentimplantation klären und diese Gefäßstützen dann auch implantieren, falls erforderlich. Erkrankungen der Herzklappen werden hier ebenfalls regelmäßig untersucht. Ferner führen wir Druckmessungen im Lungenkreislauf durch. Außerdem implantieren wir Ein-und Zweikammer-Herzschrittmacher-Systeme und Defibrillatoren.

Was waren im ersten Betriebsjahr die häufigsten Krankheitsbilder und Beschwerden, mit denen Patienten bei Ihnen vorstellig geworden sind?

Hauptsächlich untersuchen wir Patienten mit Brustschmerzen, die durch eine Durchblutungsstörung des Herzmuskels aufgrund einer Verengung der Herzkranzgefäße ausgelöst werden. Da sich die Altersgrenze durch rüstige Senioren immer weiter nach hinten verschiebt, haben wir es häufig mit schwer veränderten Gefäßen zu tun. Ferner sehen wir auch Patienten mit einer Verengung der Aortenklappe, die dann vor einem herzchirurgischen Eingriff im Herzkatheterlabor untersucht werden.

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Gibt es Behandlungsverläufe oder Patienten, die Ihnen persönlich besonders in Erinnerung geblieben sind?

Ein Patient mit akutem Herzinfarkt wollte nach Wiedereröffnung des Gefäßes gleich wieder nach Hause gehen, weil es ihm so gut ging. Wir konnten ihn dann doch überzeugen, dass er auf unserer Intensivstation zur Überwachung besser aufgehoben wäre und sich die ambulante Herzinfarktbehandlung selbst in den USA bisher noch nicht durchgesetzt hat.

Wie hat sich das Team innerhalb eines Jahres entwickelt?

Wir verfügen hier über ein hochmotiviertes und gut trainiertes Team, das von der Erfahrung und anfangs auch Unterstützung durch das Herzkatheterteam der Klinik Bogen hier vor Ort profitieren konnte. Wir arbeiten kontinuierlich neue Mitarbeiterinnen aus dem Funktionsbereich ein, um möglichst flexibel zu bleiben.

Was schätzen Sie bei Ihrer täglichen Arbeit besonders an der neuen Herzkathetertechnologie?

Wir verfügen hier über eine Herzkatheteranlage mit hervorragender Bildqualität bei niedriger Strahlenbelastung. Bei schwierigen Sichtverhältnissen kann dann noch abgestuft mehr Leistung abgerufen werden.

Was wünschen Sie sich für die kommenden Jahre Herzkatheterlabor an der Klinik Mallersdorf?

Ich wünsche mir, dass wir weithin viele positive Rückmeldungen von unseren Patienten bekommen, die sich bei uns gut aufgehoben und kompetent behandelt gefühlt haben, und dass wir noch vielen Herzpatienten weiterhelfen können.

Das Interview führte Elisabeth Landinger