Die komisch-heroische Oper Ariadne auf Naxos im Straubinger Theater am Hagen
(ra) Der Blick hinter die Kulissen eines Theaters hat immer etwas Faszinierendes: Wie die Beteiligten auf der Hinterbühne geschäftig hin- und herlaufen, wie allürenhaft sich der Tenor gebärdet, wie eitel die Primadonna ist und wie auf Planänderungen in letzter Minute reagiert wird, ist ein spannender Plot innerhalb einer laufenden Vorstellung. Das Publikum liebt Theater-auf-dem-Theater-Geschichten wie Kiss me, Kate oder Mord auf Schloss Haversham –und kann sich so am 12. November, 19.30 Uhr, auf die Oper Ariadne auf Naxos im Theater am Hagen freuen.
Hugo von Hofmannsthal ging nähmlich noch einen Schritt weiter und schlug dem Komponisten Richard Strauss vor, eine Komödie innerhalb einer Tragödie aufzuführen. Strauss liebte das Spiel mit den verschiedenen Stilen und biss nach anfänglichem Zögern an. Mit unglaublicher Leichtigkeit wechseln die beiden Autoren zwischen den verschiedenen Ebenen hin und her und lassen doch alles wie aus einem Guss erklingen: Die barocke Bravourarie trifft auf Schubertschen Liedgesang, heroisch-mythologische Gestalten mischen sich mit denen der Commedia dell’arte zu einer ebenso vergnüglichen wie ergreifenden Geschichte. Zerbinetta verdreht uns mit ihren irrlichternden Koloraturen den Kopf und spätestens, wenn Bacchus seinen Auftritt hat und Ariadne in seine Arme sinkt, ist der Zuschauer völlig gebannt.
Worum geht es? Im Haus des reichsten Mannes von Wien ergeht die Anweisung, dass die neue heroische Oper eines jungen Komponisten gleichzeitig mit einem Lustspiel dargeboten werden soll. Nach dem Vorspiel, das auf der Hinterbühne spielt, kommt die eigentliche Oper, deren Schauplatz eine Insel ist. Ariadne steckt in einer tiefen Depression. Sie hat sich ganz in ihren Schmerz zurückgezogen, nachdem sie von ihrem Geliebten sang -und klanglos verlassen wurde. Die Gruppe um Zerbinetta versucht vergeblich, sie mit Tanz und Gesang aufzuheitern. Erst das Erscheinen Bacchus‘, in dem Ariadne zunächst den Todesboten vermutet, holt sie ins Leben zurück.
In den Hauptrollen zu erleben sind: Anne-Theresa Albrecht (Ariadne), Kristian Benedikt (Bacchus), Emily Fultz (Zerbinetta), Reinhild Buchmayer (Komponist), Peter Tilch (Harlekin) und Joachim Vollrath (Haushofmeister). Intendant Stefan Tilch inszeniert, die Ausstattung stammt von Karlheinz Beer (Bühne) und Ursula Beutler (Kostüme). Die Choreografie übernimmt Sunny Prasch. Es spielt die Niederbayerische Philharmonie unter GMD Basil H. E. Coleman.
Karten sind in der Tourist-Info (09421 / 944 691 99) Mo bis Fr 9.00 – 17.00 Uhr, Sa 10.00 – 13.00 Uhr (November-März) bzw. 10.00 – 14.00 (April – Oktober), online unter www.theater-am-hagen.de und an der Abendkasse (09421 / 944 661 55) ab einer Stunde vor Beginn der Vorstellung erhältlich. Es gilt der Straubing-Pass.