DIE LINKE fordert glyphosatfreie Stadt Straubing
(ra) Nach der Zustimmung des geschäftsführenden Agrarministers Schmidt (CSU) zur EU-weiten Zulassungsverlängerung für das Pflanzenvernichtungsmittel Glyphosat fordert der Straubinger Ortsverband der Partei DIE LINKE ein Zeichen gegen das Pflanzengift auf kommunaler Ebene. Wie Karl Ringlstetter, Sprecher des Ortsverbands, am Dienstag mitteilte, solle die Stadt dabei sowohl selbst auf die Anwendung des umstrittenen Mittels und anderer Pestizide verzichten, als auch den Einsatz auf Flächen in ihrem Eigentum untersagen.
Kommunen setzen Pestizide wie das umstrittene Glyphosat häufig ein, um Straßen, Wege sowie Spiel- und Sportplätze frei von Kräutern und Gräsern zu halten. Das Mittel steht im Verdacht krebserregend zu sein und in den Hormonhaushalt einzugreifen. Die LINKE sieht die geschäftsführende Bundesregierung nun in der Pflicht, nationale Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Einsatz von Glyphosat auf das absolute Minimum reduzieren, so Ringlstetter.
Dazu gehöre ein Verbot von privatem Gebrauch, Verbot des Einsatzes bei der Vorerntebehandlung, Verbote von Online-Handel und -werbung sowie das Verbot des Einsatzes auf Flächen des Gemeinguts. Zu Flächen des Gemeinguts zählt Ringlstetter insbesondere auch kommunale Flächen. Hier könne die Stadt Straubing ein Zeichen setzen und den Einsatz von Pestiziden beenden. Weiterhin sollte die Stadt aus Sicht der LINKEN in zukünftige Pachtverträge auch ein Verbot der Pestizidanwendung vorsehen. Dies stünde Straubing mit der Technischen Universität für Biotechnologie und Nachhaltigkeit gut zu Gesicht.
Darüber hinaus fordert Ringlstetter auch ein Tätigwerden des Freistaats: „Wir dürfen die Debatte nicht auf einen Wirkstoff verengen. Der Freistaat muss daher dringend in die Agrarforschung investieren, um einen giftfreien Pflanzenschutz zu ermöglichen.“